Bewertung: 1 / 5
Space Battleship Yamato: Der Titel verspricht schon Trash vom Feinsten, leider liefert der Streifen nichts weiter als eine Menge Langeweile. Im Film befindet sich die Menschheit im Krieg mit der Alienrasse der Gamilonen. Doch die gesamte menschliche Flotte ist fast vernichtet und die Oberfläche der Erde unbewohnbar geworden. Die überlebenden Menschen haben sich unter die Erdoberfläche zurückgezogen. In einem Akt der Verzweiflung wird das alte Schlachtschiff die Yamato zu einem Raumschiff umgebaut und auf eine gefährliche Mission geschickt. Sie soll ein Alienartefakt bergen, welches die Erde wieder bewohnbar machen kann und nach Möglichkeit die Gamilonen vernichten.
An Bord der Yamato befindet sich eine illustre Gruppe von Möchtegernmilitärs. Anders kann ich das nicht ausdrücken. So ein Haufen Jungspunde, denen jedwede militärische Ordnung abhanden gekommen scheint, sieht man selten in einem Film. Während der Rettungsaktion werden Liebesgeschichten in die Handlung einflochten, alle paar Minuten wird ein Warpsprung durchgeführt, der das Space Battleship Yamato nur wieder erneut gegen Feinde kämpfen lässt. Dann wird immer kurz die Superwaffe ausgepackt und der Kampf endet nach ein paar Sekunden. Natürlich opfern sich die Crewmitglieder auch in regelmäßigen Abständen heldenhaft für den höheren Zweck. Das ganze passiert aber sowas von unsagbar übertrieben und unlogisch, dass man als Zuschauer den tieferen Sinn nicht hinterfragen sollte.
Ein Lichtblick von Space Battleship Yamato sind wenigstens die Effekte. Die sind wenigstens deutlich besser als die schauspielerische Leistung (die im Film nicht vorkommt), die Effekte liegen aber leider auch nur knapp über Videospielniveau. Die Actionenszenen sind so schnell zusammengeschnitten, die Raumgleiter fliegen so ruckartig und die Gegner werden so schnell abgeschossen, dass man als Zuschauer die meiste Zeit eh nicht weiß was los ist.
Zum Ende des Films, wenn dann noch einmal richtig die Heldenkeule ausgepackt wird und sich jeder daraum reißt, als nächster ein Opfer bringen zu dürfen, zeigt sich die ganze Idiotie des Films. Ich greife jetzt hier mal einen Spoiler auf, denn den Film sollte sich niemand weiter antun. Da hat die Yamato die Erde fast gerettet und plötzlich erscheint ein Superalienraumschiff, dass nun aus Rache für die Vernichtung der Gamilonen die Erde zerstören will. Und was passiert? Die Aliens warten ab. Nicht 1 Minute oder 2, nein sie warten ab bis die Crew der Yamato sich dazu durchgerungen hat, dass Raumschiff zu evakuieren und eine Himmelfahrtskommando gestartet werden kann. Das dauert ca. 10 Minuten, in der Zeit tun die Aliens nichts, rein gar nichts, weniger als das. Sie schweben nur im All. Erst als das Space Battleship Yamato auf Rammkurs ist, die Superwaffe aktiviert hat und kurz vor der Selbstzerstörung steht, erst dann greifen die Aliens auch die Erde an. Wenn das nicht sozial von denen ist.
Schön sind auch Stellen im Film, wenn der Captain meint, die Reise hat 147 Lichtjahre gedauert. Für mich war ein Lichtjahr immer noch eine Längeneinheit und kein Maßstab zur Zeitmessung, aber selbst wenn es so wäre, entspräche ein Lichtjahr immer noch einem normalen Jahr. Für 147 Jahre sah die Crew aber noch sehr jung aus.
Nach Space Battleship Yamato steht einmal mehr fest. Wenn die Erde in Gefahr ist, sollte man sich tunlichst nicht von den Japanern retten lassen. So gern ich das Land hab, ich habe da an deren Rettungskünsten nach diesem Film erhebliche Zweifel. Da lasse ich mich lieber von einem John McClaine retten. Die Amis planen ja wohl auch ein US-Remake. Mal sehen ob das was wird. Die Story ist gut inszeniert durchaus unterhaltsam und mit schönen Effekten, kann daraus ein netter Film werden. Die japanische Fassung hat leider rein gar nichts zu bieten außer schlechten Schauspielern, mieser Inszenierung und absolut keiner Spannung. 1 Hut aus Respekt für Japan.