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Spider-Man 2

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Spider-Man 2 Kritik

Spider-Man 2 Kritik

Spider-Man 2 Kritik
0 Kommentare - 10.09.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Spider-Man 2" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Seit nun mehr zwei Jahren beschützt Peter Parker (Tobey Maguire) als Spider-Man nun die Menschen von New York. Doch seine Aufopferung für die Stadt kostet ihn in seinem Privatleben einiges ab: Er verliert seinen Nebenjob als Pizzalieferant, kann die Aufführung seiner großen Liebe Mary Jane Watson (Kirsten Dunst) nicht besuchen, schreibt immer schlechtere Noten an der Uni und hat zu seinem Besten Freund Harry Osborn (James Franco), dadurch das er auch als Fotograf Bilder von Spider-Man für den Daily Bugle schießt ein gespaltenes Verhältnis. Als ihm Harry eines Tages den renommierten Wissenschaftler Dr. Otto Octavius (Alfred Molina) vorstellt, kann er sein Glück zunächst nicht fassen. Doch die Freude hält nicht lange an, als das von Dr. Octavius ausgeführte Experiment fehlschlägt und er nun mit vier mechanischen Armen als Doktor Octopus die Stadt unsicher macht.

Mit Spider-Man 2 setzt Sam Raimi konsequent das fort, was er im ersten Teil so grandios aufgebaut hat: Das Leben von Peter Parker mit all seinen Problemen und Sorgen. Doch während der erste Teil noch vehement auf klassisch amerikanische Highschool-Tropen setzte, so sind auch die Konflikte mit Peter Parker gereift. An allen Ecken und Kanten spürt man, was für eine Qual es für Peter Parker ist, sein Leben als Privatperson und sein Leben als Superheld unter einen Hut zu bekommen. Was zwar auf der einen Seite als Identifikationspunkt zu unnahbar ist, wird aber im Privatbereich auf viel Wiedererkennungswert stoßen. So spielt die Bedeutung des Superheldsein nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist noch die Frage nach dem kompletten Sein und allen Stolpersteinen, die sich im Leben so in den Weg stellen können.

Trailer zu Spider-Man 2

Dadurch wird der Film zu einem gewissen Zeitpunkt leider Gottes auch ein wenig zäh, wenn Peter Parker vehement behauptet seine Zeit als Spider-Man sei nun komplett vorbei. Ebenso zäh ist seine Beziehung zu Mary Jane. Denn auch im zweiten Teil nutzen die Macher nicht die Gelegeneheit aus dem "Geile Karre"-Pubertätstagtraum einen Charakter mit Tragweite zu machen. Psychologisch betrachtet kann man bei Mary Jane sicherlich von einem Vaterkomplex reden. Nicht umsonst scheinen alle Bindungen innerhalb der Reihe aus dem Nichts zu kommen und sich im Sand zu verlaufen. Wir lernen viel zu wneig von ihr und auch das Drehbuch gibt ihr Abseits der "Großen Liebe" und "Jungfrau in Nöten" weiterhin keine nennenswerten Charaktereigenschaften die erklären, warum Peter eigentlich so verrückt nach ihr ist.

Ferner bekommt zumindest Harry Osborn einen interessanten Charakter-Arc auf den Leib geschrieben. Während James Francos undankbare Rolle im ersten Teil nur auf Anerkennung aus war, ist sie hier wesentlich komplexer. So lernen wir einen Harry kennen, der einerseits total verbittert ist, aber sich auf der anderen Seite nichts davon anmerken lassen will. Harry Osborn will simple und schlichte Rache an Spider-Man. Bedenke man den Umstand, daß Peter und Harry Beste Freunde sind, hat man hier schon im Vorhinein ein Drama nach Shakespeareischem Ausmaß konzipiert, ohne dabei groß Zeit in diesem Film für aufbringen zu müssen. Da hat sich die Vorarbeit tatsächlich richtig gelohnt.

Der eigentliche Star des Films ist natürlich Alfred Molina als Otto Octavius. Seine Performance eines Herzensguten Wissenschaftlers, der die Menschheit weiterbringen möchte ist zwar irgendwo ein Klischee. Auf der anderen Seite gelingt es dem Film aber tatsächlich den Charakter nahbar zu gestalten. Dies liegt vor allem daran, daß der Film sich die Zeit nimmt uns Haargenau zu erklären, wer Doc Ock eigentlich ist. Wir lernen ihn als kultivierten und netten Mann kennen, dann entwickelt er sich nach und nach zu einem Opfer seiner eigenen Ideen, bishin zum tragischen Schurken. So ganz aufrecht erhalten kann der Film diese Charakterisierung zwar nicht und lässt Molina dann auch den ein oder anderen trashigen One-Liner herausposaunen. Dennoch ist der Film vielen anderen Comicvrfilmungen damit nach wie vor weit voraus.

Indess kommt der Film dabei auch ohne groß bombastisch ausgelegte Actionsequenzen aus. Dabei wäre es so spannend zu sehen, wie ein solcher Film wohl heute aussehen würde. Gerade die Action wirkt hier intim und überschaulich und streckenweise sogar komplett aus dem Film verschwunden. Das hilft zwar ungemein der Charakterentwicklung, lässt aber trotzdem das Pacing in machen Momenten doch etwas zäh wirken.

Über diesen Misstand können jedoch die Nebencharaktere, bzw. der SUpportingcast locker hinwegtrösten. Gerade J.K. Simmons bekommt nach seinen kurzen Auftritten im ersten Film wesentlich mehr im zweiten Teil zutun. Auch Parkers Interaktion mit sämtlichen Menschen, die nicht zu den Hauptcharakteren gehören lassen den Zuschauer in Gelächter verfallen. Doch nicht auf eine negative und peinliche Art, sondern mehr auf eine bewusst inszenierte Art. Als Beispiel wäre hier der Dialog zwischen Peter und Mr. Aziz zu nennen, der den Charakter vor eine weitere Hürde stellt. Dabei gelingt es Sam Raimi immer wieder die Einwohner von New York in einem recht unfreundlichen Licht wirken zu lassen. Diese Momente sind dann pures Comedy-Gold und geben dem Ganzen einfach eine runde Note.

Spider-Man 2 setzt adequat das fort, was der erste Teil so gut aufgebaut hat. Das Charaktergeflecht fällt trotz neuer Eckpunkte eben nicht in sich zusammen und Raimi fungiert brilliant nach dem Motto "Weniger ist mehr." Schauspielerisch können die meisten Hauptdarsteller punkten und sorgen für eine insgesamt gute Unterhaltung. In manchen Momenten kann das Gezeigte etwas zäh wirken und auch die Thematik ist im gesamten ob ihrer Ausführung ein wenig unnahbar. Dennoch gleicht der Film dies durch seine phantastische Charakterarbeit und sein clever geschriebenes Drehbuch wieder aus.

Spider-Man 2 Bewertung
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