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What a Man

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Bittersüße Selbstfindung

What a Man Kritik

What a Man Kritik
0 Kommentare - 25.08.2011 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 2.5 / 5

Der moderne Mann steckt in der Identitätskrise: Waschbrett- oder Waschbärbauch? Anti-Falten-Creme oder in Würde altern? Der Ferrari unter den Rasierern oder doch lieber das Durchschnittsmodell? In seinem Regiedebüt What a Man versucht Matthias Schweighöfer, für seinen Charakter Alex nicht nur passende Antworten auf diese Fragen zu finden, sondern auch noch die große Liebe . All das liegt jedoch nicht einfach auf der Straße, sondern muss auf seltsame Weise hart erarbeitet werden. Das Resultat ist eine durchaus unterhaltsame, gelegentlich klamaukige Komödie, die in ihrer Machart an Til Schweigers Keinohrhasen (2007) und Co. erinnert. Genau da liegt auch das Problem.

In Schweigers RomCom durfte Schweighöfer bereits nach der Richtigen suchen. Was er tatsächlich fand, war eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle für seinen eigenen Film: Weich und warm ausgeleuchtete, verspielte Settings, Rückblenden in die Kindheit und ein Trupp alternativ aussehender Vorpubertärer, die ihrem Lehrer (Schweighöfer) Beziehungstipps geben.

Der Pädagoge steckt nämlich mitten in einer Beziehungskrise mit seiner zickigen Freundin Carolin (herrlich überdreht: Mavie Hörbiger). Da er sie zum Unverständnis seines besten Kumpels und Möchtegern-Frauenverstehers Okke (Elyas M&39;Barek) trotz ihrer zahlreichen Macken liebt, will er alles Erdenkliche zur Rettung der Liaison tun - zumindest so lange, bis er Carolin in flagranti mit Nachbar Jens (Thomas Kretschmann) erwischt.

Ab sofort befindet sich Alex im Ausnahmezustand, und der Grundstein für eine Reihe schaler Gags, irritierender Handlungssprünge und ekliger Flirtszenen ist gelegt. Eine neckische Sprühsahneschlacht mit einer drallen Dame endet etwa für Lehrer Alex nicht mit einem Tête-à-Tête, sondern mit dem Kopf über der Kloschüssel. Hätte sich Schweighöfer beim Schreiben mal lieber auf die Ausarbeitung seiner Figuren und deren Beziehungen untereinander konzentriert: Die plötzliche Eifersucht seiner Jugendfreundin Nele (Sibel Kekilli), die ihn vom Trennungsschmerz ablenken will, bleibt jedenfalls schwer nachvollziehbar.

Es kommt, was kommen muss: Nele und Alex verlieben sich, finden wegen allerhand vorgeschobener Gründe aber nicht zueinander. Carolin will Alex zurück, weil der Macho-Nachbar eben doch ein Arsch ist, und Alex ist mit sich und der Welt nur noch unzufrieden. Bei so viel Beziehungschaos ist selbst Kumpel Okke irgendwann ratlos und der Zuschauer latent genervt - und ein wenig verärgert.

Denn von Matthias Schweighöfer, der ohne Frage zu den besten deutschen Schauspielern seiner Generation gehört, hätte man mehr erwartet: Mehr intelligente Komik, mehr Pfiffigkeit in der Erzählweise, mehr eigene Ideen und einen besseren Riecher bei der Besetzung. Sibel Kekilli ist einfach nicht das nette, leicht verschrobene Mädchen von nebenan. Dafür hat sie eine viel zu starke Präsenz. Und Elyas M&39;Barek besitzt sehr viel mehr Facetten, als er zeigen darf. So bleibt What a Man ein laues Filmchen, das zwar für einige Lacher gut ist, aber sein Potenzial nicht einmal ansatzweise ausschöpft.

What a Man bekommt 2,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Christina Freko)

What a Man Bewertung
Bewertung des Films
510

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