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Solo - A Star Wars Story

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Nett ist nicht gut genug

Solo - A Star Wars Story Kritik

Solo - A Star Wars Story Kritik
46 Kommentare - 18.05.2018 von Moviejones
Wir haben uns "Solo - A Star Wars Story" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Solo - A Star Wars Story

Bewertung: 3 / 5

Als Film ganz gut, für Star Wars zu wenig. Solo - A Star Wars Story merkt man seine bewegte Vergangenheit nicht wirklich an, aber weder brauchte die Welt diesen Film, noch verlangte sie danach. Man kann ihn sich ansehen, für sich genommen ist er viel besser als Star Wars - Die letzten Jedi und vieles ist wirklich gelungen. Aber für einen Film mit Star Wars im Titel ist es nicht ausreichend, wenn die Marke auch in Zukunft Bedeutung haben will. Disney hat es in nur 3,5 Jahren geschafft, aus einer über Jahrzehnte gewachsenen Marke zwar streckenweise unterhaltsame Filme herauszupressen, aber diese um alles Geld der Welt auszubeuten.

Solo - A Star Wars Story Kritik

Han Solo (Alden Ehrenreich), der berühmte Schmuggler, hat auch irgendwann mal klein angefangen und seine Geschichte beginnt auf dem Planeten Corellia, wo er zusammen mit seiner Freundin Qi´ra (Emilia Clarke) alles dafür tut, um frei zu sein. Doch ihre gemeinsame Flucht scheitert, Han und Qi´ra werden getrennt und in den folgenden Jahren setzt Han alles daran, seine große Liebe zu retten. Nur hat das Schicksal andere Pläne für das Paar und als Han auf den Ganoven Beckett (Woody Harrelson) trifft, nimmt sein Leben eine Wendung, welches sein Schicksal maßgeblich beeinflussen wird...

Trailer zu Solo - A Star Wars Story

Disney hat es tatsächlich geschafft, nach all den Querelen im Vorfeld, einen Film über den jungen Han Solo zu produzieren und es ist erstaunlich, dass die Probleme hinter den Kulissen erst einmal nicht ersichtlich sind. Regisseur Ron Howard hat einen sehr ungewöhnlichen Star Wars-Film produziert, der weitgehend ohne die klassischen Motive auskommt und sich hauptsächlich um Gangster, Schurken und den Abschaum der Galaxis dreht. Dabei gelingt Alden Ehrenreich durchaus eine gelungene Performance als Han und auch Donald Glover überzeugt - vielleicht sogar noch mehr - als Lando Calrissian. Wir erfahren auf witzige Weise, wie Han auf Chewie traf, wie er zu seinem Nachnamen kam, den Rasenden Falken in Besitz nahm und dazu noch, wie so manches andere Markenzeichen ihm zu eigen wurde.

Soweit betrachtet ist Solo - A Star Wars Story eigentlich ein gelungener Streifen, der sich zwar viel zu oft in Actionszenen verliert, die den Film streckenweise mangels dramatischer Story zäh machen, aber dennoch den Zuschauer bei der Stange halten. Wäre es nur ein "gewöhnlicher" Film, könnte man als Zuschauer zufrieden und glücklich aus dem Kino gehen, denn hier wird vielleicht nicht ganz großes, aber doch unterhaltsames Kino geboten. Problematisch ist jedoch, dass dies eben ein Star Wars-Film ist und dieser sich um die frühen Jahre eines der beliebtesten Filmhelden aller Zeiten dreht - und hier hakt es.

Solo - A Star Wars Story ist ein Film, den keiner wirklich brauchte wollte. Disney hat ihn trotzdem gemacht und geht damit nicht nur ein großes Risiko ein, sondern macht bei genauerer Betrachtung sehr viel kaputt. Je nach Herangehensweise sind die einzelnen Faktoren nicht so dramatisch, in Summation jedoch ergibt sich ein anderes Bild. Wer sich nur berieseln lassen will, große und kleine Monster sucht, ein paar Actionszenen möchte, der wird erst einmal keine großen Einwände haben. Die Story könnte etwas spannender sein, aber darüber hinaus, bietet Solo - A Star Wars Story perfektes Fastfood im Kinoformat. Star Wars muss nicht immer das große Epos sein, es kann auch aus kleinen Geschichten bestehen, abseits der großen Episoden. Die Bücher, Spiele und auch die Trickfilmserien haben dies eindrucksvoll bewiesen. Doch Disney lässt nicht zu, dass Solo - A Star Wars Story solch ein Film wird. Er wird überladen mit Referenzen, die einzig und allein für den Zuschauer da sind, um spätere, bereits bekannte Entwicklungen anzudeuten, die aber für die hiesige Handlung und die zu dem Zeitpunkt existierenden Figuren wenig Bedeutung haben. Mit Gewalt versucht man, den Film in das Star Wars-Universum zu prügeln. Dabei ist es egal, ob das, was gezeigt wird, im Gesamtkontext Sinn ergibt und so wird mit jedem neuen Film das bereits extrem wackelige Gebilde weiter um Glaubwürdigkeit beraubt.

