Bewertung: 3 / 5
The Flash ist eine Comicverfilmung von Andrés Muschietti und hat die Aufgabe, dass bisherige DCU abzuschließen und die neuen Möglichkeiten der Parallelwelten einzuführen. Diese Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu The Flash
Nach vielem hin und her, vielen Skandalen um den Hauptdarsteller und ein paar Verschiebungen ist The Flash nun tatsächlich erschienen. Der Film präsentiert sich ähnlich wie Spider-Man No Way Home um die Möglichkeiten von parallelen Welten vorzustellen. Zeitgleich will man diese Thematik nutzen um die bisherigen Figuren des DCU zu verabschieden und den Weg für James Gunns Neustart zu ebenen.
Dabei hat man sich für eine komödiantische Geschichte um Barry Allen (Flash) entschieden und stopft diese mit jeder Menge Gastauftritte und Cameos voll. Die ganz grobe Handlung lautet: Barry hat herausgefunden, dass er schneller als Lichtgeschwindigkeit laufen und so in die Zeit zurückreisen kann. Mit dieser Gabe mag er in die Vergangenheit Reisen und verhindern, dass seine Mutter ums Leben kommt. Wie in bester Zurück-in-die-Zukunft-Manier verändert er damit jedoch teilweise massiv die Zeit.
Mit The Flash geht man trotz der recht dramatischen Hintergrundgeschichte um Barry Mutter einen sehr komödiantisches Weg. So muss Barry jede Menge Essen um seinen Energiebedarf zu decken. Das wurde schon in früheren Werken angedeutet, wird hier aber sehr flach immer wieder vorgekaut. Zeitgleich ist Barrys Zusammenspiel mit seinem Alternativen-Ich ziemlich slapstickhaft. Während der uns bekannte Barry tatsächlich geerdet und ein bisschen Reif daher kommt geht einem das Alternativ-Ich sehr schnell auf dem Keks, es wird mit sehr platten Humor charakterisiert.
The Flash passt stilistisch nicht zu den bisherigen Snyder-Werken, auf die teilweise sehr stark verwiesen wird. Man orientiert sich mehr an Joss Whedons Justice League und legt hier sogar noch ein oder zwei Schippen drauf.
Neben dieser Grundhandlung wird der Film von sehr vielen Gastauftritten begleitet. Einige konnte man schon im Trailer sehen (auf mehr wird in diesem Text nicht eingegangen). Diese Auftritte machen alle grundsätzlich Spaß, aber fügen sich in die gesamte Geschichte nur sehr schwach ein. Der Michael-Keaton-Batman und ganz besonders Supergirl wirken wie das fünfte Rad am Wagen. Erscheinen plötzlich, sind aber auch ebenso plötzlich wieder weg. Man merkt, dass The Flash mit der heißen Nadel gedreht und produziert wurde und es offenbar viele Ideen und Konzeptentwürfe gab. Als Spielfilm ansich ist er daher ziemlich dürftig.
Die visuellen Effekte wurden im Vorfeld oft angeprangert, sie sehen tatsächlich selten gut aus, aber stören sie nicht wirklich. Vermutlich hat kann man sich im Laufe des Films einfach daran gewöhnen.
Die eigentliche Flash-Intention, warum er seine Zeitreise macht wird zwar immer wieder von Gastauftritten oder von "witzigen" Einlagen begleitet, aber die Grundidee ist spannend und scheint Barry Allen auch zu formen. Leider wird diese Intention nicht in letzter Konsequenz ausgeführt. So bleibt am Ende doch nur sehr wenig aus The Flash hängen.
Trotz all dieser Kritik macht The Flash spaß! Den ob nun die Momente mit Ben Affleck oder auch Michael Keaton. Es ist einfach schön, diese Figuren nochmal zu sehen und mit ihnen Spaß zu haben. Zudem ist trotz ihrer kurzen Laufzeit Supergirl toll dargestellt. Weiterhin bietet The Flash noch viele weitere und teilweise sehr kuriose Cameos die gute Laune verbreiten und ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Jedoch ist es auch ein kleines Armutszeugnis für einen Film, wenn man diesen nur aufgrund von einzlner platzierter Szenen mag, welche teilweise schlecht integriert wurden.
Anders als im Spider-Man-Film vom letzten Jahr bleibt The Flash aber nur ein großes Gastrollenfest ohne das es für die Figurenentwicklung einen großen Sinn hat. Seine Hauptaufgabe erfüllt der Film jedoch und er bereitet die Welt für einen Neustart im DCU vor.
Inhaltliche Erwartungen auf Null stellen und sich an den vielen Figuren erfreuen.