So ziemlich jeder Regisseur hat neben absoluten Highlights auch den ein oder anderen Film in seinem Repertoire, der sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern nicht so gut ankm. So auch der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp, der im Jahr 2009 die Filmwelt mit dem visionären District 9 aufmischte. Doch nach jeder Sternstunde folgt auch Finsternis und die beiden Nachfolgeprojekte, Elysium und Chappie, fielen sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum durch. Vor allem das Scheitern des letztgenannten scheint Blomkamp wirklich hart getroffen zu haben.
In einem kürzlich geführten Interview hat sich Blomkamp nun über die schmerzhafte Erfahrung geäußert. Chappie sei für ihn ein sehr persönlicher Film gewesen und zudem habe er gedacht, seine Vision für den Film perfekt umgesetzt zu haben. Entsprechend schockiert zeigte sich Blomkamp dann auch über die mauen Kritiken, die ihn nach eigener Aussage bis zum heutigen Tag verfolgen.
In dem Interview spricht Blomkamp ganz offen darüber, wie unglaublich schmerzvoll die Erfahrung für ihn war, sein ganzes Herzblut in das Projekt zu stecken und dann nicht entsprechend von Kritikern und Publikum dafür honoriert zu werden. Er sei absolut überzeugt davon gewesen, dass er alles ihm Mögliche getan habe, um den Film über die Lebensgeschichte eines Roboters so zu verwirklichen, wie er es sich vorgestellt hatte. Auch heute noch liebe er den Film, sagt Blomkamp ehrlich, doch er ist enttäuscht, dass das Publikum nicht das bekommen hat, was es wollte.
Überdies sei der Film völlig falsch verstanden worden. Viele hätten Chappie als Geschichte über künstliche Intelligenz fehlinterpretiert, dabei wollte er eigentlich nur einen Film darüber drehen, was es bedeutet, ein fühlendes Wesen zu sein. Blomkamp gibt zu, dass er diese Vision dem Publikum vielleicht nicht so übermitteln konnte, wie es möglich gewesen wäre. Entsprechend haben ihn auch besonders die Publikumsreaktionen bitter enttäuscht, da er während der Produktion die ganze Zeit das Gefühl hatte, es wirklich absolut richtig zu machen. Im Gegensatz zu seinem anderen, ebenfalls von der Kritik nicht sonderlich wohlwollend aufgenommenen Werk, Elysium, konnte er die Kritik an Chappie nicht wirklich verstehen und war deshalb umso enttäuschter.
Dass Blomkamp sich dennoch nicht unterkriegen lässt, zeigt sein neuestes Projekt, das Studio für experimentelle Kurzfilme namens Oats Studios. Einen Vorgeschmack auf die Werke, die dort entstehen, konnte man vor Kurzem bereits bewundern. Und die Gerüchte, dass es möglicherweise ein Spin-off zu Blomkamps Erfolgsfilm District 9 geben soll, sind ja auch noch nicht ganz vom Tisch.