Beispiel gefällig? Fragen wir uns doch mal, wo dieser Film zeitlich hingehört. Wir erleben einen Han, der mit Anfang 20 sein Glück versucht. In Solo - A Star Wars Story soll vor allem der charakterliche Grundstein für den Mann gelegt werden, der wenige Jahre später auf Luke und Obi Wan trifft. Dieser hier dargestellte Han ist jung, verliebt und lässt zwar immer den harten Kerl raushängen, aber ist im Inneren butterweich und bereits jetzt der Gute. Die dargestellte Charakterisierung passt in diesem Film, aber schafft es nicht, glaubhaft zu vermitteln, dass Han nun so eine Kehrtwende macht, um nur wenige Jahre später jener berühmte Schmuggler zu sein, der zwar das Herz am rechten Platz hat, aber eigentlich jeden übers Ohr haut. Die verbleibenden Jahre reichen nicht aus, und das würde nur funktionieren, wenn man Disneys Andeutungen Glauben schenkt, der Film spiele 11-14 Jahre vor Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung - nur dafür passt einfach nicht der Anfang.

Genau solche Ungereimtheiten sind es, die Star Wars im Laufe der Jahre immer mehr beschädigt haben. Vielen Zuschauern mag dies egal sein und seit den Prequels ist man es gewöhnt, sich Dinge zurechtbiegen zu müssen, aber inzwischen nehmen diese Nicklichkeiten Überhand. Star Wars wirkt zunehmend wie Stückwerk, welches auf jegliche Logik pfeift, Hauptsache, ein wenig Fanservice wird geboten. Dabei ist es erschreckend, dass Star-Lord im MCU zwar nur eine überdrehte Kopie von Han Solo ist, jedoch einen deutlich glaubwürdigeren jungen Han darstellt... Im Kontrast dazu Lando, der perfekt getroffen wurde, doch während Han der unerfahrene Jungspund mit Talent ist, ist der nur unwesentlich ältere Lando bereits mit allen Wassern gewaschen, dem ein Ruf vorauseilt.

Sollen wir noch was zu den Trickeffekten sagen? Die sind in Ordnung, sieht wirklich gut aus, wie jeder andere Film da draußen. Sieht schon nach Star Wars aus, die Explosionen wie bei den Avengers, das Weltall wie bei Star Trek. Die Optik stimmt, der Art-Style auch und doch bewegt es nicht, denn hier liegt wieder ein Problem: Es sieht aus wie alles andere. Es gab mal eine Zeit, da hat Star Wars die Messlatte höhergelegt, inzwischen scheint es so, als würde gut ausreichen. Warum die Messlatte überhaupt erreichen wollen oder gar überflügeln, wenn die Zuschauer zufrieden sind?

Star Wars wird belanglos, entmystifiziert wo es nur geht. Da Disney sich nicht traut, die Pfade und vertraute Ära endlich zu verlassen, wird das eigentlich gigantische SW-Universum immer kleiner. Damit dies nicht auffällt, wird man mit Actionszenen und gegen Ende Twists überschüttet. Diese erzeugen aber keinen Wow!-Moment, sondern sorgen eher dafür, dass sich der Zuschauer am Kopf kratzt. Da werden Szenen aufgebaut, die nur dafür da sind, eine Referenz zu den Episoden herzustellen, aber jedwede Sinnhaftigkeit wird wenige Minuten später nur für eine unnötige Wendung geopfert.

Und dann ist dieser eine Moment, dieser eine Cameo und da fragt man sich wirklich, musste das sein Disney? Ja, ihr wollt Star Wars noch viele Jahre ausschlachten, aber das ist einfach zu viel. Wo wollt ihr mit diesem Twist hin?! Die bereits angedeuteten Fortsetzungen von Solo - A Star Wars Story oder gar der viel diskutierte Obi Wan-Kinofilm? Beides eine dumme Idee, genau wie die aufgesetzte Lovestory, die extrem simple Handlung und wie insgesamt der ganze Film.

