In den letzten Wochen zeigte man sich in Hollywood uneins, wie mit dem handfesten Oscar-Skandal zum aufbrausenden Verhalten Will Smiths gegenüber dem Komiker Chris Rock zu verfahren sei, nachdem sich dieser über Smiths Ehefrau mit einem geschmacklosen Witz lustig gemacht hatte. Die Projekte wurden beispielsweise auf Eis gelegt (Fast and Loose von Netflix) oder verschoben (Apples Emancipation).
Im Interview mit Deadline hat sich jetzt Tom Rothman, Vorsitzender von Sony Entertainment Pictures, zu Wort gemeldet, um Smith zur Seite zu stehen und über den Entwicklungsprozess der angeblich pausierten Action-Fortsetzung Bad Boys 4 Aufschluss zu geben.
Im Zuge der Debatte um die möglichen Konsequenzen für Will Smith wurde berichtet, dass für Bad Boys 4 eine Zwangspause verordnet wurde, bis sich die Wogen einigermaßen geglättet haben. Verschiedene US-Quellen gaben an, dass sich das Projekt bereits in aktiver Entwicklung befunden hätte und Smith nur wenige Tage vor der Oscar-Zeremonie 40 Drehbuchseiten erhielt. Auch wir gaben eine Meldung dazu heraus.
Auf Nachfrage seines Interviewpartners ließ Rothman die Welt wissen, dass die Berichte zu Bad Boys 4 nicht den Tatsachen entsprochen hätten. Der Actionfilm befinde sich laut dem CEO nach wie vor in der Entwicklung und man habe keinen der Prozesse pausieren müssen: "Der Film war in der Entwicklung und ist es immer noch. Es gab keine Bremsen zu betätigen, weil das Auto nicht in Bewegung war."
Will Smiths Ohrfeige gegen Chris Rock bezeichnet er als unglückliche Sache und er wolle lediglich wissen lassen, dass er den Schauspieler seit vielen Jahren kenne und wisse, dass er ein guter Mensch sei. Rothman glaube, dass Smiths Entschuldigung und sein zum Ausdruck gebrachtes Bedauern echt sind. Vergebung und Wiedergutmachung seien zentrale Konzepte für den CEO.
Man mag den Worten des CEOs natürlich gern vertrauen, doch es liegt in diesem Business auf der Hand, dass man die Entwicklungen zu einem Sachverhalt mit solcher Tragweite genau beobachtet und man erst einmal für ein Millionen-Dollar-Projekt wie Bad Boys 4 Vorsicht walten lässt. Kritische Stimmen könnten in Anbetracht des Statements fragen, weshalb man die Sache zum damaligen Zeitpunkt der Meldungen nicht medienwirksam aufgeklärt hat.
Das Vorgehen liegt wohl auch darin begründet, dass man sich nicht unnötig angreifbar machen wollte und über die weiteren Schritte für Bad Boys 4 nachdachte. Das wäre wiederum kaum der Rede wert, schließlich leben Will Smiths Filme und das zugehörige Marketing durchaus von seinem Image als Strahlemann. Natürlich besitzt die Aussage, dass man keinen der Prozesse pausieren musste, ihre Gültigkeit. Das scheint noch immer der Fall zu sein.
Zwar dürfte damit trotzdem nicht mit einer baldigen Veröffentlichung von Bad Boys 4 zu rechnen sein, doch höchstwahrscheinlich brauchen Fans der Reihe das Projekt durch dieses Statement nicht zu den Akten legen und können weiterhin auf ein brauchbares Sequel hoffen. Noch einmal möchten wir aber ungern 16 Jahre auf die Fortführung der Reihe warten, schließlich wären Will Smith und sein Kollege Martin Lawrence dann wohl "zu alt für diesen Scheiß". ;-)