Die Wogen um die 2016 erfolgte Veröffentlichung des Suicide Squad scheinen noch lange nicht geglättet zu sein. Wir erinnern uns kurz: Nach internen Test-Screenings des von David Ayer gedrehten Materials fiel der Film beim damaligen Vorstand als zu düster durch. Kurzerhand entschied man sich für eine buntere und bekömmlichere Note, indem man per angeordneter Nachdrehs deutlich mehr Verrücktheiten und Witze in den Film einfließen ließ und die ursprüngliche Vision verwässerte.
Trotz (oder gerade wegen?) der Vorkehrungen fiel die letztliche Version bei Fans und Kritikern größtenteils durch. In der Folge entschied sich der Vorstand von Warner Bros. dafür, dass das Selbstmord-Kommando durch den Comic-Experten James Gunn ein Soft-Reboot in Form von The Suicide Squad erhält. So viel lässt sich sagen: Der zweite Versuch zündete auch bei uns deutlich besser!
Besonders einen Darsteller trafen die massiven Eingriffe mit anschließendem Wegfall seines Charakters beim zweiten Versuch deutlich: Den Joker-Darsteller und Rockstar Jared Leto. Wiederholt zeigte er sich in der Vergangenheit offenkundig enttäuscht darüber, dass die Änderungen zahlreiche seiner Darbietungen betrafen und seine Version des Joker deshalb kaum bei Suicide Squad zur Geltung käme.
Nun meldet sich Leto erneut zum rigorosen Vorgehen mit dem seiner Meinung nach großartigen Ursprungs-Material von Suicide Squad zu Wort. Er fordert einen ähnlichen Umgang für den originalen Suicide Squad-Film wie mit Zack Snyder’s Justice League, der nach jahrelangen Protesten endlich auf HBO Max der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte.
Nach Ansicht des Method-Actors Leto sei die Streaming-Plattform exakt für solche ungewöhnlichen Verwertungen prädestiniert. Auf diese Weise könnten geneigte Fans zumindest einen Blick auf die ursprüngliche Vision von Ayers Suicide Squad erhalten. Auch David Ayer stimmt einer solchen Veröffentlichung wohl zu, sofern seine vor über einem Jahr getroffenen Aussagen noch Gültigkeit besitzen.
Für uns als Außenstehende ist es allerdings schwer auszumachen, wie aufwendig die Fertigstellung der ursprünglichen Filmversion tatsächlich ausfiele. Der diesjährig per HBO Max veröffentlichte Snyder-Cut von Justice League verschlang immerhin 70 Mio. US-Dollar an weiteren Kosten für die aufwendigen Nachdrehs sowie die Nach-Bearbeitung der Effekte.
Allerdings darf angenommen werden, dass die Rekonstruktion von David Ayers Originalfassung seines Suicide Squad deutlich weniger kostenintensiv wäre, da schon allein dessen Spielzeit deutlich weniger ausufernd als bei seinem Leidensgenossen Zack Snyder ausfallen dürfte.