Bewertung: 5 / 5
Paul liebt Anna, Anna liebt Georg möglicherweise schon nicht mehr, Georg hat von seinem Vater "einiges gelernt" - zumindest wie der Begierde Nachschub verschafft werden kann - und schnappt Yvonne nicht nur ihrem Freund weg der sie liebt, sondern denunziert den auch noch. Da diese Geschichte in einem Spitzelstaat der 80er Jahre behauptet wird, liegt es nahe, hinter den unverhohlen künstlich agierenden Figuren ein System von Strippenzieherei zu vermuten - und liegt damit nicht falsch. Dass ein Film. der künstlerischen Anspruch einlöst, sich musicalhafte Auflösungen verbieten sollte, ist klar. Der stets vorwärtstreibenden Spannung tut dabei keinen Abbruch, dass der Name des Georg Schmid auch als Verweis auf den Schreiberling gleichen Namens gelesen werden kann, der Anfang des 18. Jahrhunderts aktenkundig wurde und so zum Vorbild des "Freischütz" wie des "Black Rider" wurde. Man ahnt das Netzwerk hinter dem Netzwerk und kann sich der Spannung trotzdem nicht entziehen. Auch wer die artifizielle Handschrift dieses Films samt seinem Schluss als möglicherweise etwas distanziert empfindet, muss zugeben, dass hier nicht nur klasse Schauspieler agieren, sondern alle Gewerke ziemlich optimal besetzt sind: Licht, Bühne, Ausstattung, Musik, Buch, Regie und Produktion erzählen auf leichte Art eine Geschichte, wie sie im deutschen Kino selten ist. Es geht ja doch . . .
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