Wer mitgezählt hat, weiß: The Hateful 8 war der achte Film von Quentin Tarantino. Und wer ihm immer gut zugehört hat, weiß auch, dass er nach zehn Filmen in den Ruhestand gehen will. Warum? Weil Tarantino glaubt, dass Regisseure im Alter nicht besser werden, und lieber rechtzeitig aussteigen möchte, statt einen Flop zu riskieren.
Ergo bleiben uns nur noch zwei Tarantino-Filme - schon eine recht deprimierende Aussicht. Auf dem Jerusalem Film Festival bekräftigte er seine Absicht, allerdings mit einer kleinen Einschränkung. Er plane, bei zehn Filmen aufzuhören, aber wenn er 75 sei, könnte er ja zu dem Schluss kommen, dass er noch eine weitere Geschichte zu erzählen habe, sagte Tarantino. Mit anderen Worten: Wenn es ihn irgendwann doch wieder in den Fingern juckt, wäre ein Comeback theoretisch denkbar.
Tarantino nutzte die Gelegenheit auch, um ein bisschen auf sein bisheriges Schaffenswerk zurückzublicken. Inglourious Basterds-Fiesling Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz) sei der beste Charakter, den er je geschrieben habe, und vielleicht auch der beste, den er je schreiben werde. So wusste er anfangs noch nicht, dass Landa ein linguistisches Genie sein würde, erst beim Schreiben des Drehbuchs entwickelte er sich dazu. Wahrscheinlich einer der wenigen Nazis, die perfekt Jiddisch sprechen konnten, schätzt Tarantino.