Eins der interessanten Dinge an den Planet der Affen-Prequels ist, dass jeder weiß, worauf es letztlich hinausläuft. Irgendwann, vielleicht Hunderte oder gar Tausende von Jahren in der Zukunft, wird die Erde komplett in Affenhand und eine zivilisierte Affengesellschaft entstanden sein. Dann landet ein menschlicher Astronaut auf dem Planeten... Ihr kennt den Rest. Auch Regisseur Matt Reeves ist sich darüber im Klaren, dass die neuen Filme früher oder später ans Original-Planet der Affen grenzen werden, aber er glaubt, dass es bis dahin noch dauern kann.
Gerade arbeitet er mit Co-Autor Mark Bomback (Wolverine - Weg des Kriegers) an der Geschichte für Planet der Affen 3, wo Caesar seinen bisher größten Handlungsbogen erleben soll, wenn man es mit Planet der Affen - Prevolution und Planet der Affen - Revolution vergleicht. Man werde ihn an Orte führen, die ihn auf noch schmerzhaftere Weise testen und auf Weisen, wie er noch nie zuvor getestet wurde, erklärt Reeves. Nicht nur Caesars Führungsqualitäten werden auf die Probe gestellt, sondern auch sein Herz und seine Seele. Seine Erlebnisse mit Koba in Planet der Affen - Revolution erschaffen dabei einen Kontext, der zu seiner größten Herausforderung wird.
Vieles von dem, was Reeves im aktuellen JoBlo-Interview erzählt, haben wir so oder so ähnlich schon von ihm gehört: dass Caesar nun mal unter Menschen aufgewachsen ist und sich dadurch von den anderen Affen unterscheidet, dass er sich vom Revolutionär in schwierigsten Zeiten zum Anführer aufschwingen musste und Planet der Affen 3 seinen Status als wegweisende Figur der Affengeschichte weiter zementieren wird, indem es mythische, fast schon Moses-ähnliche Ausmaße annimmt. Im weiteren Verlauf werde sich zeigen, dass der Krieg am Ende von Planet der Affen - Revolution nicht vermieden werden konnte. Caesar findet sich in Situationen wieder, mit denen er sich nie auseinandersetzen wollte. Und jetzt steckt er mittendrin. Außerdem lässt ihn seine Beziehung zu Koba nicht los.
Reeves findet es spannend, dass die Welt, die im Film von 1968 dargestellt wird, so anders ist als die Anfänge in Planet der Affen - Prevolution, der Zustand in Planet der Affen - Revolution und das, was uns in Planet der Affen 3 erwartet. Zwischen hier und dort sei eine riesige Distanz abzudecken, wobei sich alles um Caesar und zukünftige Generationen drehe, darum, wie diese Welt zu jener Welt geworden ist und was die Affen durchmachen mussten. Wenn man all diese Kapitel abgearbeitet und die ganze Fülle dieser Geschichten ausgeschöpft habe, so Reeves, könnte man gut und gerne wieder in die Originalhandlung eintauchen, dann aber aus neuer Perspektive. Andy Serkis könnte mit seiner Vermutung, dass es nicht bei drei Teilen bleiben muss, also richtig liegen.
Ein richtiges Remake des 1968er-Films kommt für Reeves allerdings nicht in Frage. Möglicherweise könne man manche Ereignisse aus anderer Sicht zeigen. Sie müssten auch so gesehen werden, dass sie aus dem, was die Prequels vorgegeben haben, heraus entstanden sind, wären also nicht mehr exakt gleich. Falls man an diesen Punkt gelangt, wäre es also eher eine perspektivisch andere Neuerzählung der Ereignisse, definitiv kein Remake, meint Reeves. Aber so weit scheint man ja noch lange nicht zu sein. Planet der Affen 3 startet am 28. Juli 2016 im Kino.