Noch immer hat man keinen blassen Schimmer davon, was uns im mittlerweile vierten Teil des 2009 gestarteten Star Trek-Blockbuster-Reboots erwartet. Das mag sich wahnsinnig unbefriedigend anfühlen, doch immerhin geht es nicht nur uns so, denn auch Captain Kirk-Darsteller Chris Pine hat mit der mangelnden Transparenz so seine persönlichen Probleme. Das offenbarte der 42-Jährige in einem Interview mit dem Magazin Esquire.
Pine teilte gegenüber seinem Gesprächspartner Alex Pappademas mit, dass er Zweifel daran hege, ob die Star Trek-Reihe jemals für ein Milliardengeschäft im Stile von Superheldenproduktionen aus der Marvel-Schmiede ausgelegt gewesen sei.
Er habe sich oft die Frage gestellt, weshalb man die Produktionen nicht in einer anderen Preiskategorie mit einer angemessenen Erwartungshaltung gekoppelt hat, um die überaus leidenschaftliche Fangemeinde anzusprechen. In seinen Augen sei das die klügere Strategie, da man sich auf diese Weise nicht mit den monetären Schwergewichten des Filmgeschäfts messen müsse.
Im Falle des 2016 veröffentlichten Star Trek Beyond ging man nach Meinung von Pine wohl von einem Milliardenerfolg aus. Dieser traf jedoch nicht ein und zu allem Übel musste man auch mit dem Tod von Chekov-Darsteller Anton Yelchin umgehen. Diese Umstände schienen wie ein Fluch für den nächsten Filmableger zu sein, sagte er mit einiger Verzögerung.
Seit Februar 2022 ist bekannt, dass Star Trek 4 Wirklichkeit werden soll, doch noch gibt es darüber keine nennenswerten Details. Auch Pine beteuert, dass er von der langen Wartezeit frustriert sei, denn es leuchte ihm nicht ein, weshalb man derart lange für ein passendes Drehbuch benötigt habe. Zu allem Übel erklärt er, dass er in die Pläne nicht eingeweiht werde, was aber seit dem ersten Film exakt so gehandhabt würde:
"In der Star Trek-Welt sind die Schauspieler normalerweise die letzten, die etwas erfahren. Ich kenne Kostümdesigner, die die Drehbücher vor den Schauspielern gelesen haben." In dem Zusammenhang stellt der Star die rhetorische Frage, ob es nicht seltsam anmute, der Captain zu sein und so wenig über das zu wissen, wofür man sich verpflichtet habe. Er bezeichnet den Umstand als frustrierende Erfahrung, die nicht gerade den Sinn für Verbundenheit fördere.
Wie schon einige Male zuvor beteuert Pine, dass er alles liebe, was mit dem Franchise und den Reboot-Werken zu tun habe. Dabei spricht er auch jene Menschen an, mit denen er mehr oder minder direkt zusammenarbeitete, doch er könne nicht an diesem starren System rütteln.
Produzent J.J. Abrams ließ im Februar vergangenen Jahres über Star Trek 4 lediglich verlauten, dass es das erste Mal seit dem Reboot-Werk sei, dass man eine Geschichte habe, die sich so fesselnd wie der erste Film anfühle. Sonderlich vertrauenerweckend klingt das allein allerdings noch nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass noch nicht einmal der Regiestuhl mit einer passenden Person besetzt wurde. Daran gemessen wird man sich wohl auch weiterhin auf den nächsten Ausflug in den Weiten des Universums gedulden müssen.