Update 2: Nachdem Phil Lord und Christopher Miller nicht mehr die Regisseure von Han Solo - A Star Wars Story sind, mussten Disney und Lucasfilm schnell handeln und das haben sie getan. Von offizieller Seite ist zu hören, dass Ron Howard den Regieposten ab jetzt übernimmt. Er wird nicht nur die letzten drei Wochen der Dreharbeiten überwachen, die am 10. Juli fortgesetzt werden, sondern auch die für dieses Jahr geplanten Nachdrehs.
Von Fanseite kann man natürlich spekulieren, ob Howard der richtige Mann für den Job ist. Zwar ist er oscarprämiert und handwerklich sehr begabt, hat in den letzten Jahren aber vor allem Filme abgeliefert, denen ein wenig der Pepp gefehlt hat. Etwas mehr Risiko mit ein paar Ecken und Kanten wäre wünschenswert. Auf Twitter hat sich Howard auch schon zu seiner neuen Aufgabe geäußert, wie ihr unten nachlesen könnt.
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Update: Immer mehr kommt über die kreativen Differenzen ans Licht, die Han Solo - A Star Wars Story erschüttert haben. Ergänzend zu dem, was The Hollywood Reporter bereits berichtet hat (weiter unten), schreibt Variety, es sei vom ersten Tag ein "Culture Clash" gewesen, also ein Aufeinanderprallen verschiedener Welten. Auf der einen Seite Phil Lord und Christopher Miller, auf der anderen Produzentin Kathleen Kennedy, die das Set streng kontrollierte und weder mit dem Dreh- und Improvisationsstil der beiden noch mit ihrer Art, mit Cast und Crew zu interagieren, zurechtkam. Ihr gefiel nicht mal, wie sie ihre Socken falten, formuliert eine Quelle überspitzt.
Lord und Miller soll der Rauswurf ziemlich unvorbereitet getroffen haben, allerdings ist bei The Wrap zu lesen, dass sie sich während der Produktionspause bei Han Solo mit DC Films trafen, um zu besprechen, ob sie nicht die The Flash-Regie übernehmen könnten. Unklar ist, ob sie zu dem Zeitpunkt schon über einen Ausstieg aus dem Star Wars-Universum nachdachten. Und es bedeutet auch noch nicht automatisch, dass es wirklich Lord und Miller sein werden, die The Flash Beine machen. Der Topfavorit auf den Regieposten ist und bleibt Robert Zemeckis.
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Falls ihr heute morgen eine schwere Erschütterung der Macht spürt, dürfte dies der Grund dafür sein: Phil Lord und Christopher Miller haben die Star Wars-Brocken hingeschmissen und sind nicht länger die Han Solo-Regisseure! Das kommt nun wirklich aus dem Nichts. Umso überraschender, da dem Hollywood Reporter zufolge nur noch drei Wochen zu drehen sind. In der Regel erfolgen solche Trennungen vor oder ganz am Anfang einer Produktion, nicht wenn fast schon alles gelaufen ist. Am ehesten könnte man noch den Vergleich zu Justice League ziehen, der jedoch hinkt, da es dort eine persönliche Tragödie war, die Zack Snyder zwang, die Regie abzugeben (an Joss Whedon).
Bei Han Solo sind es die verflixten kreativen Differenzen, wie aus dem offiziellen Statements der Beteiligten hervorgeht. Lord und Miller seien talentierte Filmemacher, die einen unglaublichen Cast und eine unglaubliche Crew versammelt haben, aber es sei deutlich geworden, dass sie unterschiedliche kreative Visionen für den Film hatten, sagt Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy. Also habe man entschieden, getrennte Wege zu gehen. Ein neuer Regisseur soll laut Kennedy bald bekannt gegeben werden. Muss auch sein, denn der gar nicht mehr so weit entfernte Han Solo-Kinostart am 24. Mai 2018 bleibt bestehen.
Leider seien ihre Vision und ihre Vorgehensweise nicht in Einklang mit ihren Partnern bei diesem Projekt gewesen, geben Lord und Miller zu Protokoll. Normalerweise seien sie keine Fans der Phrase "kreative Differenzen", aber dieses eine Mal treffe das Klischee zu. Sie sind nichtsdestotrotz mächtig stolz auf die Weltklasse-Arbeit ihres Casts und ihrer Crew. Ein ganz schöner Hammer, muss man sagen. Und nicht das erste Mal, dass ein Star Wars-Film in Turbulenzen gerät, wenn wir an Rogue One - A Star Wars Story zurückdenken (Stichwort Nachdrehs). Die Darsteller werden jedenfalls länger unter dem neuen Regisseur arbeiten müssen als diese drei verbleibenden Wochen, für den Sommer sind wohl planmäßige Nachdrehs angesetzt.
Mit ihrem Stil und ihrer Vision sollen Lord und Miller vor allem mit Lawrence Kasdan aneinandergerasselt sein, dem fast schon legendären Star Wars-Drehbuchautor. Kasdan und sein Sohn Jon schrieben auch das Skript für Han Solo. Und während er es vorzieht, sich strikt ans geschriebene Wort zu halten (was im Drehbuch steht, muss so auch gefilmt werden!), sind Lord und Miller für ihren komödiantischen, improvisierten Stil bekannt. Zudem hatte man unterschiedliche Auffassungen darüber, wie der Charakter Han Solo (gespielt von Alden Ehrenreich) funktioniert. Er sei keine komödiantische Persönlichkeit, sondern sarkastisch und egoistisch, heißt es.
Fast direkt vom Drehstart weg sollen die Spannungen spürbar gewesen sein. Lord und Miller dachten damals noch, sie könnten es trotzdem durchziehen, allerdings fehlte es ihnen an Rückendeckung. Kennedy schlug sich auf die Seite ihres langjährigen Kollegen Kasdan, auch von Produzentin Allison Shearmur fühlen sich die beiden nicht genug unterstützt. Als potenzielle Nachfolger werden bereits Leute wie Ron Howard oder Joe Johnston (Captain America - The First Avenger) genannt. Möglich auch, dass es Kasdan gleich selbst macht, zumal er ja schon voll involviert ist und genau weiß, wo es hakt. Wie es für Lord und Miller weitergeht, ist noch nicht klar, aber man munkelt, es könnte sie zurück zum The Flash-Film ziehen.
I'm beyond grateful to add my voice to the Star Wars Universe after being a fan since 5/25/77.
— Ron Howard (@RealRonHoward) 22. Juni 2017
I hope to honor the great work already done & help deliver on the promise of a Han Solo film.
— Ron Howard (@RealRonHoward) 22. Juni 2017