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12 Years a Slave

Kritik Details Trailer News
Schockierende Geschichte mit eindrucksvoller Umsetzung

12 Years a Slave Kritik

12 Years a Slave Kritik
5 Kommentare - 25.01.2014 von TiiN
In dieser Userkritik verrät euch TiiN, wie gut "12 Years a Slave" ist.

Bewertung: 4 / 5

Nach einer wahren Begebenheit – eine spoilerfreie Kritik [u][b]Handlung[/b][/u] Amerika im Jahr 1841, der dunkelhäutige [i]Solomon Northup[/i] ist ein freier und relativ wohlhabender Mann. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in einem eigenen Haus und führt im frühen Amerika, indem die Sklaverei erlaubt ist, ein glückliches Leben. Sein Wohlstand kann [i]Solomon[/i] sich als talentierter Geigenspieler finanzieren. Sein Leben nimmt jedoch eine schlagartige Wendung. Während seine Familie auf Reisen ist, erhält [i]Solomon[/i] von zwei Männern das Angebot, in Washington D.C. gegen eine großzügige Bezahlung auftreten zu können. Seine Reise in die Hauptstadt endet in einer trinkreichen Nacht. Als [i]Solomon[/i] wieder zu sich kommt, findet er sich angekettet in einer Zelle wieder. Seine Identität wird geleugnet, stattdessen wird er von nun an als Sklave angesehen. Was dann folgt ist eine scheinbar hoffnungslose Odyssee für den einstigen freien Mann. [u][b]Kritik[/b][/u] Der Film zeigt auf relativ dramatischer und deutlicher Weise, wie die Vereinigten Staaten von Amerika zu der Zeit aussahen, als die Sklaverei noch ein legales Vorgehen war. Ein Mann mit einem scheinbar perfekten Leben wird aus diesem herausgerissen und findet sich in der Hölle wieder. Der britische Regisseur [b]Steve McQueen[/b] machte zuletzt mit [b]Shame[/b] auf sich aufmerksam. In [b]12 Years a Slave[/b] unterstreicht er ein weiteres Mal sein eindrucksvolles Talent. Der Film besticht durch eine äußerst ruhige und eindringliche Erzählweise. Es gibt angenehm wenige Schnitte und auch mit der Musikuntermalung ging [b]McQueen[/b] sparsam um. Stattdessen konzentrierte er sich auf direkte und vor allem lange Einstellungen. Beispielsweise gibt es eine Bestrafungsszene mit Peitschenschlägen, welche gefühlt mehrere Minuten ohne einen einzigen Filmschnitt auskommt. So etwas fordert zwar von den Schauspielern einiges an Talent, aber wenn dies vorhanden ist, dann wird das Dargebotene noch authentischer und eindringlicher übermittelt. Am meisten wurde vom Hauptdarsteller [b]Chiwetel Ejiofor[/b] gefordert. Er verkörpert [i]Solomon Northup[/i] mit all seinem Leiden und seiner Hoffnungslosigkeit. Dabei ist es vor allem der Ausdruck von Verzweiflung, was dem Zuschauer durch [b]Ejiofor[/b] vermittelt wird. Wobei man bei dem Stichwort Leiden anmerken muss, dass dieser Film eine FSK Einstufung ab 12 erhalten hat. Schläge und Peitschenhiebe werden zwar in aller Deutlichkeit gezeigt, aber Verstümmelungen oder das Abtrennen von Gliedmaßen bekommt man nicht zu Gesicht. Trotzdem besitzt [b]12 Years a Slave[/b] einen recht hohen Grad der Gewalt - nichts für ein zartes Gemüt. Humor beinhaltet der Film übrigens an keiner Stelle. Wer etwas zu lachen sucht oder zumindest ab und zu mal etwas Schmunzeln möchte, der ist bei [b]12 Years a Slave[/b] an der falschen Adresse. Nach [b]Ejiofor[/b] hat [b]Michael