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Aufbruch zum Mond

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3, 2, 1 ...

Aufbruch zum Mond Kritik

Aufbruch zum Mond Kritik
10 Kommentare - 14.10.2018 von Moviejones
Wir haben uns "Aufbruch zum Mond" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Aufbruch zum Mond

Bewertung: 4.5 / 5

Damien Chazelle erschuf mit Aufbruch zum Mond einen emotionalen Höhentrip, der an einen der großen Menschheitsmomente erinnert und vielleicht sogar gerade wegen "One-Face" Ryan Gosling in seinen Gegensätzen so berauscht. Musik und wichtige Stationen sind perfekt inszeniert und haben episches Gewicht, so dass es bedauerlich wäre, würde der Film bei den kommenden Oscars keine Erwähnung finden. Wobei wir speziell an Justin Hurwitz und seinen atemberaubenden Soundtrack denken.

Aufbruch zum Mond Kritik

In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gerät die noch junge NASA immer mehr unter Druck: Zum einen feiern die Russen seit Jahren im All Erfolge, zum anderen wird im Inland eine erhitzte Debatte über das Für und Wider der sündhaft teuren Finanzierung von bemannten Raumflügen und der Erforschung des Weltraums debattiert. Kurzum, die Bilanz muss stimmen, doch Zeitdruck, menschliche Fehler und technische Mängel führen immer wieder zu Rückschlägen und Unfällen mit teils katastrophalem Ausgang. Der am Gemini-Programm beteiligte Testpilot und Astronaut Neil Armstrong (Ryan Gosling) erlebt die Höhen und Tiefen am eigenen Leib und wird eines Tages auserwählt, als Kommandant die Apollo-11-Mission zum Mond zu führen...

Trailer zu Aufbruch zum Mond

Die meisten von uns kennen den ersten Mondspaziergang nur aus den Erzählungen unserer Eltern oder Großeltern. Das weltumspannende Ereignis feiert im kommenden Jahr sein 50-jähriges Jubiläum (nicht nach gängigen Verschwörungstheorien) und man kann nur erahnen, welche atemberaubenden Minuten die Menschen damals vor den heimischen Bildschirmen und auf öffentlichen Plätzen erlebt haben müssen. Selbst heutzutage ist ein Außenbordeinsatz im All kein Spaziergang, trotz aller Fortschritte, die in der Raumfahrt gemacht wurden - und dann noch auf einem anderen Himmelskörper als dem uns vertrauten!

Aufbruch zum Mond dürfte einige Zeitgenossen wieder dazu animieren auszurufen: "Ich weiß ja, wie es ausgeht, brauch ich nicht." (mit bestem Gruß an einige Nasen in unserem Bekanntenkreis), was vielleicht auch ein kleiner Grund für das enttäuschende Startwochenende in den USA ist. So verständlich eine solche Meinung ist, so bedauerlich ist sie auch, setzen solche, auf wahren Ereignissen basierende Filme, manchmal eine unglaubliche Energie und Begeisterung frei -  so  sie denn aus der richtigen Hand stammen.

Regisseur Damien Chazelle ist diese richtige Hand, der sich an einen der patriotischsten Spielplätze unserer geliebten Weltmächte wagt, auf dem die USA am 21. Juli 1969 triumphierten. Nach einem zähen Wettlauf, in dem ihnen die Sowjetunion jahrelang schmerzlich zeigte, wer mit Erstleistungen in die Annalen eingehen wird. Ob nun der erste Satellit (1957, Sputnik 1) in der Erdumlaufbahn, das erste Lebewesen im All (1957, Laika), der erste Mensch (1961, Juri Gagarin), die erste Frau (1963, Walentina Tereschkowa) oder der erste Außenbordeinsatz (1965, Alexei Leonow) - die missliebige Weltmacht wies den Klassenfeind in seine Schranken und so rückte das Ziel, als erste Nation den Mond zu erobern, in den Fokus.

