Bewertung: 3 / 5
Die Kurzvariante der Kritik: The Suicide Squad ist tatsächlich James Gunn in der größtmöglichen Reinform, die es in einem Blockbuster überhaupt geben kann, ohne jeglichen externen Filter, im Guten wie im Schlechten. Wer ein Fan von dem Mann ist, und das nicht erst seit GotG, der ist hier bestens aufgehoben. Allerdings ist das Ergebnis eben nicht für jedermann und damit ein ziemlich zweischneidiges Schwert. Das Ergebnis ist jedoch allemal besser als der erste Suicide Squad. Leider nicht allzuviel besser.
Und nun die etwas detailliertere Fassung der Kritik:
Trailer zu The Suicide Squad
Suicide Squad ist einfach extrem abgedreht und macht keinerlei Gefangenen, und das macht er von der ersten Szene an klar. Er ist hintersinnig und in keinster Weise so hohl wie die bisherigen Blockbuster-Superhelden-Filme und hat sogar eine ziemlich deutliche Aussage bezüglich der US Außenpolitik.
Hinzu kommt, dass er es vorzüglich versteht, seine eigentliche Geschichte und Background der Charaktere gleichzeitig voranzutreiben. Und das alles wird garniert mit einem überbordendem Sprach- und Bildwitz.
Wie es sich nunmal für soclh einen Film mit lauter Schurken gehört, haben wir nicht wirklich DIE Identifikationsfigur, und wenn es einen gibt, dann endet es für diese Figur herzzerreissend.
Die Figuren sind allesamt cool, selbst ein Cena überzeugt komplett, Elba ist endlich ein cooler Revolverheld, etwas was ihm im dunklen Turm komplett abging, und Margot Robbie macht als Harley Quinn beispielsweise wieder mal Spass. ABER gerade dieser Charakter hat im DCCU in meinen Augen zuletzt sehr gelitten, denn irgendwie hat es niemand wirklich verstanden, wie man sie wirklich gut einsetzt. Ausgerechnet Ayers Version finde ich persönlich am besten, und ich halte ja mal gar nichts von dem Mann. So auch hier, Gunn versucht es, und die Figur ist ok, aber da ist so viel mehr möglich.
Und genau das ist das Problem des Films: Es ist gefühlt so viel mehr möglich, und der Film macht kaum was daraus, gerade weil Gunn sich in seinem eigenen Wust verzettelt und viel mehr reinpackt als nötig. Manchmal sind die Resultate zufriedenstellend, zB indem er Harley Quinn von den Fesseln weiterer SSQ Filme befreit, aber in der Regel schiesst er übers Ziel hinaus oder vertieft die ganze Tragik mancher Figuren nicht genug, so dass wir einen uneinheitlichen dreckigen B-Actioner im Blockbustergewand haben.
Wie gesagt, der Film ist deutlich besser als der erste und im direkten Vergleich mit beispielsweise Black Widow auch tatsächlich der bessere Film. Aber das alleine macht ihn zu keinem guten Film.
Ganz ehrlich, das ist ein astreiner Genrefilm, der eben die Fans des Genres voll befriedigen will, aber als 4-Quadranten-Blockbuster ist das ein Witz. Und man sieht ganz klar im Vergleich mit GotG, warum es als Produzent nötig ist, dass man manchmal die Zügel bei manchen Künstlern recht straff ziehen muss.
6-7 Punkte.