Fassbender[/b] die meiste Screentime. Er spielt den diabolischen Sklavenhalter [i]Edwin Epps[/i]. Diese Aufgabe erledigt [b]Fassbender[/b] zwar gut, aber dem Charakter [i]Epps[/i] fehlt das gewisse Etwas um wirklich großartig überzeugen zu können. Eine eindeutigere Definierung der Figur bzw. konsequentere Handlungen hätten der Rolle mehr Raum verschafft, aber vermutlich wäre dann eine FSK 12 (bzw. das US Pendant) nicht mehr möglich gewesen. [i]William Ford[/i] ist ein weiterer Sklavenhalter, welcher vom aufstrebenden Schauspieler [b]Benedict Cumberbatch[/b] dargestellt wird. Diese Figur ist klarer definiert, kommt aber insgesamt in zu wenigen Szenen vor, um einen prägenden Einfluss auf den ganzen Film zu haben. Als weitere namenhafte Besetzung hat [b]Brad Pitt[/b] als kanadischer Visionär [i]Samuel Bass[/i] eine relativ kurze Rolle. Dass [b]Pitt[/b] mehr kann als nur schön aussehen hat er inzwischen schon in unzähligen Rollen bewiesen. In [b]12 Years a Slave[/b] wird nicht viel von ihm verlangt, aber er verleiht der Rolle des [b]Samuel Bass[/b] genau die Gutmütigkeit, die es gebraucht hat. Neben diesen vier Akteuren haben viele Personen mit kleiner ausgelegten Rollen ihren Platz in [b]12 Years a Slave[/b]. Viele davon werden von eher unbekannten Schauspielern dargestellt. Beispielsweise [b]Lupita Nyong’o[/b], welche eine junge Sklavin verkörpert zu der [i]Solomon[/i] eine besondere Beziehung aufbaut. Das adaptierte Drehbuch von [b]John Ridley[/b] (Red Tails) ist ein solides Werk geworden, jedoch fehlen die prägenden Dialoge. In der filmischen Umsetzung fällt das aufgrund der ruhigen Erzählweise von [b]McQueen[/b] nicht sonderlich ins Gewicht und das Leiden des [i]Solomons[/i] kann wunderbar in den Vordergrund gerückt werden. Jedoch hätten die Nebencharaktere von einem stärker ausgearbeitetem Skript vermutlich profitieren können. Die Filmmusik von [b]Hans Zimmer[/b] hält sich die meiste Zeit eher im Hintergrund. Es gibt auch viele Szenen, welche komplett auf Musikuntermalung verzichten. [b]Zimmers[/b] Musik ist ein begleitendes Mittel, in ihren wenigen starken Momenten hinterlässt sie jedoch eine tolle Wirkung, ohne dabei direkt aufzufallen. [u][b]Fazit[/b][/u] Der Film [b]12 Years a Slave[/b] erzählt auf sehr gute und gleichzeitig schockierende Weise das Leben des [i]Solomon Northup[/i]. Bei dieser Umsetzung können vor allem Regisseur [b]Steve McQueen[/b] sowie Hauptdarsteller [b]Chiwetel Ejiofor[/b] maßgeblich überzeugen. Die vielen Nebencharaktere werden leider nur vom Film mitgetragen und können selbst wenige eigene Akzente setzen. Das Gesamtbild des Films wird dadurch jedoch nur wenig beeinträchtigt. [b]12 Years a Slave[/b] hat das Ziel das Leiden des [i]Solomon Northup[/i] zu zeigen und dies gelingt ihm auch in seiner vollen Laufzeit von 134 Minuten. Längen treten somit keine auf. Bei einer ausführlicheren Ausarbeit des Drehbuchs hätte jedoch noch mehr mit den Nebencharakteren möglich sein können. Unter dem Strich ist [b]12 Years a Slave[/b] ein starkes Werk, wo der rote Faden eindrucksvoll umgesetzt wurde. An den Randbereichen aber wurde etwas Potential liegen gelassen wurde. Insgesamt macht dies 4 von 5 Hüten bzw. 8 von 10 Punkten für [b]12 Years a Slave[/b].