Wir haben in der Redaktion unterschiedliche Meinungen zwischen 5 bis 7 Hüten. Deswegen vergeben wir 6 Hüte als Mittel. Wie gesagt, der Film macht Spaß, ist rasant - und je weniger man versucht, ihn in den Star Wars-Kosmos zu pressen, desto zufriedener wird man am Ende wahrscheinlich sein.

Solo - A Star Wars Story Bewertung
Bewertung des Films
610

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46 Kommentare
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Sully : : Elvis Balboa
26.11.2018 22:45 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Luhp92

Also für mich sind weder die PT, noch die ST Alternativgeschichten.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
26.11.2018 17:54 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@Sully und MrBond

Nachvollziehbare Ansichten und Herangehensweisen.

Ich persönlich habe "Star Wars" schon immer als Gesamtwerk angesehen. Wenn ich mir vorstellen müsste, dass die PT und die ST nur Alternativgeschichten darstellen sollen, geht für mich zu viel der mit der OT verknüpften Dramatik, Tragik und Epik verloren. "Rogue One" fügt sich da ebenfalls klasse ein, auch wenn mir der Film an sich nicht gefiel.

Einzig "Solo" sehe ich bisher als Alternativgeschichte an, dafür driften der Prequel-Solo und der OT-Solo für mich charakterlich zu sehr auseinander. Die Liebesbeziehung zwischen Solo und Qi´ra funktioniert bzw. Ehrenreich und Clarke harmonieren zu gut miteinander und Han ist zu sehr der Good Guy, als dass ich dem OT-Solo noch sein Einzelgängertum und Gaunerdasein abnehmen könnte.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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sublim77 : : Moviejones-Fan
26.11.2018 09:18 Uhr | Editiert am 26.11.2018 - 10:17 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@Sully:

Auch wenn ich Solo um einiges höher bewerte, sind wir grundsätzlich (thematisch) garnicht soooo weit auseinander.

Ich weiss nicht ob du meine Kritik zu Solo-A Star Wars Story gelesen hast, wenn nicht, kann ich den Film (für mich) kurz gesagt so zusammenfassen:

Story: Fand ich toll.

Neuer Han: Mir hat er gefallen.

Neuer Lando: Auch.

Score: Bekannt aus der OT. Geht für mich klar.

Feeling: Für mich okay.

Negatives: Die Keule, die Disney (oder Kennedy oder wer auch immer dafür verantwortlich ist) schwingt, um mit allen Mitteln "Die Starke Frau" in wirklich jedem Star Wars Film in den Fordergrund zu Hämmern. In diesem Fall ist es eben ein "weiblicher" Androide (was für ein Blödsinn, nebenbei bemerkt). Dieser übertriebene Feminismus ist einfach dämlich. Ich muss das jetzt mal in aller Deutlichkeit sagen. Ich bitte mich nicht falsch zu verstehen: Gleichberechtigung ist eine wichtige und richtige Sache, aber diese Fingerzeigmentalität nervt mich einfach. Und dass man das ausgerechnet bei Star Wars so dermaßen übertrieben machen muss, finde ich einfach furchtbar.

Aber sei´s drum. Dennoch gefällt mir Solo.

Wir sind ja oft einer Meinung bei Filmen, aber im Bezug auf Star Wars sehen wir (glaube ich) so ziemlich jeden Film, der seit der Übernahme von Disney erschienen ist, unterschiedlich. Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt, wie bei dir. Ich finde Rogue One und Solo um einiges besser, als die Episodenfilme VII und VIII (die bei mir nicht gerade besonders gut angekommen sind, wie du weisst).

Tatsächlich würde mich (zur Zeit) eine Fortsetzung von Solo mehr interessieren, wie Episode IX. Deshalb bin ich auch sehr gespannt auf die Serie mit Cassian Andor. Der Charakter an sich ist zwar eher uninteressant für mich, aber die Geschichten, die man da erzählen könnte, scheinen mir spannend. Vor allem wenn man über die Serie dann doch eine Fortsetzung des Spoilers am Ende von Solo bekommen würde.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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MrBond : : Imperialer Agent
26.11.2018 09:16 Uhr | Editiert am 26.11.2018 - 09:28 Uhr
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Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.595 | Reviews: 23 | Hüte: 585

