Update vom 19.06.2018: Falls ihr euch gefragt habt, wo sich Solo - A Star Wars Story eigentlich auf der Star Wars-Timeline einordnet, könnt ihr jetzt damit aufhören. Leland Chee von der Lucasfilm Story Group verrät es: Der ganze Film spielt 10 bis 13 Jahre vor Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung.
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Erst 312 Mio. $ hat Solo - A Star Wars Story bis hierhin eingespielt, da sind andere Star Wars-Filme um Lichtjahre voraus. Zwar würden wir uns nicht beschweren, wenn uns jemand 312 Mio. $ gäbe, aber für Disney und Lucasfilm muss es einem Schlag ins Gesicht gleichkommen - mit umwälzenden Folgen?
Es wird viel spekuliert, woran es wohl liegen könnte, eine Star Wars-Übersättigung, der Ärger der Fans über Star Wars - Die letzten Jedi und missglücktes Marketing gelten als mögliche Ursachen. Ron Howard lässt das alles jedenfalls nicht kalt. Er sei stolz auf Solo - A Star Wars Story, Cast und Crew hätten hart dafür gearbeitet, den Fans eine spaßige neue Ergänzung zu geben, twitterte als Reaktion auf den Tweet eines Fans. Als Regisseur fühle er sich schlecht, wenn Leute, von denen er glaube (und Umfragen auch zeigen), dass ihnen ein Film sehr wahrscheinlich gefallen wird, diesen Film nicht auf einer großen Leinwand mit tollen Sound sehen.
Bei Empire macht sich Howard auch Gedanken darüber, wie es weitergehen könnte, denn dass Solo - A Star Wars Story einiges offenlässt und als Auftakt zu einer potenziellen Filmreihe angelegt ist, ist ja offensichtlich. Noch gebe es aber keinen konkreten Plan für eine Fortsetzung. Es sei ein permanenter Prozess gewesen, sich zu fragen, wie dieses oder jenes passiert ist, wie es Han Solo (Alden Ehrenreich) beeinflusst haben könnte und welches die Ereignisse sind, die sein Leben geprägt haben könnten. Solche Fragen, denkt Howard, lassen sich weiterhin aufwerfen. Die Fans scheinen ja begeistert zu sein, also bestehe vielleicht Interesse daran, ihnen nachzugehen. Ihn selbst würde etwa interessieren, wie ein Krieg unter den Verbrechersyndikaten der Star Wars-Galaxis (Crimson Dawn ist zu dieser Zeit nur eines von fünf) aussehen würde - in welchem Film und aus der Perspektive welches Charakters auch immer. Konkret sei hier jedoch ebenfalls noch nichts.
Wenngleich alle damit liebäugeln und Darsteller Donald Glover sogar schon Ideen dafür hätte, wurde ein Lando Spin-off ja zunächst von Lucasfilm dementiert. Howard hält es für eine echte Möglichkeit, weil Charmebolzen Lando Calrissian so unterhaltsam sei. All dies sei im Gespräch, aber man entwickelt immer ein Projekt nach dem anderen. Für L3-37 (Phoebe Waller-Bridge), Landos Lieblingsdroiden, muss auch noch nicht zwangsläufig Feierabend sein, nachdem sein bzw. ihr Navigationssystem in den Millennium Falken hochgeladen wurde. Könnte Lando L3 irgendwie wiederaufbauen? Würde man hoffen, meint Howard. Vielleicht behalte der Falke ja ein bisschen von dieser Superintelligenz, doch Lando könnte durchaus einen Weg finden, um L3 zu rekonstruieren.
Auch für Qi’ra (Emilia Clarke) und ihren weiteren Werdegang scheint Howard Ideen zu haben. Ihren Verrat an Han sieht er nicht als solchen, sondern eher als Barmherzigkeit an. Seiner Meinung nach wusste sie, dass sie nicht mit ihm durchbrennen kann, da es sein Tod und ihr eigener gewesen wäre. Sie musste diese Situation bereinigen, so gut sie konnte, und hoffte, Bericht erstatten und dann einfach verschwinden zu können, aber stattdessen habe sie einen grausamen Boss nur gegen einen noch unheimlicheren Typen eingetauscht. In gewisser Weise schüre das ihren Ehrgeiz und bringt sie eventuell in eine höhere Machtposition - oder in noch größere Gefahr. Das fand Howard tapfer von ihr.
I’m proud of #SoloAStarWarsStory and the cast & crew worked hard to give fans a fun new addition. As a director I feel badly when people who I believe (& exit polls show) will very likely enjoy a movie... don’t see it on a big screen w/great sound. https://t.co/KADHwqU8so
— Ron Howard (@RealRonHoward) 10. Juni 2018
All of Solo takes place 13 to 10 years before ANH. Rebels starts 5 years befor ANH.
— Leland Chee (@HolocronKeeper) 30. Mai 2018