Gamer & Horrorexperte John Carpenter über "Dead Space"-Adaption

"Wer käme für uns als Isaac Clarke und den Rest der Besatzung infrage?"

Vielleicht jemand, der es schon gewohnt ist in Rollen fast nur/ausschließlich unter nem Helm zu arbeiten/gearbeitet zu haben!? Karl Urban oder Pedro Pascal?

Also ich sag es mal so, unglaubliche schauspielerische Leistungen müssten da ja nicht gerade erbracht werden. Ebenso ist die Optik ja auch mindestens zweitrangig, Isaacs Design im Spiel ist ja (gewollt) ultradurchschnittlich. Zumal der Helm in den meisten Situationen des Spiels und somit auch im Film ja durchaus Sinn ergibt. Wobei das sicher für den Film geändert würde (Fortsetzungen und Remake mach(t)en das ja nun auch (schon)).

Boah, schwierig und doch nicht schwierig, Isaac, im Spiel wohl ca. 43, also Anfang bis Mitte 40, ... James McAvoy mit Frisur und Bart aus Atomic Blonde vielleicht, der könnte sicherlich in einer Fortsetzung auch gut ne Belastungsstörung darstellen. Taylor Kitsch? Ben Foster? Chris Pine? Travis Fimmel? Die kriegen das alle hin.

Für Zach Hammond wäre sicher das Original Peter Mensah sinnvoll, wenn es dem Original gleichen soll, gingen sicher noch andere afrikanisch-verwurzelte Schauspieler durch, Lance Reddick, Colin Salmon (witzigerweise beide schon bei Resident Evil - Projekten "verschenkt") etc.

Alle anderen, keine Ahnung, da der Fokus beim Spiel ja durchaus nicht auf den Figuren ansich liegt/lag, könnten alle Charaktere mehr oder minder von jedem/jeder einigermaßen fähigen Schauspieler*in verkörpert werden.

"Wie stark sollte man den Fokus auf die kranke Gegenseite legen?"

Unitology?

@MJ-AndreSeifferth: Also 8 mal habe ich Dead Space auf der PS3 sicher auch durch (das letzte mal ist denke ich erst 2 oder 3 Jahre her, trotzdem freue ich mich auf das Remake (welches den Namen hoffentlich mehr verdient als das zu the Last of Us)), allerdings nie auf Platin gespielt.

@WiNgZzz

Halleluja, an deinen Beschreibungen merkt man, dass du dieses Franchise förmlich atmest.

"Wo ich die ganzen Settings oben (und das war ja nur ein Teil dessen, was in Dead Space vorkommt) aufgezählt habe,...

...bin voll bei dir, Mini-Serie ist gekauft, wo kann ich unterschreiben?"

Miss Moneypenny setzt gleich den Papierkram auf. Bitte beachte die Vorabüberweisung von einer Million Dollar *kleinen-Finger-an-den-Mund-leg*

@MJ-AndreSeifferth: "Es MUSS mit praktischen Effekten und literweise Kunstblut gearbeitet werden, damit man der durchweg bedrohlichen Atmosphäre gerecht wird! Das dürfte sehr kostspielig sein."

Es ist ja nicht nur das, die USG Ishimura ist 1,6km lang und man sieht auch im Inneren die Ausmaße (im Gegensatz zu "Event Horizon" z.B., da soll das Schiff auch (aus Gründen) 2km lang sein, außer bei den 2-3 Außenaufnahmen merkt man mMn aber garnichts davon).

Allein schon der "Abbruchraum" mit einem Teil des zu crackenden Planeten, der "Antennen"-Raum, der Hangar, der Weltraumspaziergang um die automatischen Geschütze wieder zum Laufen zu bringen, das Lager mit dem Leviathan, das Marines-Schiff, welches in die Ishimura knallt, die Zentrifuge, der zu crackende Planet inklusive Kolonie und Hive Mind etc., das kann man nicht mit hingerotztem CGI rüberbringen, da müssten dann auch (zumindest in Teilen) entsprechende Kulissen gebaut werden, Stagecraft könnte da vermutlich teilweise Abhilfe schaffen, ja.

Wo ich die ganzen Settings oben (und das war ja nur ein Teil dessen, was in Dead Space vorkommt) aufgezählt habe,...

...bin voll bei dir, Mini-Serie ist gekauft, wo kann ich unterschreiben?

@WiNgZzz

Vielen lieben Dank für dein Verständnis!

" [ ...] aber man muss halt sehen ob sich ein Studio findet welches den Erfolg des Spiels als ausreichend erfolgsversprechend ansieht, um ein potenziell hoch-8-stelliges bis niedrig-9-stelliges Budget für die Verfilmung zur Verfügung zu stellen. Nichts unter Prometheus-Optik wäre mMn wirklich zufriedenstellend."

