Bewertung: 3 / 5
Hektisch, bunt und laut, so präsentiert sich The LEGO Movie 2. Mal nachdenklich, mal überdreht und dann wieder selbstreferenziell. Klingt nach Spaß, ist es manchmal auch, aber über weite Strecken wirklich anstrengend. Außerdem sucht man so richtig große Lacher dieses Mal einfach vergebens. Dies macht The LEGO Movie 2 in Summation dann auch zu einer spürbar schlechteren Fortsetzung und zum bisher schlechtesten der vier veröffentlichten LEGO-Kinofilme. Fans können einen Blick riskieren, der Rest erprobt sich lieber erst einmal an den anderen Filmen und trifft dann eine Entscheidung.
The LEGO Movie 2 Kritik
The LEGO Movie 2 knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an. Gerade erst wurde Lord Business besiegt und alles schien wieder so super, da wartet in Form von LEGO DUPLO die nächste Bedrohung auf unsere Helden! Chaos und Vernichtung sind die Folge und Bricksburg verändert sich. Mit ihm aber auch langsam alle Bewohner, nur Emmet ist immer noch irgendwie Emmet. Zusammen mit seinen Freunden Wildstyle, Batman, Kitty und den anderen muss er einmal mehr seine Heimat retten, denn die DUPLO-Invasoren scheinen aus dem All zu kommen und nur dort kann die Bedrohung ein für alle Mal gestoppt werden.
Trailer zu The LEGO Movie 2
Es schien unmöglich und hat doch funktioniert. Auch wir glaubten nach den ersten Ankündigungen nicht daran, dass ein Film über Steckklötzchen funktionieren kann. 2014 wurden wir mit The LEGO Movie dann doch eines Besseren gelehrt, denn 469 Mio. $ weltweit waren ein sensationeller Erfolg für solch einen "Nischenfilm". Doch statt sofort auf eine Fortsetzung zu setzen, entschied sich Warner lieber dafür, ein paar unterhaltsame Abstecher mit The LEGO Batman Movie und The LEGO Ninjago Movie zu unternehmen. Und fünf Jahre später schieben sie nun The LEGO Movie 2 hinterher und wir waren durchaus gespannt, ob das Konzept ein weiteres Mal aufgeht.
Auf zu Runde Nummer 2, es kann ... nur ... aufwärts gehen ... denkste!
Wenn bei einer Pressevorführung 80% des Saals mit Kindern aller Altersgruppen belegt sind, aber ein saalerfüllendes Lachen von diesen nur ein einziges (!) Mal im Film vorkommt - und dies auch noch wenige Minuten vor dem Abspann - dann stimmt etwas nicht. Liegt es an der Balance, der Botschaft oder einfach der Story? Irgendwie von allem etwas, und im Falle eines Films wie The LEGO Movie 2 bei dieser von "konstruiert" zu sprechen, mag vielleicht etwas plakativ sein, aber tatsächlich mangelt es der Fortsetzung im Gegensatz zum ersten Teil an Esprit.
Natürlich sind der Ablauf wieder frenetisch, die Ideen abgedreht und über viele LEGO-Ideen muss man einfach schmunzeln, aber man merkt dem Film den Regiewechsel an. Was fehlt, ist die Handschrift von Phil Lord und Chris Miller, die zwar noch das Drehbuch entwarfen und als Produzenten tätig waren, aber eben nicht mehr die volle kreative Kontrolle hatten. An ihre Stelle ist Mike Mitchell getreten, der in der Vergangenheit eher für mittelmäßige Animationsfilme wie Trolls oder Alvin und die Chipmunks 3 - Chipbruch verantwortlich war.
So wirkt dann auch vieles vertraut, denn das funktionierende Konzept wird einfach kopiert, ohne dem Zuschauer wirklich Neues zu bieten. Dabei werden aber die Probleme der bisherigen LEGO-Kinofilme mit übernommen und extrem verstärkt. Die Schnittfolgen sind teils absurd hektisch, Szenen kaum nachvollziehbar und vor allem die Tonabmischung ist unglaublich schlecht. Wie auch in den anderen Filmen sind etliche Texte durch Hintergrundgeräusche und das manchmal absurd hohe Sprechtempo nur schwer oder gar nicht zu verstehen. Dadurch bleiben wieder einmal viele Gags einfach auf der Strecke, da die Zeit für die Pointen fehlt. Gerade bei Batman tritt das regelmäßig auf, wobei er wieder zu den Lichtblicken zählt. Auch dass dieses Mal alle paar Minuten gesungen wird, ist dem Filmfluss gegenüber nicht förderlich.
Dies alles klingt ganz furchtbar schlimm und wäre der ganze Film so, hätten wir die erste saftige Enttäuschung in diesem Jahr. Zum Glück funktioniert aber dennoch eine ganze Menge bei The LEGO Movie 2, der immer wieder seine erhellenden Momente hat. Vor allem wenn popkulturelle Gags zum Tragen kommen, wenn der Film selbstreferenziell ist oder wenigstens hier die Justice League funktioniert, dann macht The LEGO Movie 2 wirklich Spaß. Gerade im letzten Drittel, dem großen Finale, entwickelt der Film dann auch einen ganz sympathischen Charme, der zwar etwas kitschig daherkommt, aber dennoch den Geist der Marke in sich trägt. Hier wird vieles, was zuvor nicht funktionierte, dann noch ganz gut korrigiert und so lässt der Film den Zuschauer dann auch nicht völlig enttäuscht im Regen stehen.