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Zombie - Dawn of the Dead

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Zombie - Dawn of the Dead Kritik

Zombie - Dawn of the Dead Kritik

Zombie - Dawn of the Dead Kritik
0 Kommentare - 24.10.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Zombie - Dawn of the Dead" ist.
Zombie - Dawn of the Dead

Bewertung: 4 / 5

Als ein gefährliches Virus sich in der Welt breit macht, stehen die Toten aus ihren Gräbern aus, und beißen alle Menschen, die sie finden können. Diese verwandeln sich sofort in scheinbar nicht denkende Wesen, mit denen auch nicht zu kommunizieren ist. Getrieben von ihrer Gier nach Blut und Menschenfleisch übernehmen die seltsamen Wesen die Erde und auch vor Großstädten machen sie keinen Halt. Eine Gruppe Überlebender, bestehend aus Stephen „Flyboy“ Andrews (David Emge), Peter Washington (Ken Foree), Roger DeMarco (Scott H. Reiniger) und Francine Parker (Gaylen Ross) verschanzt sich in einem Kaufhaus, in der Hoffnung so die scheinbare Apokalypse irgendwie überleben zu können.

Schon zu Beginn zu George A. Romeros Zombie wird klar, daß dieser Film nicht einfach nur als bloße Gewaltorgie in einem Kaufhaus abgetan werden darf. Hinter dem Film stecken durchaus noch mehr Anteile, die ihn auch aus heutiger Sicht und im Gesamtkontext der Filmhistorie so bedeutend machen. Zwar kann man einige Aspekte davon nicht uneingeschränkt auf die heutige Zeit übertragen, wodurch der Film schließlich auch etwas von seinem Charme einbüßt. Über weite Strecken, soviel sei vorweggenommen, ist der Film aber dennoch ein nicht zu unterschätzendes Werk des gleichnamigen Zombie-Sub-Genres.

In gewisser Hinsicht ist das Problem mit Zombie vermutlich schon ein konzeptionelles Problem. Denn wenn man sich überlegt, worauf George A. Romero in seiner Splatter-Orgie in Subtexten hinaus will, dann bleiben gewisse Charakteristika eben auf der Strecke. Die Gruppe um die vier um das Überleben kämpfenden Menschen, könnte vermutlich bis auf eine gewisse Ausnahme, nicht zufälliger zusammengewürfelt sein. Wir haben das sich liebende Paar, daß in der Berichterstattung arbeitet und zwei Mitglieder eines SWAT-Teams, die nach einer traumatischen Erfahrung genug von ihrem Dasein haben und fliehen möchten. Nun ist die Truppe zusammen und was sich darauß ergeben könnte, nämlich das Gegenüberstellen vermeintlich verschiedener gesellschaftlicher Schichten, wird – wenn überhaupt – nur marginal am Rande erwähnt. Doch genug Zündstoff für politische Diskussionen wäre gegeben, gleichwohl will der Film aber auf etwas anderes hinaus.

Berüchtigt, ist Zombie nämlich nicht zuletzt auch deswegen, weil er so exzessive Gewaltzurschaustellung betreibt. Da fliegen Körperteile durch die Gegend und es gibt ordentlich Blut. Nun mag das Ganze aus damaliger Sicht vermutlich ein Grund für das Mitbringen einiger Kotztüten für einige Zuschauer gewesen sein, und es ist schon bezeichnend, daß der Film bis vor wenigen Jahren noch auf dem Index für Jugendgefährdende Medien war. All das möchte man ihm auch nicht nehmen, schließlich zieht der Film darauß auch seinen Reiz und kann somit als sehr wichtiges Werk für die Filmgeschichte verstanden werden. Dennoch ist es schweig die eigenen Erfahrungen und auch den Wandel den das Kino in den nun mehr als vierzig Jahren gemacht hat, auszublenden und so zu tun als sei der Film das gewalttätigste Werk, was je entstanden ist. Gerade die miserablen späteren Saw-Fortsetzungen haben ja nicht umsonst den Ruf, nicht an Blut oder Gewalt in einer anderen Form zu sparen. Da kann letzten Endes niemand was dafür, dennoch ist es ein Aspekt der nicht zwingend mehr zündet.

