Bewertung: 1.5 / 5
Mit The Expendables 4 kommt Teil 4 der Actionreihe in die Kinos, die einst mit der Mission antrat, alte Actionstars mit aktuellen und einigen neuen zu vermischen, um gemeinsam den Fans mit reichlich Spaß eine Hommage an die guten alten Actionfilme der 80er Jahre zu verpassen. Doch was Teil 4 betrifft, müssen wir hier von einem katastrophalen Fehlschlag sprechen. Um ehrlich zu sein, ist es uns ein Rätsel, wie dieser Film es überhaupt in die Kinos geschafft hat.
The Expendables 4 Kritik
Ausgerüstet mit sämtlichen Waffen, die sie in die Finger bekommen können, und den Fähigkeiten, sie auch zu benutzen, sind die Expendables DAS ultimative Verteidigungs-Team – sie werden gerufen, um die Welt zu retten, wenn alle anderen Optionen vom Tisch sind. Die Söldnertruppe um Barney Ross (Sylvester Stallone) tritt nun an für einen letzten großen Auftrag, bei dem Lee Christmas (Jason Statham) Verantwortung übernehmen muss. An seiner Seite: Jede Menge neuer Teammitglieder mit ausgefallenen Kampf-Stilen und Taktiken. Der Countdown läuft heiß…
Trailer zu The Expendables 4
Die von Sylvester Stallone ins Leben gerufene Reihe sollte als Hommage an die Actionfilme der 80er Jahre gelten, gepickt mit den Stars aus eben solchen Filmen. Den ersten drei Teilen verdanken wir es, dass Stars wie Sly, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis, Jet Li oder gar Chuck Norris gemeinsam auf der Leinwand die Fäuste und Kugeln fliegen ließen. Das hatte nicht immer hohe Qualität, aber gerade für Fans eben jener Actionfilme und seiner Stars aus den 80ern boten die Filme dann eben doch genug, um unterhalten zu werden und natürlich jede Menge Nostalgie. Qualität hin oder her, sie machten Spaß.
Davon ist in The Expendables 4 nichts mehr zu spüren. Dieser Film scheint eher für die TikTok-Generation gemacht, was merkwürdig ist, da er eben diese mit der noch unterhaltsamsten Szene des Films eher beleidigt und lächerlich macht. Wir können ehrlich gesagt nicht sagen, wer die Zielgruppe dieses Films sein soll. Wir bezweifeln sogar, dass es eine gibt.
Klar, es gibt sie, die nicht ganz so guten Actionfilme, wo man mit seinen Kumpels und ein paar Bier ins Kino geht und bei einem höchstens durchschnittlichen Film dennoch eine gute Zeit hat. The Expendables 4 ist aber nicht solch ein Film. Er ist nicht so schlecht, dass er schon wieder gut ist und Spaß macht. Er ist einfach nur schlecht. Es gibt schon ein oder zwei wirklich, Verzeihung, bescheuerte Szenen, die durchaus unterhaltsam sind und wäre der ganze Film so, wäre er zwar immer noch schlecht, aber eben wenigstens unterhaltsam. Doch diese Momente sind die große Ausnahme und retten den Rest bei weitem nicht.
Wir können die Qualität dieses Films im Grunde ganz einfach verdeutlichen, stellt euch einfach folgendes vor: Ein 14-Jähriger schreibt ein Drehbuch, welches sein Vater mit der im Elektrofachhandel gekauften Kamera und den Kumpels aus der Nachbarschaft als Laien-Darsteller verfilmt. Er bearbeitet das Material am eigenen Computer mit einem beliebigen Vfx-Programm und lädt den fertigen Film nach zwei Tagen Arbeit auf dem eigenen YouTube-Kanal hoch. Fertig ist The Expendables 4.
Es ist uns ein Rätsel, wie dieser Film es geschafft hat, eine Veröffentlichung im Kino zu erhalten. Das Drehbuch und die Dialoge sind lausig, die schauspielerische Leistung einfach schlecht, die ganze Optik sieht billig aus und die Action ist einfach nur langweilig und uninspiriert. Und um das klarzustellen: Wir haben kein Problem mit dummen Actionfilmen, die offensichtlich ein nur geringes Budget zur Verfügung hatten. Wir sind mit den Actionfilmen der 80er groß geworden. Aber die hatten wenigstens Charme und haben zumindest versucht, etwas Unterhaltsames zu kreieren und das manchmal auch mit Erfolg. Davon kann bei The Expendables 4 keine Rede sein. Dieser Film ist einfach nur peinlich.
Die ersten drei Teile waren wie gesagt auch schon keine Meisterwerke und litten unter teils großen Problemen. Aber sie hatten halt diese großen Actionstars und zudem jedes Mal namhafte und passende Ergänzungen. Seien es Chuck Norris und Jean-Claude Van Damme im zweiten, oder Wesley Snipes, Antonio Banderas und Harrison Ford im dritten. Darum ging es in der Reihe, diese alternden Actionstars auf der Leinwand zu vereinen. Das war der große Spaßfaktor dieser Filme.
The Expendables 4 bietet auch davon nichts. Die großen Neuzugänge heißen hier Megan Fox, 50 Cent und zumindest Andy Garcia, der hier vielleicht die schlechteste Leistung hinlegt, die man bislang von ihm gesehen hat. Und von den Stars von einst sind nur noch Stallone in einer Minirolle und Jason Statham übrig geblieben. Iko Uwais als Bösewicht wäre noch eine Erwähnung wert, aber auch er ist hier leider völlig verschwendet. Wenngleich sein Endkampf mit Statham zumindest einigermaßen sehenswert ist.
Es fehlt hier einfach komplett der Spaßfaktor oder wenigstens einen guten Grund, sich diesen Film ansehen zu wollen. Wir können euch jedenfalls keinen nennen. Weder inhaltlich hat der Film etwas zu bieten, noch einen Cast, für den sich der Eintritt lohnen würde.
Fazit
Wir wissen nicht, was man sich hierbei gedacht hat. The Expendables 4 ist eine Vollkatastrophe von einem Film. Nicht nur, dass man so etwas im Kino veröffentlicht, stellt uns vor ein Rätsel, auch dass diese sichtbare Billigproduktion ganze 100 Mio. $ gekostet haben soll, lässt uns nur mit dem Kopf schütteln. Wo ist dieses ganze Geld bitte hingegangen? Bei aller Liebe für manche der Schauspieler, aber so viel können die nicht gekostet haben.
Dies ist wohl einer der schlechtesten Filme, die wir in letzter Zeit gesehen haben. Dass er überhaupt eine Wertung von uns erhält, verdankt er zumindest ein paar vorhandenen Actionszenen, die ok sind, und zwei, drei unterhaltsamen Momenten. Doch The Expendables 4 ist das Geld einer Kinokarte nicht wert und trotz seiner eher kurzen 104 Minuten auch die Lebenszeit nicht, die man hier investieren müsste.
Wiederschauwert: Bloß nicht!
