Mit seinem monumentalen Bibelfilm Noah hat sich Darren Aronofsky (Black Swan) einiges vorgenommen. Nicht nur die Story muss sitzen, auch die Effektspezialisten haben alle Hände voll zu tun. Schließlich geht es um einen Mann (Russell Crowe), der Hunderte verschiedener Tiere auf seinem Schiff unterbringt. Ohne tonnenweise Special Effects lässt sich das kaum realisieren.
Aronofsky bestätigt selbst, dass alle Noah-Tiere aus dem Computer kommen. Letztlich war das sogar die einfachere Lösung, als mit lebenden Tieren zu arbeiten, zum einen aus politischen Gründen, zum anderen, weil es technisch einfach extrem schwer umzusetzen gewesen wäre. Viele andere Filme hätten ja schon gezeigt, wie schwierig es ist, unterschiedliche Tierarten zusammenzubringen.
Für Aronofsky hat die digitale Vorgehensweise auch noch einen positiven Nebeneffekt. So könne man alles nach Belieben ändern und habe mehr Kontrolle. Ohne gründliche Vorbereitung geht es aber nicht, weil man sich darauf verlassen können muss, dass die Kollegen das, was nicht auf traditionelle Weise gefilmt wird, später noch mit Leben füllen. Da ist also Vertrauen gefragt.
Bei Noah sind die Spezialisten von Industrial Light & Magic (Star Wars) für die visuellen Effekte zuständig, denen Aronofsky anscheinend eine ganze Menge abverlangt. Das Rendering sei das komplizierteste in der gesamten ILM-Geschichte gewesen, habe man ihm gesagt. Besonders für eine Aufnahme hat er sich ein Ehrenabzeichen verdient, nicht weil die am unglaublichsten ist, sondern wegen all der Haare auf den Tieren, was die Sache äußerst langwierig und komplex gemacht hat.
Wichtig war Aronofsky, dass sich sein Noah von den gängigen Arche-Klischees distanziert. Dazu gehörte auch, sich zusammen mit ILM neue Tiere einfallen zu lassen. Man musste ein komplettes Tierreich erschaffen, so der Regisseur. Alle Tiere im Film sind demnach leicht abgeändert. Aronofsky wollte nicht den klischeehaften Eisbären, Elefanten und Löwen an Bord haben und nicht zeigen, wie der Kopf einer Giraffe über die Reling guckt. Stattdessen ging es ihm darum, die Handlung zu respektieren und zu überlegen, wie es ausgesehen hätte, wenn es wirklich so passiert wäre.
Also sei man das Tierreich durchgegangen und habe die Arten des Körperbaus, die in Frage kommen, genau festgelegt: einige Dickhäuter, ein paar Nager, Reptilien und die Vogelwelt. Die einzelnen Spezies wurden ausgewählt und mit verschiedenen Farben und Fellen zum Leben erweckt. Dabei galt es, einen Mittelweg zu finden, denn Aronofsky wollte nichts, was man sofort wiedererkennt, aber auch nichts völlig Absurdes.
Das hoffentlich beeindruckende Ergebnis bekommen wir ab dem 3. April 2014 zu sehen, wenn Noah in den deutschen Kinos vor Anker geht.