@Luhp & Sully

Ich bewege mich da tatsächlich etwas zwischen euren Ausführungen. Ich bin absolut bei Sully, wenn es darum geht, dass die Art des Films nicht mit der Original Trilogie harmonieren will - aber sollte. Anders sehe ich das bei z.B. Star Trek. Hier handelt es sich um eine Zukunftsvision (der Menschheit, also unseren Nachfahren), die jeweils ein Spiegelbild der entstehenden Zeit ist. Dass man sich das Jahr 2200 heute anders vorstellt, als noch 1970 sollte klar sein, und da immer vom jeweils gegenwärtigen Zeitpunkt aus "in die Zukunft geguckt" wird, muss sich diese mögliche Zukunft dem aktuellen Wissen und den Vorstellungen anpassen bzw. unterwerfen.

Bei Star Wars ist das aber ganz anders. Es handelt sich um ein Märchen. Es handelt in einer Galaxis vor langer, langer Zeit. Wenn man hier etwas neues beitragen will, muss man sich entweder den Gesetzen des Originals anpassen, oder einen Reboot wagen. Produziere ich also etwas, das sich in das bekannte Universum (und seine Geschichte) integrieren soll, darf ich nicht plötzlich neue Regeln aufstellen, nur weil das heutige Puplikum angeblich anders tickt und die Jugend andere Sehgewohnheiten hat. Entweder ich riskiere die alte Erzählweise, oder ich halte mich aus dieser Welt raus und erschaffe eine neue.

Hier kommt nun mein ABER: Was mich persönlich betrifft, so sehe ich alles, was nach der OT produziert wurde als eine Art "Konjunktiv-Filme" mit ganz dickgedruckten Konjunktionen (könnte, hätte, würde). Ich sehe einfach Vorstellungen anderer Personen, wie es sich zugetragen haben könnte, lehne aber (persönlich) einen zwingenden Handlungs-Link ab. Das betrifft außer den Spin-Offs (Rogue One und Solo) auch die Prequel Trilogie. An meiner geliebten OT wird nie etwas rütteln können. Die sind in Stein gemeißelt. Alles was da nebendran existiert ist eigenständig und fügt sich mal besser, mal schlechter in die Grundidee ein. Mal kommt dabei ein guter Film rum, mal nicht. Stört mich das? Nein. Ändert das meine Sichtweise auf die OT? Nein. Kann ich deshalb mit Kontinuitätsproblemen leben? Ja.

Da ich die Filme als Einzelfilme bewerte und mir dann lieber vorstellt, dass sie die Preuqels für eine imaginäre andere OT sind, gelingt es mir hier eine viel objektivere Sicht. In dieser "Parallelwelt" ticken die halt anders, neumodischer, der unseren Ist-Zeit angepasst. Es werden heutige Probleme verarbeitet und die Kontinuität darf für einen interessanten Plot aufgeweicht werden. So kann ich z.B. auch das total idiotische Ende von Rogue One (das gemeinhin von der Fangemeinde zelebriert wird) als das ansehen, was es ist: Ziemlich cool.

Wie gesagt: Die Filme können für sich stehend richtig gut sein und großen Spaß machen. An der OT rütteln sie aber nicht (das bedeutet natürlich nicht, dass ich nicht hoffe, dass irgendwann mal ein Film kommt, der der OT würdig ist *). Ich habe bei Solo grundsätzlich auch einiges zu kritisieren, aber als toller Konjunktiv-Film konnte er mir wirklich gefallen.

* Die neue Trilogie macht das schon ziemlich gut.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Sully : : Elvis Balboa
25.11.2018 23:51 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Luhp

Das darfst Du natürlich gern, aber es passte für mich trotzdem nicht (und schon gar nicht auf diese Art) in einen Film, der mit der OT Trilogie eben schon eine gewisse Vorgabe in Sachen Stil, Verhalten und Ausdrucksweise hatte. Diesbezüglich erwähnte ich ja schon die Art wie sich die Figuren ausdrücken. In der OT, die ja nunmal an "Solo" anschliesst, drücken sich die Figuren in einem sehr gewählten Ton aus. Wenn man nun über 30 Jahre später einen Film macht, der dafür als Vorläufer dient, wirkt es eben auf mich befremdlich, wenn man in diesem zum Teil plötzlich so redet, wie es heute modern ist. Der Stil der Dialoge passte zum Teil nicht ins Puzzle.

