Das Ende der Partnerschaft zwischen Sony Pictures und Disney und somit der Spider-Man-Ära im Marvel Cinematic Universe war bereits besiegelt. Am 20. August gab es keine Hoffnung mehr auf ein gemeinsames Spider-Man 3. Doch dann, nicht mal sechs Wochen später, trat ein unwahrscheinlicher Held auf den Plan, um die zwei Konfliktparteien wieder zusammenzuführen: Tom Holland, die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft höchstpersönlich!
Mehrfach wandte er sich an Bob Iger, den Chairman und CEO der Walt Disney Company, und Tom Rothman, den Chef von Sony Pictures, und bat sie, eine Lösung zu finden - die dann auch tatsächlich gefunden und am 27. September verkündet wurde: Kevin Feige und seine Marvel Studios produzieren nach Spider-Man - Homecoming und Spider-Man - Far from Home noch einen dritten Spider-Man-Film für Sony, und der Charakter tritt in noch mindestens einem weiteren Film der Marvel Studios auf. Aber wie war ausgerechnet Holland dazu in der Lage, Spideys MCU-Aus abzuwenden?
Es begann mit seinem Überraschungsauftritt auf Disneys D23 Expo, Tage nach der Trennung zwischen Sony und Disney, wo er eigentlich nur den kommenden Pixar-Film Onward - Keine halben Sachen promoten sollte. Holland dankte den Fans für ihre Unterstützung und zitierte unter großem Jubel Tony Stark (Robert Downey Jr.): "Ich liebe euch mal 3.000!" Online wurde vom Hashtag #SaveSpiderMan Gebrauch gemacht, und nach der D23 nahm Holland die Sache selbst in die Hand. Er bekniete Rothman, die Gespräche mit Disney wieder aufzunehmen, und konnte dabei den Umstand als "Druckmittel" nutzen, dass er auch die Hauptrolle in Sonys Uncharted-Film spielen soll. Und er erdreistete sich, Iger, einen der mächtigsten Männer Hollywoods, anzuflehen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Der bestätigte bei "Jimmy Kimmel Live!", dass es so abgelaufen ist: Holland sei wegen Onward - Keine halben Sachen auf der D23 gewesen, er habe etwas gesagt, und es sei klar gewesen, dass die Fans ihn als Spider-Man wiederhaben wollen. Im Anschluss daran bat Holland ihn um seine Telefonnummer und E-Mail-Adresse, woraufhin Iger versprach, mit ihm zu reden. Dadurch änderte sich seine Perspektive: Es sei deutlich gewesen, dass es Holland so viel bedeute. Der sei ein großartiger Spider-Man, so Iger, und er habe mit ihm mitgefühlt. Nach ihrem Telefonat habe er ein paar Anrufe ans Disney Studios-Team getätigt und dann beschlossen, Rothman anzurufen, dem er gesagt habe, man müsse einen Weg finden, um dies hinzukriegen - für Holland und für die Fans. So sei es vonstatten gegangen, Holland habe ihn angerufen und er Sony, erzählte Iger. Und fügte hinzu, dass Unternehmen, wenn sie am Verhandeln seien, manchmal vergessen, dass es da draußen noch andere Leute gebe, die zählen.