Aufbruch zum Mond widmet sich diesen zähen und arbeitsintensiven Jahren, in denen aus einem US-amerikanischen Testpiloten namens Neil Armstrong ein Astronaut und später Nationalheld wurde. Ryan Gosling spielt Armstrong mit einer Zurückhaltung, die teils autistische Züge annimmt, doch es wäre in diesem Fall unrecht, Goslings oftmals gescholtene Mimik als Qualitätskiller zu beschreien. Man mag ihn oder man mag ihn nicht, womöglich gäbe es auch passendere Besetzungen, aber Gosling passt als zurückhaltender, bedachter Raumfahrer. Ganz anders Buzz Aldrin, der flapsig-unverblümt von Corey Stoll gemimt wird, welcher gegenüber Armstrong und dem Dritten im Bunde, Michael Collins (), wie ein extravagantes Klatschmaul wirkt.

Viele Szenen begleiten den familiären und beruflichen Werdegang von Armstrong, die viel Raum für Empfindungen lassen, weil Verlust und Schmerz in vielen Etappen seines Lebens spürbar sind. Der Film lässt sich Zeit, lässt Momente wirken und schafft es mit Rückblenden, sein Wesen zu erfassen. Dabei ist es unwichtig, wie nah sich Chazelle der echten Person nähert: Aufbruch zum Mond wirkt nie gaffend oder aufmerksamkeitsheischend und schafft besonders durch den Kontrast ruhiger, persönlicher Einblicke die unheimliche Intensität, die den Raumfahrt- und Mondszenen innewohnt. Irgendwann wird Aufbruch zum Mond nach all dem wissenschaftlichen Gerüst zu einem Rausch aus Emotion und Staunen, nämlich dann wenn die Musik mit bekannten Bildern wie dem Start der Rakete oder der Annäherung an den Mond kongenial verschmilzt. So beliebig hier das Leben eines (berühmten) Menschen in einem Film erzählt wird, so intensiv wird die Verfilmung um dieses Ereignis, das so bedeutend ist. Als wäre man selbst dabei gewesen.

Die aktuellen Sojus-Probleme, das Challenger-Unglück 1986 und die Columbia 2003 zeigen, wie riskant die Raumfahrt auch heutzutage noch ist. Nie wird sie etwas von ihrer Faszination verlieren und egal ob Kosmonauten oder Astronauten, der Mut dieser Männer ist unbestreitbar und Ehrfurcht gebietend. Aufbruch zum Mond ist einer dieser seltenen Momente, wo jeder, der ein bisschen Passion für Wissenschaft, Raumfahrt oder einfach nur eine spannend inszenierte Filmographie hat, sich auf einen hervorragenden Film freuen kann. Ob es "das größte Wagnis der Menschheit" ist, wie es uns das Poster suggeriert, sei mal dahingestellt - aber der Weg dahin ist mitreißend bis zum ersten Kontakt.

Aufbruch zum Mond Bewertung
Bewertung des Films
910

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10 Kommentare
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MB80 : : Black Lodge Su
13.11.2018 08:35 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.904 | Reviews: 44 | Hüte: 261

CainAbel:

Bloß die Diskussion nicht nochmal starten, die lief in einem anderen Post schon aus dem Ruder.

Ich war zum Glück kaum beteiligt... und ich bin auch nicht hier...

:ani-desert:

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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CainAbel : : Moviejones-Fan
13.11.2018 07:59 Uhr
0
Dabei seit: 14.11.13 | Posts: 35 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Wie ich Beiträge wie den von Gelb-Auge "liebe":

Offensichtlich nicht dabei gewesen, das dem Film zugrunde liegende Buch (is ja nur Armstrongs Biographie) nie gelsesn und trotzdem behaupten , es stimmt ned, was im Film gezeigt wurde...oh mei!

