Eins führt zum anderen. Mit dem verheerenden Hackerangriff auf Sony Pictures nahm es seinen Lauf, und die anschließende Terrordrohung brachte das Studio dazu, nicht nur den Kinostart von The Interview abzusagen, sondern die Komödie, die sich als Politsatire versteht, auch komplett fallen zu lassen.
Die Auswirkungen dieser Entscheidung bekam gleich darauf Pyongyang zu spüren, ebenfalls ein Film mit Nordkorea-Setting. Beschrieben wird er als paranoider, schwarzhumoriger Thriller über die Erlebnisse eines Westländers, der ein Jahr lang in Nordkorea arbeitet. Steve Carell hätte in der Graphic-Novel-Adaption die Hauptrolle spielen sollen, aber daraus wird nichts mehr. New Regency und 20th Century Fox sind Hals über Kopf ausgestiegen, ein anderer Abnehmer fand sich nicht, zu groß scheinen die aktuellen Bedenken zu sein.
Regisseur Gore Verbinski, der Macher der ersten drei Fluch der Karibik-Filme, muss die bittere Pille wohl oder übel schlucken. In einem persönlichen Statement schildert er, was vorgefallen ist und wie sein derzeitiger Gefühlszustand aussieht: New Regency und 20th Century Fox hätten ihn darüber informiert, dass Fox angesichts der Situation bei Sony beschlossen hat, den Film nicht länger zu vertreiben. Vorher habe Pyongyang aber schon grünes Licht bekommen und sei von New Regency vollständig finanziert worden, mit Fox als Verleih. Ohne einen solchen blieb New Regency nichts anderes übrig, als das Projekt einzustampfen.
Verbinski findet es ironisch, dass Angst die Möglichkeit unterbindet, Geschichten zu erzählen, die von unserer Fähigkeit handeln, Ängste zu überwinden. Auch Carell zeigte sich auf Twitter enttäuscht, wie unten zu sehen ist. Beide werden sich jetzt nach Filmalternativen umschauen müssen.
Sad day for creative expression. #feareatsthesoul
— Steve Carell (@SteveCarell) December 17, 2014