Star Trek - Discovery Staffel 4 erzählt über 13 Episoden hinweg eine Geschichte von Verlust, Trauer, Wut, Angst, Hass - und schließlich Akzeptanz und Reue, die hin zu was führen? Wiedergutmachung und tatsächlicher Veränderung. Stadien der Trauer im universellen Ausmaß:
Die Föderation muss mit dem durch Emotionen ausgelösten Fehlverhalten einzelner umgehen, das wiederum zum Konflikt mit einer neuen Spezies namens 10-C aus einer anderen Dimension führt, die wiederum ihre zuvor bereits zerstörerischen Taten auslöst, weil sie die Konsequenzen ihrer die eigene Spezies absichernden Technik unterschätzt hat, die Opfer dieser Ressourcen-Beschaffung unterbewertet, und damit als vernachlässigbar ansieht. Ihr erkennt sicher den Spiegel der Realität. ;-)
Gibt es eine Lösung? - Spoiler
Die Lösung von all dem schmerzhaften Leid, Zerstörung, Chaos, Hass, kriegerischen Konsequenzen daraus in Star Trek - Discovery Staffel 4 lautet am Ende wie? Kommunikation, das Beseitigen von Missverständnissen, Aufbau von gegenseitigem Verständnis, sich auf das verbindend Gemeinsame statt das entfremdend Trennende zu konzentrieren. Und ein Kompromiss, bei dem auch die technisch überlegene Seite auf etwas verzichten muss, sich deutlich einschränken muss, und: Wiedergutmachung.
Nicht bahnbrechend neu, aber eine immer wieder nötige typische Star Trek- Botschaft, die aktuell mehr gebraucht wird denn je. Denn wenn man nur noch im Modus der Selbstverteidigung, Wut, Trauer und Hass agiert auf allen Seiten, ist das Spiel schon verloren, für alle Seiten. Vielleicht ist das auch das Problem von Star Trek - die Wiederholung des Immergleichen, egal, ob im Kleinen oder Großen, Mini- oder Makrokosmos, alles ist eins und doch individuell, ein dauerhaftes Dilemma, eine ewige Suche nach Balance zwischen diesen Polen. Kreisläufe, die schwer zu durchbrechen sind, und wenn durchbrochen, zum nächsten Kreislauf führen - es gibt kein Entrinnen, nur ein Lernen im Umgang damit.
Gibt es ein Darüber-Hinaus, was es noch für Star Trek zu entdecken gibt und uns menschlich immer noch ansprechen würde? Kann unser Verstand, können unsere Emotionen ein Darüber-Hinaus überhaupt denken und fühlen, sich in der Fantasie vorstellen? So viel zur generellen Auseinandersetzung.
Ja, es gäbe auch einiges zu Meckern, vor allem visuell wirkten die Desaster-Szenen mit den Flammen und Explosionen oftmals zu künstlich an Bord, dafür bot das Finale wie auch manch frühere Episode einige visuelle Highlights. "Es passiert nicht viel" schlich sich gefühlt über die Staffel hinweg bei manchem ein, dabei passiert ziemlich viel auf symbolischen Ebenen über die Staffel hinweg und pro Episode auch im Kleinen:
Saru ist verliebt und kämpft wie sein Love-Interest mit Schutzmauer versus jemanden an sich heran lassen. Book ist im Rachewahn, Michael muss damit umgehen, dass ihr Love-Interest zum Feind Nummer 1 der Föderation avanciert und sich zugleich als Captain bewähren. Bordcomputer Zora, vereint mit all den Sphärendaten, entwickelt sich zu einem anerkannten Lebewesen, weil sie Gefühle hat, und tritt als solche offiziell der Sternenflotte bei.
This is a President of United Earth appreciation post. Thanks to @staceyabrams for visiting our universe this season on #StarTrekDiscovery! pic.twitter.com/Sq5Qttik4n
— Star Trek on Paramount+ (@StarTrekOnPPlus) March 20, 2022
After all this time, face to face for the first time ever. What was your reaction to that big moment with the Ten-C in the season finale of #StarTrekDiscovery? pic.twitter.com/V9e0YjuEPb
— Star Trek on Paramount+ (@StarTrekOnPPlus) March 25, 2022