Reno ist als Commander zurück und haut ihre Sprüche cool und trocken raus - und erfüllt damit Aspekte, die sich so mancher Zuschauer wohl eher von einem vermissten "echten Kerl" in der Crew wünscht... Tilly feierte schon früh ihren Abschied von der Crew und wechselte zur Akademie der Sternenflotte. Auch sonst tat sich viel in der Crew, weshalb man eher sagen muss, vielleicht passierte auch zu viel.
Denn ein Kritikpunkt war und ist immer noch, dass man die Crew insgesamt zu wenig kennt, der Fokus zu sehr auf Michael liegt statt einer festen Crew insgesamt, die man kennenlernt und dauerhaft lieb gewinnen kann. Fallen einem alle Namen der aktuellen Crew der Discovery gleich ein? Nein, dafür gab es zu viel Wechsel und Single-Fokus im gesamten Verlauf der Serie, auch wenn die aktuelle Staffel in den letzten Folgen da einiges nachgebessert hat. Das Sich-Entdecken und neu Erfinden betrifft alle Aspekte der Serie, wodurch der Serientitel symbolisch noch mehr passt als zu Beginn vielleicht mal angedacht war.
Was passierte als Plot in Staffel 4? Ein Planet wird in der Premiere von Star Trek - Discovery Staffel 4 zerstört, eine dimensionale Anomalie im Staffelverlauf entdeckt und erforscht, eine neue Spezies entdeckt und nach Kommunikation und Verständnis gesucht, um die deutlich überlegene Spezies von ihrem aktuellen Weg abzubringen, während Book mitsamt einem ähnlich emotional motivierten Wissenschaftler die DMA einfach nur zerstören will - sowie nach einer Art Erlösung von der Trauer sucht. Ja, der Plot klingt so, als würde er auch für eine Folge oder auch drei ausreichen. Oder für einen Kinofilm.
Doch will man auch anderen stärker einen Fokus geben in der Crew, sie sich weiter entwickeln lassen als zuvor, braucht es eben mehrere Folgen. Das Problem: Eine Makrostory versucht im Verlauf Mikroprobleme zu lösen, das wirkt immer gestreckter als eine Folge oder wenige mit einem geschlossenen Plot und der Auseinandersetzung der gesamten Crew mit eben diesem und dabei sich selbst. Und in den nächsten Folgen dann eben einer komplett neuen Story, in der also wieder etwas "ganz Neues" passiert, in der man sich zudem weiter mit sich selbst auseinandersetzt, als Crew und individuelles Mitglied.
Ja, vielleicht braucht es neben Star Trek - Discovery auch etwas mehr episodisch Gestaltetes wie wohl mit Star Trek - Strange New Worlds kommen wird, damit nicht zu viel Neues auf einmal das Star Trek-Universum erschüttert. Das ist auch durchaus legitim, erklärt aber auch den schweren Stand von Discovery wie auch Picard. Vielleicht wollte man hier auch einfach zu viel auf einmal, und hat sich dabei verzettelt. Wäre Star Trek perfekt, wäre es seiner Zeit voraus, wahrlich. Aber das ist auch das Star Trek-Universum eben nicht.
Dabei verlangt es uns derzeit doch so nach gelösten Problemen, einer besseren Welt - und das ist vielleicht das größte Problem, das Bedürfnis so vieler Zuschauer befriedigen zu wollen. Denn Star Trek - Discovery ist für Viele, die sich endlich mehr im TV repräsentiert sehen, genau dieser noch etwas chaotische Beginn und der Weg hin zu einer besseren, längst überfälligen Welt. Die Lösung dabei ist genau das, was auch die Lösung im Finale von Star Trek - Discovery ist. Bis das nächste Problem auftaucht...
Eine schöne Anton Yelchin-Hommage noch zum Abschluss, die wir nicht unterschlagen wollen: Die USS Yelchin wird bei der Evakuierung der Erde erwähnt - zum zweiten Mal (danke für den Reminder an unseren MJ-User Timelord79), auch in Staffel 3 gab es eine Erwähnung. :-)
Universe: Hat euch die Form der 10-C-Aliens auch an gewisse Schädel in Picard Staffel 2 erinnert?
This is a President of United Earth appreciation post. Thanks to @staceyabrams for visiting our universe this season on #StarTrekDiscovery! pic.twitter.com/Sq5Qttik4n
— Star Trek on Paramount+ (@StarTrekOnPPlus) March 20, 2022
After all this time, face to face for the first time ever. What was your reaction to that big moment with the Ten-C in the season finale of #StarTrekDiscovery? pic.twitter.com/V9e0YjuEPb
— Star Trek on Paramount+ (@StarTrekOnPPlus) March 25, 2022