The Dark Knight Kritik

Bewertung: 4 / 5

Ich habe The Dark Knight in der Vorpremiere gesehen, für die ich mir bereits Wochen im Voraus die Karten gesichert hatte. Nachdem er jetzt eine Woche lang gesackt ist, kann ich dazu auch etwas schreiben.

The Dark Knight ist ein hervorragend gemachter Film. Die Schwere und Melancholie, vielleicht sogar Depression, die vielen ein wenig aufgestoßen ist, stört mich überhaupt nicht. Zumindest nicht beim ersten Sehen. Die Veränderungen an Gotham auch nicht. Die Stadt wirkt viel realistischer als in Batman Begins und das gefällt mir. Das Gute an Batman und seiner Geschichte ist ja, dass er kein Fantasie-Supermann ist, sondern ein normaler Kerl. Dazu passt auch eine Stadt, die nicht aus dem Computer stammt.

Christian Bale war wieder einmal klasse, ich habe von diesem großartigen Ausnahmeschauspieler aber auch nichts anderes erwartet. Morgan Freeman und Michael Caine kamen meiner Meinung nach etwas zu kurz. Aaron Eckhardt war ebenfalls klasse. Hier muss ich meinem "Vorredner" recht geben, ich fand es schade, dass er nun für den dritten Teil nicht mehr in Frage kommt. Ich fand auch, dass die Figur genug Potenzial für den alleinigen Bösewicht im dritten Teil gehabt hätte. Hier auch meine Kritik: Was sollte denn diese Szene mit Scarecrow? Das haben weder Cillian Murphy noch seine Figur verdient, dass man sie so verbrät. Dann hätte man ihn besser ganz weglassen sollen. Ich bin noch sehr hin und her gerissen in Bezug auf Maggie Gyllenhaal. Obwohl ich sehr froh war, dass die unsägliche Katie Holmes nicht mehr dabei ist, fand ich auch Maggie Gyllenhaal sehr blass. Und das ist sie auch bis zum Ende hin geblieben.

Dann wäre da natürlich noch Heath Ledger, der Joker. Passend zum Film war der Joker, trotz aller Bemalung und dem Vorbild Jack Nicholson eines ganz und gar nicht, nämlich komisch. Die Leichtigkeit und Albernheit, die Jack Nicholson teilweise verbreitet hat, geht Heath Ledgers Joker völlig ab. Ganz im Gegenteil er ist in jeder Szene mehr Psychopath als Clown. Mir persönlich gefällt er aber vielleicht auch gerade deswegen besser als der "alte" Joker. Die Synchronisation war ganz gut, allerdings werde ich mir den Film definitiv noch auf Englisch ansehen, denn einige Szenen, die man aus dem Trailer kannte, kamen im Deutschen einfach nicht so rüber wie im Original. Das war aber sicher auch eine äußerst schwere Aufgabe im Fall des Jokers. Besonders während der Verhörszene auf dem Polizeirevier zwischen Batman und dem Joker habe ich mehrmals gedacht, wie schade es doch ist, dass wir diesen wundervollen Schauspieler nie wieder auf der großen Leinwand sehen werden. Die Besten sterben halt immer zu früh.

Die Action in dem Film war super gemacht und vor allen Dingen die Verfolgungsjagd mit dem LKW und dem Gefangenentransporter, die, wenn ich mich nicht irre, komplett ohne musikalische Untermalung stattgefunden hat, war wirklich einwandfrei.

Eine Sache, die mich ein wenig gestört hat war, dass die Szene mit den beiden Fähren (die ich nicht weiter beschreiben möchte, um niemanden zu spoilern), nicht so emotional herüber kam, wie ich vorher dachte. Das kann aber auch an der düsteren Stimmung liegen, die sich durch den gesamten Film gezogen hat und die daher keine weiteren Tiefen zugelassen hat.

Alles in Allem ein wirklich guter Film, der im Original sicher noch einen Tacken besser ist, als in der Deutschen Version. Ich gebe ihm 810 Punkten. Ob es für einen Klassiker reicht, den ich in 15 Jahren noch gerne schaue (wie z.B. Der Pate I+II oder Die Farbe Lila), kann ich noch nicht beurteilen. Und ob er beim 3. und 4. Schauen immer noch so fesselt kann ich auch noch nicht sagen. Vielleicht wird mir die dunkle Stimmung bei immerhin 152 Minuten dann auch zu viel.
Deswegen 8 von 10.