Bewertung: 3 / 5
Han Solo - A Star Wars Story ist ein Science Fiction Märchen von Ron Howard und stellt den zweiten Teil der Spin-Off-Reihe A Star Wars Story dar. Die nachfolgende Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu Solo - A Star Wars Story
Han Solo boxt sich während der dunklen Zeit und der Herrscht des Imperiums auf seinem Heimatplaneten Corellia durch das Leben. mit seiner Freundin möchte er von dem Planeten entkommen und die Galaxie bereisen. Dies gelingt nur zum Teil und Han schließt sich der imperialen Akademie an, mit dem Ziel Pilot zu werden. Der beste in der Galaxis.
Viel wurde im Vorfeld vor allem über die grundsätzliche Idee des Films und über die Besetzung des Hauptdarstellers gesprochen. Braucht man eine Origins-Geschichte zu einer Figur wie Han Solo? Harrison Ford erweckte die Figur 1977 nicht nur zum Leben, er verhalf ihr, wie einige Jahre später Indiana Jones, zum Kultstatus. Muss man sowas neu und jung aufziehen? Zeitgleich stellte sich die Frage, ob Alden Ehrenreich der richtige Schauspieler für diesem Job ist.
Beide Fragen muss jeder für sich selbst beantworten, man braucht sicher keine Origins-Geschichte zu Han Solo, ebenso wenig wie man sie für die Todessternpläne braucht, zu Yoda oder zu wem auch immer. Aber diese Filme kommen und wenn man sie nicht sonderlich ernst nimmt und aufgeschlossen ist, dann können sie durchaus unterhaltsam sein.
Alden Ehrenreich selbst hat das einzig richtige gemacht. Er hat nicht probiert Han Solo zu kopieren, dass hätte nur Anthony Ingruber geschafft. Er hat mehr oder weniger sein Ding durchgezogen. Durch eine gute Mimik und einer hervorragenden deutschen Synchronstimme hat er als junger Han Solo tatsächlich gut gepasst.
Die Geschichte des Films führt Han zu verschiedenen Welten, wo er nach und nach, wie in den Trailern bereits gezeigt wurde, auf künftige alte Bekannte trifft. Chewie selbst ist klasse dargestellt und funktioniert wunderbar. Lando ist zwar optisch gut getroffen, bleibt im Rahmen der Handlung aber relativ dünn. Hier wurde definitiv Potential liegen gelassen. Ihm zur Seite steht ein alberner Droide, der nicht nur die deutsche Synchronstimme von Amy aus The Big Bang Theory bekommen hat, sondern der sich auch noch so verhält. Glücklicherweise nimmt der Droide keine allzu große Rolle im Film ein, denn bereits nach kürzester Zeit geht er schon etwas auf die Nerven.
Schön ist es natürlich, den rasenden Falken wieder zu sehen, aber auch hier wurde einiges an Potential bei der Inszenierung liegen gelassen. Trotzdem finden an Bord des Schiffes die stärksten Szenen des Films statt.
Im Vorfeld gab es Probleme mit der Produktion und der Ausrichtung des Films. Die Regisseure wurden kurzerhand entlassen und durch Altmeister Ron Howard ersetzt. Man merkt sehr gut, dass Howard hier eine Rettungsmission hatte und Solo nicht an Werke wie Apollo 11, Cocoon oder A Beautiful Mind heran kommt. Aber das war bedauerlicherweise auch zu erwarten. Trotzdem hat er diese Auftragsarbeit ordentlich ins Ziel gebracht. Dem Film lag ein Drehbuch der Kasdans (Vater und Sohn) zugrunde. Diese Geschichte ist unglücklicherweise nicht sonderlich spektakulär und ist nur das Mittel zum Zweck um bestimmten Fanservice zu bedienen. Das funktioniert über weite Strecken ganz gut, aber ein wirkliches Mitfiebern kann man bei Solo - A Star Wars Story nicht erwarten. Zudem merkt man gerade zum Ende hin durchaus, dass die Produktion nicht ganz ohne Probleme verlief. Manche Szenen und Abfolgen wirken hier unrund und zusammengebastelt.
Musikalisch bleibt der Film unaufgeregt. Das Gedudel ist meisten stimmig aber nicht sehr mit reißerisch. Atmosphärisch wird es nur, wenn man alte Stücke von John Williams aufgreift. Womit der Soundtrack ganz gut zum Gesamtwerk passt. Neben vielen netten Anspielungen auf Han Solo seinen Werdegang dient der Streifen vor allem einer Sache, welche an dieser Stelle nicht verraten wird. Diese Szene öffnet die Tür für mögliche weitere Geschichten. Manch einem wird es sehr gefallen, anderen wiederum nicht.
Solo - A Star Wars Story ist ein Film der unterhaltsam ist und der in vielen Szenen durchaus Spaß machen kann. Aber es ist ebenso ein Film, den kein Mensch der Welt braucht und der auch keine packende Geschichte erzählt. Tatsächlich öffnet dieser Streifen nur die Tür zu neuen Möglichkeiten und bedient dabei einige Fanservices.