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John Carter - Zwischen zwei Welten

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Stanton im Interview

Interview mit Regisseur Andrew Stanton über "John Carter"

Interview mit Regisseur Andrew Stanton über "John Carter"
6 Kommentare - Do, 02.02.2012 von Moviejones
Bald bringt Andrew Stanton mit "John Carter - Zwischen zwei Welten" einen der großen Literaturklassiker des 20. Jahrhunderts in die Kinos. Ausführlich verrät er uns mehr über den Fantasyfilm.

War es schwer, die Filmrechte von den Burroughs-Erben zu bekommen?

"Grundsätzlich ging es darum, hier echte Überzeugungsarbeit zu leisten, dass wir es ernst mit dieser Produktion meinten, denn vor uns hatte es bei diesem Stoff viele bereits vor Produktionsbeginn gescheiterte Versuche gegeben. Verständlicherweise war die Erbengemeinschaft zurückhaltend. Wir mussten sie also davon überzeugen, dass wir es richtig machen würden. Zur Vorbereitung für unseren Besuch bei der Erbengemeinschaft verkauften wir den Film uns selbst, jeder von uns pries also das Projekt den Mitarbeitern an. Wir präparierten uns gut, erstellten nach einem Brainstorming ein Treatment und einen Überblick über das Projekt. Wir standen im Zimmer und erzählten die Geschichte, als ob wir sie gerade erst im Kino gesehen hätten. Damit man das glatt und ohne Pausen vortragen kann, muss man erst einmal etwas Schreibarbeit leisten und dann proben. Und genau das haben wir getan. So lief alles bei den Erben wie geschmiert, sie waren sehr glücklich über unseren Ansatz für den Film." 

Wie eng hält sich der Film an die Vorlage, Edgar Rice Burroughs’ Roman "Die Prinzessin vom Mars"?

"Ich blieb so nah an dem Roman, wie mir das möglich war, schließlich bin ich sein größter Fan. Ich bin aber auch der Erste, der versteht, dass es nicht funktioniert, wenn man eine Vorlage eins zu eins für den Leinwandtransfer übernimmt. Was ich auf gar keinen Film möchte, ist den Zuschauer sagen hören: ‚Das ist eine schlechte Geschichte’. Wir haben uns Freiheiten in der Adaption erlaubt, wann immer wir das für nötig hielten. Die besten Adaptionen sind meiner Ansicht nach die, bei denen man überhaupt nicht bemerkt, dass Änderungen vorgenommen wurden. Das Wichtigste ist immer, dass man das Gefühl reproduzieren kann, das man beim Lesen des Buchs hatte. Gefühle spielen für mich in der Adaption eines Buchs eine riesige Rolle, sie müssen unter allen Umständen geschützt und bewahrt bleiben." 

Haben Sie zusätzliche Recherchen betrieben, um das Buch oder die darin beschriebene Welt besser interpretieren zu können?

"Ja, habe ich. Wir sahen uns in Tarzana in Kalifornien um, was vom Anwesen von Edgar Rice Burroughs heute noch übriggeblieben ist. Er hat seine Ranch ja Tarzana genannt, und daraus entwickelte sich schließlich auch der Stadtname. Damals gab es dort nichts außer seinem Anwesen. Heute ist davon nur noch ein unauffälliges Gebäude zwischen zwei riesigen Geschäften geblieben. Aber im Inneren dieses Gebäudes verbirgt sich ein wahrer Schatz, hier spürt man Geschichte und Vergangenheit. Burroughs war ungemein produktiv. Es gibt neben "Tarzan" und dem "Barsoom"-Zyklus, seiner wohl zweitberühmtesten Arbeit, so viel anderes, was er geschrieben hat." 

Wie haben Sie sich die Arbeit an John Carter - Zwischen zwei Welten vorgestellt, die Vorlage ist doch fast 100 Jahre alt?

"Ich habe mir schon immer diese Zeit des frühen 20. Jahrhunderts vorstellen können, denn in dieser Ära wurde John Carter erschaffen, spielt auch die Handlung. Als die Geschichten 1912 veröffentlicht wurden, ging der Blick nicht zurück, damals war das die Gegenwart. Man hat ein ähnliches Gefühl, wenn man Bücher von H.G. Wells oder Jules Verne liest. Wie Wissenschaft, zukünftige Technologie und Fantasy hier gesehen wird, spiegelt wider, wie die Menschen zu dieser Zeit die Welt verstanden. Meiner Ansicht macht den Reiz und Charme dieser Bücher und Figuren zu einem Teil aus, dass sie nicht der heutigen Zeit, sondern der Zeit kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg angehören. Ich wollte diesen Eindruck nicht nur auf der Erde, sondern auch auf Barsoom vermitteln. Der Film sollte eine eigene Kategorie besetzen, es sollte unmöglich sein, ihn auch nur zufällig mit anderen jüngeren Science-Fiction- oder Fantasy-Filmen vergleichen zu können. 

