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The Italian Job - Jagd auf Millionen

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The Italien Job – Jagd auf Millionen Kritik

The Italian Job - Jagd auf Millionen Kritik

The Italian Job - Jagd auf Millionen Kritik
0 Kommentare - 06.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Italian Job - Jagd auf Millionen" ist.

Bewertung: 3 / 5

Der Dieb Charlie Croker (Mark Wahlberg) plant einen großen Coup, der ihn reich machen soll. Die Gruppe um den Safeknacker John Bridger (Donald Sutherland), Hacker Lyle (Seth Green), den Fahrer Rob (Jason Statham), den Bombenexperten Left Earl (Mos Def) und den Allrounder Steve (Edward Norton) ist perfekt zusammengestellt. Doch bei dem Beutezug geht einiges schief und Steve verrät das Team und erschießt John und lässt die anderen zum Sterben zurück. Nur fällt ihm nicht auf, daß die anderen sich befreien können.

Die Blütezeit des modernen Heist-Films, wenn es sie denn je gab, schien zur Jahrtausendwende ja schon lange vorbei. Und dennoch gab es da zu Beginn wohl den Versuch, alte Konzepte in ein neues Gewand zu legen. Nun ist dieser Satz einer, der einem heute den Magen umdreht, weil das so ziemlich alles ist, was aus Hollywood noch zu hören ist. Aber ja, grundsätzlich sind Remakes in den seltensten Fällen wirklich gut, oder sinnvoll. Eines davon drehte einer der Hauptdarsteller dieses Films gleich mit. Roter Drache (2002). Wenngleich das Talent von Brett Ratner eher schwer mit positiven Begriffen zu erklären wäre, so ist im damit wohl ein sehr starker Film gelungen. Aber ich schweife schon wieder ab. Nun also The Italien Job – Jagd auf Millionen. Ein Heist-Film, ein Ensemble-Film, ein Kampf zwischen zwei Rivalen, die einander kennen. Und ja, man hat den Eindruck, daß hier vor allem ein Film zustande kommt, den man schon kennt. Und das ist auch wirklich so, weshalb dieser Film mitunter recht schwer, oder langatmig daherkommt. Das ist vielleicht der Versuch, sich von den großen Vorlagen zu lösen, indem man eben Witz und Esprit, durch Pathos und Familie ersetzt. Denn allen dürfte klar sein, daß ohne Ocean’s Eleven (2001) auch das Werk von F. Gary Gray niemals zustande gekommen wäre.

Interessant ist hier zu beobachten, daß man es eigentlich mit sozialen Aufsteigern zu tun hat. Jeder von ihnen ist wohl eher in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, obwohl das so genau auch nie bestätigt wird. Das wäre vielleicht aber auch schon das nächste Problem, daß der Film hat. Denn er durchleuchtet seine Figuren und deren Motivation nur marginal und versucht dieses Problem durch opulente Schauwerte eben zu kompensieren. Nun also wieder die Aufsteiger. Es ist interessant, daß dieses Phänomen immer mehr Platz im Kino gefunden hat. Zum einen wird dadurch aber auch der amerikanische Traum so ein wenig ad absurdum geführt und auf der anderen Seite dann wieder bestätigt. Es ist paradox. Denn in diesem Segment reden wir ja von Menschen, die eben nicht auf der „richtigen“ Seite des Gesetztes agieren, um ihren Lebensstil zu erreichen. Diese systemische Frage umgeht der Film aber gekonnt, indem er seine Figuren eigentlich alle aus den gleichen Kreisen aufeinandertreffen lässt und zudem nur den Betrug am Betrüger erklärt. Da muss man sagen, kann man durchaus mehr wagen und ein gelungenes und recht intelligentes Beispiel dafür wäre tatsächlich Marvel Studios Ant-Man (2015). Viel spannender ist es aber, die Figuendynamik und deren Wandlung zu beobachten. Gerade auch, daß Charlie Croker und Stella Bridger eine Romanze entwickeln, scheint doch aus heutiger Sicht im A-Sexuellen Hollywood eher unwahrscheinlich. Insofern ist es so wichtig.

Weniger gekonnt versucht Gray, die Kontraste seiner Figuren ins Zentrum zu rücken. Der ehrbare und elegante, altgediente Gauner John Bridger, gegen den gierigen Steve Frezelli. So zumindest zu Beginn. Und daran muss dann sozusagen das Weltbild gemessen werden, weil Bridger eben auch jemand ist, der eine gewisse Moral hat und der stilvoll zur Sache geht. Nun ist das Ironische daran, daß Gray als Regisseur eben jenen Stil eine Steven Soderbergh nicht hat und er scheitert daran, eine solche Ebene zu eröffnen, weil seine Kunst eher brachial ist, als elegant. Es ist eben in jedem Segment proliger, wenngleich natürlich die grundsätzliche Kapitalismuskritik dadurch schon transportiert werden kann. Großes Problem hierbei ist aber eher, daß Mark Wahlberg eben auch niemals die Gravitas hatte, um über den konservativen Prol hinzugehen. Wer Belege dafür sucht, findet sie in Departed – Unter Feinden (2006), The Fighter (2010), Ted (2012) oder natürlich seiner Zusammenarbeit mit Michael Bay in etwa Pain & Gain (2013), sowie Transformers – Ära des Untergangs (2014). Die Ironie dessen ist, daß Norton das schon eher hinbekäme und es hätte dem Film sicherlich gutgetan, wenn beide Schauspieler einfach ihre Rollen getauscht hätten.

Grundsätzlich tut das dem Film aber auch keinen allzu großen Abbruch. Schließlich findet Gray auch hier einfache, aber effektive Mittel, um den Zuschauer durch die rasante Inszenierung bei der Stange zu halten. Da gibt es stellenweise recht aufwendige Stunts zu sehen, die man heute sehnlichst vermisst und die zumindest auch übergeordnet einen gewissen Witz zulassen. Denn Gray liefert hier eben das, wofür das Blockbusterkino nur noch in einzelnen Teilen steht: handgemachte und absurde Action. Klar ist das in Zeiten, in denen Figuren Planeten nacheinander schmeißen schon sehr putzig, aber irgendwie hat das was für sich.

Ein wenig mehr Stil und Witz und The Italien Job – Jagd auf Millionen wäre über den proligen Ton hinausgekommen. Der Film ist einfach, klassisch, nicht unbedingt, aber in jedem Fall ganz nett anzusehen, wenn man denn Sinn für diese Art von Kino hat.

The Italian Job - Jagd auf Millionen Bewertung
Bewertung des Films
610

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