Zum Film selbst..ich fand ihn super, atmosphärisch, interessant...einfach gut

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DeToren : : Moviejones-Fan
12.11.2018 16:47 Uhr
0
Dabei seit: 22.04.13 | Posts: 330 | Reviews: 21 | Hüte: 29

Habe den Film gestern gesehen. Zunächst fing er äußerst vielversprechend an. Die Grenze des technisch Machbaren fast nur über Geräusche und eine geniale Soundkulisse erlebbar zu machen, ist schon großes Kino von Damien Chazelle. Die eingesetzte Filmmusik empfand ich als sehr sehr gut.

Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, aber gegen Ende empfand ich den Film dann doch als etwas zu langatmig und sprunghaft.

Er konnte sich nicht entscheiden, was er sein wollte: ein Biopic über Neil Armstrong oder eine spannende Erzählung über den ersten Mann auf dem Mond.

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YellowEyeDemon : : Moviejones-Fan
10.11.2018 11:42 Uhr
0
Dabei seit: 18.10.14 | Posts: 320 | Reviews: 0 | Hüte: 9

Toller SyFy Film. Schade, mich hätte interessiert was Armstrong und Aldrin da oben wirklich erlebt haben.

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sublim77 : : Moviejones-Fan
25.10.2018 10:24 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@Kayin:

Allemal. Ich freu mich schon drauflaughing

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
25.10.2018 10:21 Uhr | Editiert am 25.10.2018 - 10:22 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.040 | Reviews: 2 | Hüte: 344

@sublim77

Das hört sich doch gut an. wink

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
15.10.2018 15:54 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Merci :-D

Dünyayi Kurtaran Adam
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Moviejones : : Das Original
15.10.2018 15:10 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.212 | Hüte: 181

@MobyDick:

Ist uns hinterher auch aufgefallen. Sie ist super! Eindringlich und stark.

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MrBond : : Imperialer Agent
15.10.2018 14:51 Uhr | Editiert am 15.10.2018 - 14:53 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.595 | Reviews: 23 | Hüte: 585

Eine Kritik, wie ich sie mir gewünscht habe. Ich bin sehr gespannt auf diesen Film und hoffe, ihn im Kino erleben zu können. Gerade mit der heutigen Tricktechnik ist ein Augenschmaus vorprogrammiert und ich meine aus der Kritik herauslesen zu können, dass die Kameraarbeit auch sonst im angenehmen Bereich zu finden ist. Da ich aber bereits Linus Sandgrens Arbeit in La La Land als eine der absoluten Stärken jenes Films empfand, bin ich da guter Dinge.

Ich freue mich auch, dass hier offenbar endlich mal wieder gute Filmmusik zu hören ist - für mich eine sehr wichtige Komponente im Film.

Kurzer Kommentar auf den Kritiktext oben:

"...und man kann nur erahnen, welche atemberaubenden Minuten die Menschen damals vor den heimischen Bildschirmen und auf öffentlichen Plätzen erlebt haben müssen"

Ähnlich ging es mir und meiner Frau (und ich freue mich auch heute noch, dass wir das live mitverfolgt haben), als Felix Baumgartner seinen Fallschirmsprung aus der Stratosphäre (Projekt Stratos) durchführte. Man hielt unweigerlich vor Spannung die Luft an und zitterte mit ihm. Ein unbeschreibliches Live-Event, das ziemlich böse hätte ausgehen können.

"Nach einem zähen Wettlauf, in dem ihnen die Sowjetunion jahrelang schmerzlich zeigte, wer mit Erstleistungen in die Annalen eingehen wird"

Es entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie, dass bis dato die Russen immer in "friedlichen Auseinandersetzungen" die Nase vorn hatten. Was hatte die USA bis dahin zu bieten? Die erste Atombombe...?

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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MobyDick : : Moviejones-Fan
15.10.2018 13:46 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Schöne Kritik, ich hätte mich auch über ein paar Wörter zu Claire Foy gefreut. Ich finde, die Frau hat eine krasse Aura in den Trailern.

Dünyayi Kurtaran Adam
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