Bewertung: 3.5 / 5
[b]Erik flüchtete mit seiner Tochter Hanna noch, als sie ein Baby war, in die Wildnis, und zog sie dort auf, lehrte sie sowohl das Überleben, als auch die Kunst des Kämpfens und Tötens, und bildete sie zu einer perfekten Agenten aus. Doch mit dem 16. Lebensjahr will Hanna etwas von der Welt sehen, was ein Zeichen für Erik ist, mit seinem Plan zu beginnen. Beide verlassen ihr Zuhause, in dem die beiden 16 Jahre gelebt haben, und machen sich auf, eine offene Rechnung mit der Agentin Marissa Wiegler zu begleichen. Diese tut aber alles, um sie daran zu hindern... Wer ist Hanna?[/b] ist eine Art Sonderfall. Ich dachte mir nur, [i]ein Kind als Agent?, das wird doch nur irgendein Wischi-Waschi-Teenie-Film sein.[/i] Doch weit gefehlt. Dieses ,,Kind" ist ein knallharter Spion, ein Elitekrieger, der stellenweise wirklich eiskalt agiert und tötet. Doch auf der anderen Seite begleitet man hier in der Tat noch ein Kind, dass zudem noch nie in der grossen Welt gewesen ist, dass keine Elektrizät kennt, keine Freundschaft oder Liebe, und sich ihr Frühstück jagt, ohne es anders zu kennen. So muss die ,,liebe" Hanna erkennen, dass sie noch so viele Definitionen auswendig kennen mag, was teilweise einen echt verblüfft, und trotzdem im richtigen Leben ziemlich aufgeschmissen ist. Doch nicht nur die Hauptprotagonistin ist ein einziger Kontrast, der gesamte Film ist es auch. So wechseln sich friedliche, warme und glückliche Szenen fast schon zu abrupt mit ebenso kalten, deprimierenden und auch stellenweise traurigen Szenen ab. Dies hat mich gestört, so war es für mich nicht sonderlich realsitisch, dass es immer nur [i]weiss[/i] oder [i]schwarz[/i] gab, keine Grauzone. Leider ist dies auch nicht der einzige Grund, warum einem [b]Wo ist Hanna[/b] nicht immer ganz plausibel erscheint, denn mag das Gesamtkonzept der Story noch so einfallsreich sein, hapert es zum anderen an der Story zu häufig. So hinterfragt man weitaus mehr als einmal bestimmte Aktionen, weil die Beweggründe in meinen Augen viel zu oft viel zu mau waren. An der Stelle muss ich auch erwähnen, dass neben den eher schwachen Motivationen der Charaktere auch häufig Logiklücken gemacht werden, oder auch die Tatsache, dass man die Schicksale einiger, die man vorher noch so gerne begleitet hat, einfach im Dunkeln lässt. Aber die Tatsache, dass die Story noch nicht komplett durchdacht wurde, spiegelt sich ausserdem auch im Ende wieder. Dies ist zwar sehr gelungen, und hat auch einen tollen Stil zu bieten, der sich genau wie der Anfang hält, auch wenn die Worte [i]Ich habe dein Herz verfehlt[/i] wohl eine andere Bedeutung haben, dennoch muss man bei genauer Überlegung feststellen, dass Hanna wohl noch aufgeschmissener als vorher sein wird, und man keinen Plan hat, wie es weiter gehen soll, nach dem Motto [i]Okay, und was hat das jetzt im Endeffekt gebracht gebracht, wie soll es jetzt weiter gehen?[/i] Die Charaktere sind, wie schon beschrieben, grösstenteils alles andere als nachvollziehbar. Und mit alles meine ich wirklich ALLES. Es gibt Psychos, Verrückte, Böse, aber auch liebenswert blöde, pubertäre Kinder, Hippie-Mütter, Eliteagenten, es wird alles abgedeckt, bis auf das vielleicht wichtigste, nämlich der nachvollziehbare und plausibel handelnde Normalo. Wie schon gesagt, gibt es einfach wirklich keine Art Grauzone, was dem Film in vieler Hinsicht jedoch gut getan hätte. Die Action kann sich allemal sehen lassen. Es gibt weder ein Effektgewitter, noch (Gott sei Dank) ein schnelles Schnittchaos, bei dem man ja in neuerer Zeit so oft und so ungern den Überblick verliert. Aber hier ist die Action wirklich gelungen, was zum einen den tollen Nahkämpfen, aber auch der in den Kampfsequenzen überragend guten Kameraführung geschuldet ist. Leider ist letztere ausschliesslich in den Kampfsequenzen so gut, sonst, ist sie nur Mittelmass, was ziemlich schade ist. Die Schauspieler sind allesamt sehr gut. Mag die Rolle der Hanna noch so kontrastreich und auch leicht unreallistisch sein, nehme ich es ihrer Darstellerin Saoirse Ronan jederzeit ab, sie hat mich absolut überzeugt, dabei hat sie ja noch einiges vor sich. Es macht mal wieder Spass, einem so guten Schauspieler wie Eric Bana zuzusehen, er macht seinen Job ebenfalls sehr gut. Kate Blanchett sollte sich zukünftig von Rollen als Antagonisten fernhalten. Sie mag ja eine begabte Schauspielerin sein, aber ich hatte mit ihr das selbe Problem wie in Indiana Jones 4, und zwar, dass sie so ziemlich das unbedrohlichste ist, was der Film zu bieten hat, was jetzt kein Zivilist war. Der Rest des Casts kann zwar in den skurrilen Rollen überzeugen, aber es werden hier aber am sonsten schauspielerisch keine Bäume ausgerissen. [b][u]Fazit:[/u] Wo ist Hanna?[/b] ist ein guter Thriller, der spannend, einfallsreich ist, und mit gelungener Action überzeugen kann. Jedoch hat er zu viele Logklücken und ist bei näherem Nachdenken eher nicht gut durchdacht, es gibt einfach zu viele Ecken und Kanten, die den Film nicht komplett rund machen, unter anderem die Unausgewogenheit, die den Film sowohl in Ablauf, Atmosphäre, als auch in den Charakteren durchzieht. Da Wo ist Hanna aber doch grösstenteils zu unterhalten weiss, gebe ich insgesamt [b]7 von 10 Punkte.[/b]
Wer ist Hanna? Bewertung
