Child’s Play
Das neue Child’s Play war jetzt nicht so denkwürdig, aber die Marketingkampagne war es auf jeden Fall. Vor allem, als Chucky beschloss, die Box-Office-Konkurrenz abzumurksen. Sein Reboot sollte am selben Tag wie A Toy Story - Alles hört auf kein Kommando in die US-Kinos kommen, also tobte sich die Marketingabteilung aus und veröffentlichte eine Reihe von Postern, auf denen die Mörderpuppe unseren geliebten Pixar-Spielzeugen brutal den Garaus macht. Als erstes musste Woody dran glauben, dann wurde Slinky geröstet (Hot Dog, haha), Buzz Lightyear per Laserpistole umgepustet, Charlie Naseweis erdolcht, Rex abgefackelt und Specky zerhämmert. Und damit nicht genug: Da mit Annabelle 3 nur fünf Tage später noch ein anderer Puppen-Horrorfilm anstand, säbelte Chucky auch noch der guten Annabelle den Kopf ab - nur zur Sicherheit. Erstaunlich, dass Disney all das durchgehen ließ.
There’s a new sheriff in town. Meet your new best friend on June 21. ???? ChildsPlayMovie pic.twitter.com/aarRm1Dxnd
— Child&39;s Play Movie (@ChildsPlayMovie) April 30, 2019
Carrie
Was, wenn Telekinese real wäre? Wie würdest du reagieren? Das zeigt ein extrem unterhaltsames YouTube-Video mit dem Titel "Telekinetic Coffee Shop Surprise", das im Oktober 2013 in Verbindung mit Carrie veröffentlicht wurde - und schon am Tag seiner Veröffentlichung fast eine Million Views anhäufte. War das Horror-Remake mit Chloë Grace Moretz letztlich eher mittelmäßig, kann man das von diesem viralen Video ganz und gar nicht sagen. Mit versteckter Kamera wurden die Reaktionen der ahnungslosen Gäste in einem (leicht modifizierten) New Yorker Coffeeshop eingefangen, als sie Zeuge eines erschreckenden Vorfalls wurden: Eine junge Frau setzt ihre telekinetischen Kräfte gegen einen Mann an, der ihren Kaffee verschüttet hat. Kraft ihrer Gedanken lässt sie ihn dafür büßen. Heute hat das Video über 73 Millionen Views, vermutlich weit mehr als der Film selbst.
Gotti
John Travolta als New Yorker Gangsterboss, wie cool! Denkste, Gotti war ein Flop auf ganzer Linie und wurde reihenweise verrissen, weshalb MoviePass Ventures zu einer verzweifelten (oder mutigen?) Marketingstrategie griff: einfach alle zu beleidigen, die es wagten, den Film zu kritisieren. Nachdem er eine beeindruckend miese 0%-Wertung auf dem Tomatometer von Rotten Tomatoes abgesahnt hatte, begann man, zurückzuschießen und die Kritiker aufs Korn zu nehmen. Es wurde dreist behauptet, dass die Zuschauer den Film "geliebt" hätten, die Kritiker aber nicht wollten, dass man ihn sehe. Warum nur? Noch ein hübsches Beispiel: "Wem vertraust du mehr? Den echten Menschen, die den Film gesehen haben, oder irgendwelchen Trollen hinter einer Tastatur?" Tja, der Plan ging spektakulär nach hinten los. Es hagelte Razzie-Nominierungen, das 10 Mio. $-Budget wurde nicht ansatzweise wieder reingeholt.
Audiences loved Gotti but critics don’t want you to see it… The question is why??? Trust the people and see it for yourself! pic.twitter.com/K6a9jAO4UH
— Gotti Film (@Gotti_Film) June 19, 2018