Würde ich das Buch so umsetzen, wie es geschrieben wurde, würde es klischeehaft und antiquiert wirken. Ich glaubte, einen frischen und neuen Ansatz dafür entwickeln zu können, wenn ich das Gefühl verstärken könnte, dass hier alles authentisch sei. Man sollte den Eindruck haben, dass es ein Historienfilm wäre – allerdings über eine Epoche, die wir nicht kennen. Er sollte so glaubwürdig wirken wie ein sehr gründlich recherchierter historischer Film, wobei es zufällig eben so ist, dass wir diese historische Zeit erfunden haben. Mir ging es vor allem um Authentizität, Glaubwürdigkeit und darum, den Zuschauer so in eine fremde Welt und Zeit zu versetzen, dass er glauben würde, wirklich dort zu sein.

Hier handelt es sich um Science-Fiction aus der Perspektive eines Mannes aus der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende, und deshalb hat der Film eine coole altmodische Aura, mit der man spielen kann. Ich wollte an natürlichen Schauplätzen drehen und das Gefühl vermitteln, als befände man sich auf der Erde wie auch auf Barsoom wirklich in dieser Zeit. 

Aus diesem Grund haben wir zum Beispiel auch in Utah gedreht, einige Regionen dort geben einem wirklich das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Markant ist an Utah, dass hier einmal ein Ozean war, den es längst nicht mehr gibt, ähnlich wie in vielen Regionen auf dem Mars. Deshalb kann man in bestimmten Gebieten dieses Bundestaats leicht den Eindruck bekommen, dass man sich in einer anderen Welt befindet. Ich wollte das Gefühl von einer romantischen Ära in einer fremden Welt erzeugen, denn zu den coolen Dingen aus den Büchern, die ich nie vergessen konnte, gehörte auch, dass jeder in dieser anderen Welt durch die Luft segeln konnte. Das kann man mit Großseglern vergleichen, denen der Wind in die Segel bläst, aber diese ‚Luft’-Schiffe können von den Lichtstrahlen angetrieben werden, die von der Planetenoberfläche reflektiert werden – ähnlich wie ein schwebender Puck beim Air-Hockey. Mir ging es also um dieses elegante Gleiten, das aus dieser Zeit kommt, in der noch nichts automatisiert ist. Mich faszinierte auch, dass der Mars ein sterbender Planet war und dass die Wüste sehr romantisch, aber auch unheimlich sein kann." 


Quelle: Walt Disney Pictures / Frandly PR
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6 Kommentare
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Thor17 : : Donnergott
03.02.2012 21:50 Uhr
0
Dabei seit: 06.11.11 | Posts: 2.554 | Reviews: 1 | Hüte: 23
@DesertHunter24
Aso ok ist auch gut ;D
Ne ich glaub der Film wird schon ganz groß werden ich wünsche es ihn zumindest.
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mandarine : : Fruchtvampir
02.02.2012 23:19 Uhr
0
Dabei seit: 10.09.11 | Posts: 1.296 | Reviews: 0 | Hüte: 23
Ich bin an JC eigentlich schon von Anfang interessiert...das Interview bestätigt mich nur! laughing
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DesertHunter24 : : Moviejones-Fan
02.02.2012 20:46 Uhr
0
Dabei seit: 22.03.11 | Posts: 2.993 | Reviews: 6 | Hüte: 28
@Thor17

Doch! Aber ich wollte unbedingt etwas reinschreiben... ;D
Saruman believes it is only great power that can hold evil in check, but that is not what I have found. I found it is the small everyday deeds of ordinary folk that keep the darkness at bay...small acts of kindness and love. (Gandalf, Hobbit: AUJ)
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Petra82 : : Schneefeger
02.02.2012 17:48 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82
Ich muss auch zugeben, dass ich mich mehr und mehr für JC interessiere, nachdem ich anfänglich den ersten Trailer überhaupt zu aufgesetzt fand. Inzwischen glaube ich aber, dass uns echt ein spannender Film erwarten könnte.

Am besten gefällt mir eh diese Knautschkartoffel von Hund, der in einer letzten News zu sehen war smile Wer richtiger JC-Kenner ist und mir sagen kann, um was für ein Wesen es sich handelt, bitte aufklären!

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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Thor17 : : Donnergott
02.02.2012 17:40 Uhr
0
Dabei seit: 06.11.11 | Posts: 2.554 | Reviews: 1 | Hüte: 23
@DesertHunter24
Das hast du etwa nicht gewusst ? laughing
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DesertHunter24 : : Moviejones-Fan
02.02.2012 14:00 Uhr | Editiert am 02.02.2012 - 14:05 Uhr
0
Dabei seit: 22.03.11 | Posts: 2.993 | Reviews: 6 | Hüte: 28
Interessant...Ich glaube, der Film wird doch ganz gut werden...
Saruman believes it is only great power that can hold evil in check, but that is not what I have found. I found it is the small everyday deeds of ordinary folk that keep the darkness at bay...small acts of kindness and love. (Gandalf, Hobbit: AUJ)
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