12 Years a Slave Bewertung
Bewertung des Films
810

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5 Kommentare
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legatoshred : : Moviejones-Fan
23.02.2014 16:01 Uhr | Editiert am 23.02.2014 - 16:09 Uhr
0
Dabei seit: 25.09.10 | Posts: 323 | Reviews: 0 | Hüte: 1
Ich habe den Film gestern Abend gesehen und ich muss das jetzt hier loswerden.
Also: Der Film hat mich bestens unterhalten und die Performances von Fassbender , Nyong und Ejiofer waren fantastisch. Die Produktion war ordentlich und der sparsam eingesetzte Soundtrack hat die Hoffnungslosigkeit noch spürbarer gemacht.

Soviel zu den positiven punkte. Ab hier gehts dann nur noch bergab.

Als der Film zu ende war sind mir viele Sachen aufgefallen die mir beim eigentlichen ansehen des Films nicht aufgefallen waren, weil er so gut unterhalten hatte und mich das dargestellte Grauen abgelenkt hatte.

Der Film beginnt sehr unlogisch und verwirrend. Solomon lebt glücklich und recht wohlhabend mit seiner Familie ein zufriedenes Leben. Er lässt sich von diesen Typen anheuern um in einem Zirkus zu arbeiten und auf "Tour" zu gehen. Ganz ohne das mit seiner Familie zu besprechen oder geschweige denn überhaupt bescheid zu sagen!

Der Rythmus des Films ist schlecht. Es wird insgesamt zusehr gehetzt. Zwar lässt sich McQeen viel Zeit in bestimmten Szenen, die auch nötig ist um Tiefe zu entwickeln, aber genau diese Tiefe vermisst man im laufe des Films immer wieder.

Die Charaktere sind sehr eindimensional und oft leer oder Fade. Auf der Farm sind sehr viele Sklaven anwesend aber der Film beschäftigt sich ausschließlich mit den beiden Hauptcharakteren. Alle anderen sind wirklich nur anwesend.

Es gibt keine Nuancen zwischen guten und bösen Charakteren. Die Weißen im Norden sind alle ja so Liberal und verständnisvoll und die Weißen im Süden sind alle das böse in Person.

Selbst Solomon bleibt oft Emotionslos wie die meisten Charaktere. Einzigste Ausnahme Nyong.
Achja zu Brad Pitt, der hat sich die Rolle ja selber verpasst. Schließlich hat er den Film ja Produziert.

Und jetzt kommt der absolute Hammer der wahrscheinlich kaum jemandem aufallen wird:
Der Regisseur hat dem Zuschauer ganz bewusst das Gefühl für Zeit entzogen. Wenn Salomon seine Reise durch diese Hölle beginnt und er am Ende bei seiner Familie ankommt und alle plötzlich Erwachsen sind, da wollte der Regisseur Salomon (zusammen mit dem Zuschauer) Schocken, wieviel Zeit eigentlich vergangen war.
Den Zuschauer schockt das allerdings nicht, denn dem Titel des Films haben wir ja zu verdanken dass wir von anfang an wissen wie langen er weg ist.
Mir ist bewusst das das Buch 12 Years a Slave heisst. Allerdings hätte man bei diesem Konzept einen anderen Titel wählen sollen damit die Wucht der letzten Szene überhaupt seine Wirkung entfalten kann.
Genau das wollte der Regisseur bewirken, aber genau das kommt bei keinem an dank des Titels.

Schade Schade find ich. Den ein oder anderen Oscar hat der Film verdient. Vor allem Fassbender hat voll und ganz überzeugt.