Was eine mögliche Verfilmung des Stoffs angeht, bin ich absolut bei dir. Es MUSS mit praktischen Effekten und literweise Kunstblut gearbeitet werden, damit man der durchweg bedrohlichen Atmosphäre gerecht wird! Das dürfte sehr kostspielig sein. Geht man bei der Inszenierung nicht aufs Ganze, bleibt es ein lauwarmer Aufguss bekannter Pulp- und Sci-Fi-Horror-Klischees. Damit lockt man Anno 2022 niemand hinterm Sessel hervor und das ganze Unterfangen würde sich nahtlos in die illustre Liste durchwachsener bis unterirdischer Versoftungen einreihen. Das braucht nun wirklich kein Mensch!

Ich bin ja mittlerweile der festen Überzeugung, dass Serien über Videospiele besser funktionieren, weil sie den ausladenden Entdeckungstouren besser Rechnung tragen. Zwar fehlt nach wie vor am interaktiven Element, doch auch beim Zocken gibt es einzelne Sessions, da man ein Abenteuer selten am Stück spielt.

Vorausgesetzt, das Budgetproblem würde man lösen, obwohl man sich dem immensen Aufwand verpflichtet: Im Endeffekt könnte ich mir vorstellen, dass der erzählerische Ansatz des ersten Teils in Form einer Mini-Serie besser funktionieren könnte. Die 12 Kapitel ließen sich wunderbar dafür nutzen, um ein Drehbuch zu entwerfen.

In jeder neuen Folge bekommen wir eine weitere Abteilung der USG Ishimura präsentiert. Ganz wie im Spiel erschließt sich Isaac die Stationen also gemeinsam mit dem Publikum. Die in den Videologbüchern und Tagebüchern beschriebenen Begebenheiten könnte man durch eigene Erzählstränge über Rückblenden übermitteln, wobei man das Aufkommen der Unitologen und die Ausbreitung der seuchenähnlichen Bedrohung an Bord des Abbauschiffs übermitteln könnte. Die dadurch generierten Wissensvorsprünge würden an gewissen Stellen für etwas Entspannung sorgen, sofern sie geschickt eingebunden werden. Ein Vorteil wäre außerdem, dass das Szenario "ausgefleischt und unterfüttert" (höhö) würde.

Ein Aspekt, den ich an der Videospiel-Reihe ebenfalls schätze, ist übrigens auch, dass Isaac Clarke ein einfacher Schiffsmechaniker ist, der sich zudem im fortgeschrittenen Alter befindet. Diese Situation schafft Glaubwürdigkeit und sorgt dafür, dass ich mich als Spieler nie ganz sicher fühle, obwohl ich gewisse Kompetenzen mit der Figur verbinde.

Zwei Fragen habe ich zum Abschluss meines Pitchs noch:

Wer käme für uns als Isaac Clarke und den Rest der Besatzung infrage?

Wie stark sollte man den Fokus auf die kranke Gegenseite legen?

@DrGonzo: "Ich hab the thing schon ewig nicht mehr gesehen, aber trotzdem bleib ich bei der Aussage dass Carpenters Filme nie diese Atmosphäre wie sie in Dead Space herrscht schaffen konnte."

Das ist natürlich, trotz meines letzten Kommentars, vollkommen richtig!

@MJ-AndreSeifferth: Als Flopp würde ich Dead Space definitiv auch nicht ansehen (welches Studio würde schon 2 Nachfolger, einen Wii-Ableger, eine Mobile-Variante, mehrere Zeichentrick-Filme, Bücher und jetzt ein Remake etc. zu nem Flopp produzieren (lassen)?), aber man muss halt sehen ob sich ein Studio findet welches den Erfolg des Spiels als ausreichend erfolgsversprechend ansieht, um ein potenziell hoch-8-stelliges bis niedrig-9-stelliges Budget für die Verfilmung zur Verfügung zu stellen. Nichts unter Prometheus-Optik wäre mMn wirklich zufriedenstellend.

Ich fühle mich nicht gemaßregelt, alles gut, Spoiler ist gesetzt!

Ich kann sagen, dass der erste Teil der Dead Space-Reihe auf ewig in meiner Top 5 der besten Videospiele rangieren wird. Die bis zum Zerreißpunkt angestaute Horror-Atmosphäre, die grausigen Designs, das geniale Pacing und nicht zuletzt die mit Sinn und Verstand eingesetzten Gore-Effekte haben mich das erste Spiel (bis jetzt) ganze achtmal durchspielen lassen.

Dead Space 2 war eine clevere Fortsetzung, die den grausigen Horror gegen Terror tauschte. Das war eine sinnvolle Entscheidung des Teams, da man den Horror ähnlich wie bei Alien nicht einfach wiederholen konnte, ohne, dass er sich abnutzt.

Die Visceral-Engine ist im Übrigen heute noch toll anzusehen und ich finde, man den Wechsel auf die Frostbyte-Engine in Teil 3 im negativen Sinne spürt. Beim dritten Teil war ich dann auch leider nicht mehr richtig an Bord, da das Spiel nicht mehr dieselbe Faszination auslösen konnte und die DNA durch hohen Body-Count verwässerte. Das hatte eher etwas von Resident Evil 4 als von einem waschechten Nachfolger.

