Zumindest bis der für Star Wars - The Force Awakens kommt, hat der Jurassic World-Trailer in dieser Woche die höchsten Wellen geschlagen. Und nicht nur positive, so dass sich Regisseur Colin Trevorrow schon genötigt sah, ein paar Dinge ins rechte Licht zu rücken, speziell was seinen Dino-Hybriden betrifft.
Den brauen die Genforscher von Jurassic World in ihrem Labor zusammen, um den Parkbesuchern etwas Spannenderes bieten zu können als den ausgelutschten T-Rex - was sie später noch bereuen werden. Im Trailer war der neue Dino noch nicht richtig zu sehen, aber jetzt ist ein Bild geleakt, das ihn zeigen soll, den sogenannten D-Rex. Wer sich den großen Moment nicht vermiesen will, sollte aber vielleicht besser auf die offizielle Enthüllung oder eine schärfere Aufnahme warten.
Bei Empire geht Trevorrow unterdessen weiter ins Detail und analysiert auch bestimmte Stellen aus dem Trailer. Der nun voll funktionsfähige Dino-Freizeitpark wurde 2005 eröffnet und ist im Besitz von Masrani Global, geleitet von Irrfan Khans Charakter. Masrani kaufte InGen nach John Hammonds Tod, um seinen Traum doch noch zu verwirklichen. Auf der Website erfahre man die ganzen Hintergründe, so Trevorrow. Und je näher wir dem Jurassic World-Kinostart im Juni 2015 kommen, desto interessanter soll es dort werden.
Die Idee zu den futuristisch aussehenden Vehikeln, den "Gyroskopen", mit denen die Besucher durch den Park düsen, scheint von Steven Spielberg zu stammen. Als Fan von Freizeitpark-Fahrgeschäften wollte er etwas haben, womit die Leute auf Tuchfühlung mit den Tieren gehen und den Park frei erkunden können. Beim Einsteigen steht das Gefährt noch auf einer Schiene, wenn es aber erst mal losgegangen ist, kann man selbst durchs Tal steuern, erklärt Trevorrow. Dumm nur, dass die Gefährte nicht wirklich dinosicher sind...
Eine weitere Szene, die im Trailer heraussticht, ist die Fütterung des riesigen Mosasaurus, der einen Hai verspeist. Als Anspielung auf Spielbergs Der weiße Hai-Filme war das jedoch nicht gedacht, auch wenn man es denken könnte. Trevorrow wünschte sich für Jurassic World einen Unterwasser-Saurier, schlug den Mosasaurus vor und fand es cool, ihm eines der meistgefürchteten Raubtiere der heutigen Zeit zum Fraß vorzuwerfen. Er stellt sich vor, dass es im Park eine komplette Einrichtung geben könnte, wo Hai-DNA zur Massenproduktion genutzt wird, damit das Futter nicht ausgeht.
Die Kritik, dass man doch so viele "reale" Dinos hätte nehmen können, statt Menschen eine neue Spezies erschaffen zu lassen, kann Trevorrow teilweise verstehen. Sicherlich gebe es ohne Ende fantastische Dinosaurier, die noch in keinem Jurassic Park-Film vorkamen und mit denen man Jurassic World hätte bevölkern können. Dank dieser neuen Kreation habe er aber einen Grund gehabt, eine andere Jurassic Park-Geschichte zu erzählen. Obwohl wir die beeindruckendsten Kreaturen aller Zeiten direkt vor der Nase haben, reicht es nicht. Wir fühlen uns nicht unterhalten, wir hungern immer nach dem Nächstgrößeren. Und die, die davon profitieren, sind immer zur Stelle, um diesen Hunger zu stillen. Die Kerngruppe von Jurassic World wolle eben etwas Größeres als den T-Rex, und das bekommt sie auch.
Bleibt noch eine Szene, die für Aufregung gesorgt hat: die, in der Chris Pratts Owen Motorrad fährt, während die Velociraptoren neben ihm herlaufen, als würden sie nie etwas anderes machen. Trevorrow hatte leichte Bauchschmerzen dabei, sie schon in den ersten Trailer zu packen, ihm gefällt aber, dass die Leute sich nicht sicher sind, was zur Hölle sie da gerade sehen. Die vertrauten Hommage-Einstellungen im Trailer sollen gewissermaßen noch verbergen, wie sehr sich Jurassic World tatsächlich von den anderen Filmen unterscheidet. Und Trevorrow ist erleichtert, dass die neuen Ideen gut angenommen werden.
Wie aber kann es sein, dass Owen Seite an Seite mit den Raptoren unterwegs ist, ohne angefallen zu werden? Um der Frage nicht ganz auszuweichen, sagt Trevorrow, seine Beziehung zu den Raptoren sei kompliziert. Freunde sind sie jedenfalls nicht, sondern garstige und gefährliche Tiere, die einem den Kopf abbeißen, wenn man eine falsche Bewegung macht. Auch in der Realität gebe es heutzutage aber Männer und Frauen, die heikle Beziehungen zu wilden Raubtieren aufgebaut haben. Das findet Trevorrow spannend.
Spannend wird es mit Sicherheit auch, wenn Jurassic World am 11. Juni 2015 im Kino öffnet.