Und jetzt noch was anderes.
Der Film wurde ja von allen Seiten Hochgelobt und sogar mit "Schindlers Liste" verglichen. Das finde ich eine Schande. Schindlers Liste ist der wichtigste Film aller Zeiten und 12 Years a Slave hätte dies auch werden können, ist dies aber bei weitem nicht geworden.
Ein Vergleich zu Apocalypto oder Passion Christi wäre da passender gewesen. Natürlich wird sich jetzt niemand hinstellen und auch nur ein böses Wort über den Film verlieren. Das wäre ja ein Hohn und sicher Karriereschadend. Musste wirklich soooooo viel Zeit vergehen bis dieser Film über die Sklaverei kam?
Der Film wird mit Trophäen überhäuft werden, nicht aber weil er so perfekt ist. Sondern weil es eine Schande wäre wenn nicht. Ein Oscar für Fassbender und Nyong wäre fair und verdient. Dabei sollte es dann aber bleiben, wird es aber nicht...

L
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eli4s : : Moviejones-Fan
25.01.2014 21:15 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115
Brad Pitts Figur fand ich zu glatt, seinen Auftritt zu kurz und zu "predigend" und damit etwas plump und nicht ganz glaubwürdig. Lag auch daran, dass ich ihn etwas fehlbesetzt fand. Bei ihm sah ich nicht die Figur, sondern sofort als er auftrat, dachte ist "da ist Brad Pitt". Er war irgendwie nicht ganz in die Rolle getaucht, wie ich finde ...
aber das ist nur mein persönlicher Eindruck. Trotzdem super Film ;).

Gruß
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
25.01.2014 14:27 Uhr | Editiert am 25.01.2014 - 14:34 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.995 | Reviews: 173 | Hüte: 605
@eli4s

Die Zerrissenheit, welche du angesprochen hast, wird zwar schon sichtbar, aber für meinen Geschmack hätte hier mehr vom Rolleninhalt kommen müssen.
Ich mache Herrn Fassbender da keinen Vorwurf, er hats wirklich gut gespielt.

Lupita Nyong’o als Darstellerin habe ich in der Tat zu kurz erwähnt. Die Kritik nehme ich gerne an.
Ich kenne die anderen nominierten Rollen bei den Nebendarstellerinnen noch nicht im Detail, daher fällt es mir schwer einen Oscar zu fordern. Besonders bei einer (für mich) sehr unbekannten Schauspielern welche in diesem Film vor allem leiden musste.

Was ich dich aber fragen möchte: Was missfiel dir an Brad Pitts Rolle?


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eli4s : : Moviejones-Fan
25.01.2014 13:17 Uhr | Editiert am 25.01.2014 - 13:20 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115
Ich muss dir in Bezug auf die Nebenfiguren etwas widersprechen. Insbesondere Fassbender ist brillant umgesetzt und zwar gerade wegen der nicht ganz "eindeutigen Definierung" wie du sagst.
Er ist zerrissen und selbst krank geworden durch dieses System und ich denke seine sadistischen Ausbrüche sind auch Versuche einen inneren Konflikt irgendwie loszuwerden. Er ist in gewisser Weise, wie McQueen in Interviews sagt, auch ein Opfer. Denn er ist ja in eine Sklavin, gespielt von Lupita Nyong’o, verliebt, die eine extrem wichtige Rolle hat und meiner Meinung nach in deiner Kritik deutlich zu kurz kommt. Ich denke auch, dass sie einen Oscar verdient hätte ...

Mein einziges kleines Problem mit dem Film war Brad Pitts Rolle. Ansonsten bleibt dieser Film neben Gravity der Favorit für den Besten Film.

Gruß
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
25.01.2014 00:56 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.995 | Reviews: 173 | Hüte: 605
Noch eine Bemerkung von mir:

Evtl. sehen andere Zuschauer die Rolle des Michael Fassbender auch anders. So richtig warm wurde ich mit ihm leider nicht.

Auch wenn ich die Konkurrenten noch nicht alle gesehen habe, so hat dieser Film in den Kategorien: Regie, Hauptdarsteller, Szenenbild und Schnitt meiner Meinung nach gute Chancen auf einen Oscar.


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