Bewertung: 3 / 5
Star Wars – Die letzten Jedi ist ein US amerikanischer Spielfilm von Regisseur Rian Johnson, stellt die achte Episode der Star Wars Saga dar und damit die unmittelbare Fortsetzung von Das Erwachen der Macht. Die nachfolgende Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu Star Wars - Die letzten Jedi
Story
Hier muss man nicht mehr viel sagen. Jeder weiß wie Das Erwachen der Macht endet. Rey trifft auf einer abgelegenen Welt endlich auf Luke und kurz zuvor konnte der Widerstand die Erste Ordnung zurückschlagen und die gefährliche Starkiller Basis vernichten. Auch wenn die Erste Ordnung nun weiß, wo sich die Rebellen aufhalten. Die letzten Jedi setzen genau hier an und im allseits bekannten Lauftext wird dies auch nochmal veranschaulicht.
Kritik
Disney und Lucasfilm haben es mal wieder geschafft. Sie haben einen unglaublichen Hype und eine riesige Geheimnistuerei um diesen Film auf die Beine gestellt, sodass die ganze Welt erneut auf den Kinorelease von Episode VIII – Die letzten Jedi hin fieberte. Der Film wurde immer wieder als Autorenfilm angepriesen, weil Rian Johnson sowohl für das Drehbuch verantwortlich war wie auch die Regie übernahm.
Episode 8 fängt richtig gut und stimmungsvoll an. In den ersten paar Minuten passt alles und man bekommt Lust auf mehr. Besonders zu gefallen wirkte am Anfang, dass die Erste Ordnung nicht nur aus hitzköpfigen Kommandanten besteht sondern auch ein paar erfahrenere Herren unter ihnen sind. Das als kleines Beispiel.
Große Gefahren und Voraussagen nach Episode 7 waren, dass man quasi Das Imperium schlägt zurück kopiert. Ganz so schlimm wie im Vorgänger ist es in dieser Hinsicht nicht geworden. Auch wenn Die letzten Jedi eine Menge von Episode V aber auch von Episode VI nacheifern, so geht dieser Film seinen eigenen Weg. Aber das wird ihm jedoch zum Verhängnis.
Denn Drehbuchautor Rian Johnson hat sich eine 0815 Geschichte ausgedacht, wie man sie nur schwer in Worte fassen kann. Nach einem sehr verheißungsvollen Anfang wird das schnell klar. Interessanter Weise fühlen sich die über 150 Minuten Laufzeit dabei gut an und es treten nur minimal Längen auf. Trotzdem merkt der Zuschauer sehr schnell, dass Johnson in den 2,5 Stunden eigentlich kaum etwas zu erzählen hat.
Das Erwachen der Macht hat vor zwei Jahren vor allem jede Menge Fragezeichen hinterlassen. Ein paar wenige werden davon tatsächlich gelöst, auch wenn vielleicht nicht gerade auf der elegantesten Art und Weise.
Die gut eingeführten Figuren aus Episode 7 wissen auch in Episode 8 wieder mit ihrer Leinwandpräsenz zu überzeugen und es macht Spaß, sie bei ihren Abenteuern zu begleiten. Zeitgleich werden auch ein paar neue Figuren eingeführt, diese funktionieren ganz gut, bleiben aber nicht lange im Gedächtnis.
Ein bisschen wirkt es, als würden sich J.J. Abrams und Rian Johnson einen Ball hin und her spielen und keiner weiß wirklich etwas damit anzufangen und das ist ziemlich traurig. Während des Handlungsverlaufs wird die Ahnungslosigkeit von allen kreativen Beteiligten hinter der Kamera deutlich. Man hat die Star Wars Welt zur Verfügung und weiß nichts, was man wirklich erzählen möchte. Also plätschert man eine Hanebüchen-Geschichte herunter wo man sich als Zuschauer fragt: Meinen die das ernst?
Die Inspirations- und Belanglosigkeit welche Disney und Lucasfilm hier abliefern wird auch von John Williams Begleitmusik unterstrichen. Er zitiert sich fast durchgehend selbst, diese Musik ist zwar gut, zeigt aber dass man auch hier nichts wirklich neues zu erzählen hat und dass Disney das vermutlich auch nur macht, damit Williams‘ Name im Abspann steht und sich alles besser vermarkten lässt. Das Erwachen der Macht hatte zumindest mit Reys Thema noch ein wirklich tolles neues Stück.
Eine Figur kann den Film dennoch einigermaßen retten und das ist Luke Skywalker. Endlich sieht man den weisen Jedi-Meister. Allgemein ist der Jedi-Plot um Luke, Rey und Kylo Ren das inhaltlich einzig brauchbare an dieser Episode. Hier werden aber auch Defizite von Rian Johnson als Regisseur deutlich. Viele Szenen hätte man einfach überzeugender Inszenieren und auf die Leinwand bringen können und müssen.
Eine kleine Überraschung in der Handlung – die gleichzeitig auch eine gewisse Enttäuschung mit sich bringt – gibt es zwar auch, sowie einen gut gedachten aber leider nicht gut durchdachten Cameo. Diese beiden Tatsachen können leider auch nicht mehr viel ausrichten. Positiv ist ebenfalls anzumerken, dass eine kleine Brücke zur Prequel-Trilogie geschlagen wird. Außerdem ist schön, dass sich der Film in seinen Kernmomenten ein bisschen vom klassiscen Hollywoodplan loslöst, also nicht ganz nach Kochrezept gedreht und geschnitten wurde.
Das sind nette Randnotizen die man gerne aufnimmt aber letztendlich wie Wasser auf einem heißen Stein nicht viel ausrichten können.
Fazit
Rian Johnson und seine Episode 8 haben die Hosen runtergelassen und haben nichts zu bieten, was sich zu erzählen lohnt. Formulierungen, dass Star Wars in der Belanglosigkeit, Bedeutungslosigkeit oder im ganz schlicht im Mittelfeld angekommen ist, sind nicht übertrieben sondern treffen den Nagel auf dem Kopf. Man hat zu dieser fantastischen Saga von George Lucas einfach nichts Neues beizutragen. Trotz allem bietet der Film dank seiner Figuren viele kleinere Szenen, die für sich betrachtet gelungen sind. Diese Kleinigkieiten und ein gut aufgelegter Luke rettet den Film vor einer Blamage.