Ich hab nun auch schon von mehreren Leuten gehört, dass sie "Solo" losgelöst von der OT toll finden, ihn eben davon abkoppeln und er deshalb nichts von der bisher bekannten "Magie" rauben kann. Ist eine legitime Herangehensweise, aber nicht die meine. Dann hätte man ja auch gleich einen Film über irgendeinen unbekannten Typen machen können, der zum Schmuggler wird. Bedient man sich jedoch einer etablierten Figur, dann müssen für mein Empfinden auch alle Fäden zusammenlaufen und die, aus den bisher bekannten Filmen angedeuteten Geschichten, hier auch eindrucksvoll und mit dem entsprechenden "Zauberpulver" umgesetzt werden. Dies ist für meinen Geschmack damals schon Lucas in Episode 2 nicht im Ansatz gelungen, als er uns die Klonkriege, als beliebiges und wenig episches Computer-Game in Wort und Bild vor den Latz knallte, das vorher nur in einem kurzen Dialog zwischen Luke und Obi Wan in Episode 4 existierte, dort die Fantasie auf magische Weise anregte und mehr Zauber hatte als alle Szenen der Klonkriege aus der PT zusammen. Und so scheiterte man hier in meinen Augen auch bei Solo, als man den berühmten Kesselflug zeigte, präsentierte wie Han zu seinem Nachnamen und zum Millenium Falcon kam, und die erste Begenung zwischen Chewie und Han, sowie Lando und Han inszenierte. Auf mich wirkte das alles eher beiläufig abgehandelt und ließ bei mir gänzlich wohlige Epic-Gänsehaut vermissen.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
25.11.2018 21:44 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Dass L3 ein Kommentar zu den aktuellen Debatten darstellt, dürfte wohl klar sein. Wenn dies jetzt nur in die pro- oder contra-Richtung gegangen wäre, hätte mich das wohl auch ziemlich schnell genervt. Aber da ja wie gesagt ambivalent die Licht- und Schattenseiten des aktuellen Feminismus thematisiert werden, fand ich das witzig und erfrischend.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Sully : : Elvis Balboa
25.11.2018 12:50 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

Mir ist es ehrlich gesagt genauso egal ob L3 im Film so war, weil zunächst andere Regisseure am Werk waren, wie es mir egal ist, welches Studio hinter einem Film steckt. Ich bewerte den Film an sich selbst und daran ob er mir gefällt. Fakt ist aber: Sollte L3 tatsächlich auf Lord/Miller basieren, bin ich doch sehr froh, dass sie aus dem Projekt genommen wurden, denn bei diesem Klamauk hätte ich den Film wohl spätestens nach der Hälfte ausgemacht.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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MB80 : : Black Lodge Su
25.11.2018 12:49 Uhr | Editiert am 25.11.2018 - 12:50 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.904 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Silencio:

Joar mei, klar ist das nicht ganz praktikabel von der timeline her, und ich glaube Disney ist auch die letzte Firma die bei Fanprotesten nochmal "nachtritt", aber ich finde die Idee ganz nett smile Aber da dieses ganze "Mery Sue" und Feminismus Mi-mi-mi-mi schon bei The Force Awakens aufkam, ist es auch nicht ganz abwegig. Aber du hast völlig recht, spätestend seit bei Last Jedi dann endgültig alle durchgedreht sind fühlt sich der Charakter dann noch etwas "stranger" an...

Wenn Episode IX dann rauskommt würde ich übrigens gerne mal in das Paralleluniversum hüpfen, in dem alle Last Jedi geliebt haben, und schauen wie der Film da rauskommt. Wäre bestimmt interessant wink

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
25.11.2018 12:43 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ Silencio :

Da hier ja auch schon viel Geld und Vorlaufzeit den Bach runter waren als Disney dann auf Howard umsatteln musste. Habs grad nochmal nachgelesen - Januar startet der Dreh noch mit Lord und Miller und im Juni werden sie gekickt.

Da ist dann ja auch die Frage, wieviel "Justice League Whedonismus" hier betrieben wurde und wieviel von der ursprünglichen Vision vielleicht doch behalten wurde, weil es einfach etwas von dem eh viel zu teuren Film nicht noch teurer machen würde. Im Detail werden wir es wohl nie erfahren, aber leider wird es ja heutzutage ein wenig zum kleinen Trend Regisseure gehen zu lassen, die mit Herzblut in nem Projekt hängen, um sie zu mit "Corporates" ersetzen.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
25.11.2018 12:14 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

ZSSnake:

Gerade weil Lord und Millers Markenzeichen dümmlicher Humor mit cleverem Unterbau ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass L3s recht "breiter" Humor auf ihrem Material beruht. Die Szene, in der die Clarke und sie im Cockpit des Falken sitzen und über Beziehungen reden, schreit förmlich nach den beiden. Ich kann mich natürlich auch irren.