Die folgende Aussage wurde überarbeitet:

Ich glaube im Übrigen nicht, dass man Dead Space als klassischen Flop bezeichnen sollte. Der erste Teil zählte zur damaligen Qualitärsoffensive von EA und man war sich da noch bewusst, das man ein Nischenspiel produziert, dass das Portfolio ergänzt. Die Marketingkosten waren aber wohl nicht zu verachten. Teil 2 verkaufte sich mit vier Millionen dann schon deutlich besser, doch demgegenüber standen Kosten von 60 Millionen US-Dollar Budget.

Letztlich wollte man die Reihe durch einen für die Masse gefälligeren Ansatz besser positionieren - eine Idee, die, verbunden mit den überzogenen Erwartungen verkauften Einheiten, zum Scheitern verurteilt war. Durch den Strategiewechsel büßte die Reihe gewaltig an Reputation ein. Der Coop-Ansatz erinnert mich bis heute eher an die Lost Planet-Spiele, was nicht im Sinne des Erfinders war. Klassischer Fall von: Gier frisst Hirn.

@WinGZzz

Ich muss zugeben, dass ich den Ursprung nicht mehr zu 100% differenzieren konnte, weil mein letzter Run ein wenig her ist. Letztlich wollte ich diesen Verve des Halbwissens auskosten, um die wesentlichen Eckpunkte zu skizzieren.

Im Kern hast du absolut Recht, was die Lore angeht, doch es war mir wichtig, die Ausgangssituation zu beschreiben, um mit den Spielen noch nicht vertraute Menschen ins (Remake-)Boot zu holen. Ich mag dich nicht maßregeln, doch vielleicht wäre die Spoiler-Funktion in der Passage deines Kommentars angebracht?

@WiNgZzz
Dass sich Dead Space bei anderen Filmen paar Elemente abgeschaut hat, bestreite ich nicht. Ich hab the thing schon ewig nicht mehr gesehen, aber trotzdem bleib ich bei der Aussage dass Carpenters Filme nie diese Atmosphäre wie sie in Dead Space herrscht schaffen konnte.
Ich glaube einfach dass er zu alt für diese Art Film ist. Der Regisseur der dieses Spiel verfilmt sollte es zumindest 1 mal, in einem dunklen Zimmer allein, durchgespielt haben. Teil 1 war der absolute Horror - im positiven Sinne. Das bestätigte Teil 2, als man in einen Nachbau des Raumschiffs aus Teil 1 ein paar Dinge erledigen musste - > PTBS-Garantie ^^

@DrGonzo: Komm, zumindest "the Thing" - DNA ist schon ein Stück weit in Dead Space zu erkennen, zumal man sich ja auch ansehen muss, wann dieser Film überhaupt entstand (Carpenters the Thing gilt übrigens, unter anderen, auch offiziell als Inspiration für Dead Space).

Davon aber ab, denke auch ich das ein (jetzt noch) 74jähriger, der seit 12 Jahren überhaupt KEINEN Film mehr und noch deutlich länger keinen guten gedreht hat, vermutlich nicht der Richtige für den Job ist!

Sorry wenn ich das jetzt so schreibe, aber keiner von Carpenters Filmen kommt in sachen grusel und horror auch nur annähernd an die Atmosphäre aus Dead Space ran. ich glaube nicht, dass er der richtige für die filmische Umsetzung ist.
Ich befürchte ja sowieso dass das so ein Spiel ist das man einfach nicht filmisch umsetzen kann und der Vorlage gerecht bleiben kann (ähnlich wie bei Resident Evil).

Würden diverse ikonische Szenen aus dem Spiel umgesetzt und wirklich ansehnlich aussehen sollen, würde das Ding teuer! Weiß nicht ob sich das ein Studio bei nem notwendigen (!) R-Rating traut. Dead Space ist, soweit ich mich erinnere, auch als Spiel schon kein Mega-Seller gewesen. Ne "möglichst günstige" Umsetzung will ich mir da wirklich nicht vorstellen!

ABER: "Prometheus" hat gezeigt, das ein Erfolg durchaus möglich ist (würde einen ansprechenden DS-Film ungefähr in dieser Kosten-Kategorie vermuten), gehört ja aber wiederum zum Alien-Universum.

Achso @ Moviejones: Necromorphs sind (zumindest in DS1+2) keine Aliens, sondern (durch Alien-"Technologie" (Marker)) mutierte Menschen!

Das Original Dead Space damals direkt zum Release gekauft und mehrfach durchgespielt. Teil 2 war auch noch sehr gut, während der Dritte nicht mehr mithalten konnte. Auf das Remake freue ich mich riesig.

Nicht nur hat der (zumindest im Erstling) stumme Isaac nun einen Sprecher erhalten, sondern neben noch tollerer Optik auch wurden auch sinnvolle Verbesserungen am Gameplay vorgenommen. Ich hab die Ps3 Version erst vergangenes Wochenende nochmal durchgespielt.

Japp, her mit der Verfilmung! Und wer sonst, wenn nicht Carpenter?