Was allerdings zündet, ist der Eingangs erwähnte Umgang mit der Gruppe, die Romero hier zur Schau stellt und sich damit abermals als Provokateur entpuppt. Schließlich ist es kein Zufall, daß neben den gesellschaftlich weniger diskriminierten Menschen auch eine Frau und ein Mensch anderer Hautfarbe Teil der Zombieschlächter-Gruppe sind. Gerade erstere lässt das die Herren der Schöpfung auch unmissverständlich wissen und versteht sich somit auch als genauso harten Teil in einer Welt die Härte abverlangt, wie die "Herren der Schöpfung". Etwas subtiler geht Romero hier schon mit dem Charakter des Peter Washington um. Nun werden zwar die unruhigen Zeiten der Bürgerrechtsbewegungen in gewisser Weise erwähnt, allerdings spielt auch das tatsächlich nur am Rande eine Rolle.

Das Hauptaugenmerk lässt Romero auf sein Setting und damit eine anti-kapitalistische Konsumkritik werfen. Nun ist das nicht gerade subtil, wenn vier Menschen in einem Kaufhaus eingesperrt sind. Daß man dabei in die Verlegenheit kommt, auch mal die ein oder andere Sache – gerade im Hinblick einer Epidemie – mitgehen zu lassen, ist schon logisch. Allerdings zeigt der Film auch hier überdeutlich, daß es kein Sättigungsgefühl und keine Befriedigung innerhalb dieser Vorgänge geben kann. Nun hat der Mensch nicht mehr die Hürde eines Tauschsystems, daß die Belohnung des Konsums nur über die Anwendung von materiellem Tauschwert ermöglicht. Nein, die vier Charaktere können sich nun alles nehmen, bis sie merken, daß es nichts ist, was sie glücklich machen wird. In solchen Momenten geht das Konzept hinter Zombie tatsächlich vollends auf, weil es zeigt, wie wenig letztlich vom Menschen bleibt und auch die Frage zulässt, ob denn der Lebensstil, der als erstrebenswert innerhalb unserer Gesellschaft angesehen wird, auch so erstrebenswert ist. Auf die Spitze treibt der Film das nur noch, wenn er die Lebenden, die Gewalttäter und die Toten alle samt an diesen Ort zurückführt und dann zu einer reinen Materialschlacht delegiert. Es wird zum Spiegel wenn die Lebenden und die Toten am gleichen Ort aufeinander treffen, weil der Gedanke nach den Nutzgegenständen sie dorthin führt.

Abseits seiner Meta-Ebene bietet Zombie zudem auch etwas, was für das Genre und auch die Auswertung der Zombies in mythologischer und medialer Hinsicht von Belang war. Schließlich ist die Art, wie diese Wesen laufen, wie sie sich geben und wie sie letzten Endes auch kommunizieren, wegwesend und könnte auch in diesem Falle eine höhere Bedeutung, ob des Konzeptes hinter dem Werk haben. Die Zombies als langsame, unwendige Wesen, die sich in einer Meute auf das Leben stürzen sind auch heute noch gruselig. Wenn laufen leben sie nicht, doch tot sind sie auch nicht. Das heißt ihr Zustand spiegelt sich in ihrem Auftritt, was dem Film ebenfalls zuzurechnen ist.

Wegweisende Filme haben häufig das Problem, daß sie Abseits dessen zu einfach wiederholt werden können und deshalb nicht immer den Test der Zeit überstehen. Mit George A. Romeros Zombie ist ein solch wegweisender Film entstanden, der aber trotz ein bis zwei unglücklich gealterter Dinge und einem nicht eingeschränkt gutem Pacing, trotzdem noch seine Wirkung hat. Diese wird er auch nicht verlieren, schließlich ist das Konzept dahinter viel zu gut und dafür macht der Film zudem auch noch eine unglaubliche Freude.

Zombie - Dawn of the Dead Bewertung
Bewertung des Films
810

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