MB80:

Diese Theorie habe ich schon öfter gehört, als Antwort auf "The Last Jedi" kann es aber wegen der weit vorangeschrittenen Produktion zu dem Zeitpunkt eigentlich nicht mehr gedacht sein. TLJ kommt raus, die Fanboys regen sich auf, irgendwer bei LucasFilms/Disney entscheidet da was machen zu müssen und die schreiben einen ganzen Charakter um - während der Film wenige Monate später starten soll? Das ist alles sehr knapp und funktioniert nur, wenn man die Produktionsrealität solcher Großprojekte etwas ausblendet. Ich geh mal eher davon aus, dass das schon als Antwort auf "The Force Awakens" und "Rogue One" gedacht war, sich das aber anders anfühlt, weil diese Art der "Kritik" bei TLJ den kritischen Punkt überschritten hat und man über den Film ja kaum noch reden kann, ohne dass das Thema aufkommt...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
25.11.2018 11:58 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ Silencio:

Tatsächlich. Da hab ich so noch garnicht drüber nachgedacht. Nach den Rewrites und dem Regiewechsel konnte ja manches tonal nicht mehr ineinandergreifen. So macht L3 auf jeden Fall in ihrer Unsinnigkeit kontextuell wieder Sinn. Bzw es erklärt zumindest, warum sie eben so deplaziert wirkt.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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MB80 : : Black Lodge Su
25.11.2018 11:47 Uhr | Editiert am 25.11.2018 - 11:47 Uhr
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Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.904 | Reviews: 44 | Hüte: 261

luph92, ZSSnake:

Ich hatte bei L3 das Gefühl, Disney wollte einfach ein bisschen die Leute trollen denen Last Jedi etc. zu "feministisch" war... Und so sehr ich damit an Bord bin, für mich war L3 dann doch Overkill und hat mich schnell genervt. Im Zweifelsfall habe sie ihr Ziel erreicht, ich weiß nur nicht ob sie sich den Effekt am Box Office auch so kalkuliert hatten... laughing

Müsste mir Solo noch mal in Ruhe ansehen, aber nach dem ersten Mal liegt er bei mir vorerst in der "hätte eine Katastrophe werden können, ist aber ein völlig solider Film geworden den niemand brauchte" Schublade.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Silencio : : Moviejones-Fan
25.11.2018 11:27 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

ZZSSnake und luhp:

Da der im Moment für einen Spottpreis bei Amazon zu leihen ist, hab ich mir den die Tage dann doch mal gegeben und denke, dass man dem Film an L3 doch den Regisseurwechsel am ehesten ansieht. Was bei Lord und Miller ins Konzept gepasst hätte (weil da eben alle Charaktere zwei Sekunden davon entfernt sind in die Kamera zu zwinkern), sticht bei Ron Howard heraus, weil er mehr daran interessiert ist, einen gewöhnlicheren Blockbuster zu drehen.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
25.11.2018 09:27 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ luhp:

Im Bezug L3 bin ich auch ziemlich genervt gewesen von all den zwanghaften Feminismus und Anti-Unterdrückungs-Parolen. Das wirkte irgendwie so zwanghaft Meta und ich frag mich, ob diese Entacheidung vom Studio kam, oder wirklich von den Drehbuchschreibern. Den kleinen "Twist", dass L3 letztlich zum Bordcomputer des Falken hinzugefügt wird fand ich rückblickend auf die OT witzig, weil da ja C-3PO mal erwähnt wie unhöflich der Falke bzw sein Navigationssystem war es glaub ich, ist. Ansonsten fand ich den Charakter sehr deplaziert.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Sully : : Elvis Balboa
25.11.2018 08:56 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Luhp92

L3: Der von Dir beschriebene Punkt wirkte auf mich dermaßen gezwungen, aufgesetzt und mit Gewalt auf die aktuellen Debatten getrimmt, dass ich es absolut konstruiert, überflüssig und störend empfand. Die ganze Figur wirkte mit ihrem Gang, ihrer Art sich zu bewegen und zu reden, in einem Star Wars Film für mich, völlig deplaziert. Aber so unterschiedlich sind eben die Wahrnehmungen. Selbst mit @bartacuda, der ja "Solo" richtig Klasse findet, liege ich hier weit auseinander.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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