Bewertung: 4 / 5
The Tender Bar ist ein Spielfilm von George Clooney aus dem Jahr 2021 und die Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans. Diese Kritik ist spoilerfrei.
Die geschiedene Mutter Dorothy kehrt mit ihrem Sohn J.R. in das Elternhaus nach Long Island zurück. Die Familie wohnt in einfachen Verhältnissen und der Großvater beschreibt es, dass jeder in sein Haus zurückkommt oder gar nicht erst weit wegzieht. Dorothy selbst hofft, dass ihr Sohn mal nach Yale oder Harvard geht und Anwalt wird. J.R. selbst sucht gerne seinen Vater im Radio, welcher als Sprecher arbeitet. Ihn selbst hat er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Zur Seite steht J.R. sein Onkel Charlie, welcher im Ort eine Bar betreibt.
The Tender Bar ist eine einfache Familiengeschichte, welche sich als Coming of Age entwickelt. Es gibt keine spektakulären Wendungen oder Ereignisse. Trotzdem weiß der Film mit seiner authentischen Inszenierung zu überzeugen und vermittelt ein wohliges und geerdetes Gefühl. George Clooney zeigt einmal mehr, dass er das Regiehandwerk sehr gut versteht und für die richtige Stimmung einen ruhigen Stil der Inszenierung anwenden kann.
Die Geschichte basiert auf den autobiografischen Roman Tender Bar, welcher den Werdegang des späteren Pulitzer-Preisträgers J. R. Moehringer erzählt.
Im Cast findet man mit Ben Affleck ein sehr bekanntes Gesicht, welcher in seiner Nebenrolle als Onkel Charlie zur prägenden Figur des Films wird. Ein weiteres bekanntes Gesicht ist Christopher Lloyd (Zurück in die Zukunft) als Großvater. Die Hauptrolle übernimmt Tye Sheridan, welchen man in den letzten Jahren durch Auftritte in X-Men oder Ready Player One gesehen haben sollte.
Als einfacher Film findet The Tender Bar den richtigen Weg für seichte, herzliche Unterhaltung, trägt nicht zu dick und schneidet viele Themen wie die Literatur, das Unileben, Familienkonflikte und Lebensfragen an. Natürlich hätte man sich an verschiedenen Stellen wünschen können, dass Clooney mehr in Themen einsteigt, aber mit der knackigen Laufzeit von 106 Minuten wurde ein richtiges Maß gefunden. The Tender Bar ist sehr vom einfachen amerikanischen Lebensweg geprägt und ein typischer Film, wie man ihn zur Award-Saison findet. Aber durch seine Kompaktheit ist er eine angenehme Unterhaltung.