Brüno Kritik

Bewertung: 3.5 / 5

Zuerst sei gesagt: Wenn ihr schon Saw oder Hostel schlimm fandet und bei einigen Szene wegsehen musstet, dann schaut euch nicht Brüno an. Es ist als kämmen hier sämtliche Saw und Hostel Filme in einem vor. Dieser Film ist nichts für schwache Mägen.

Aber nun zum Film: Was soll man sagen? Der Film schockiert wo er nur kann, und das sehr gekonnt. Was Cohen alles macht ist schon sehr bemerkenswert, ich weiß allerdings nicht ob ich dafür Respekt haben soll^^

Im Vorfeld wollte Österreich den Film boykottieren. Ich frage mich: Warum?
Ok Brüno stellt die Österreicher vielleicht nicht im Besten Licht da, aber er spielt mit seiner Rolle einfach mit den Klischees, es ist witzig. Nicht mehr. Eine Satire von Österreich und der Mode Szene.

Aber was wirklich schockiert sind die Menschen und ihre Reaktionen auf ihn, vor allem in den USA. Die Amerikaner werden hier in einem schlechten Licht dargestellt und nicht die Österreicher.
Und anders als Cohen mit Brüno eine satirische Figur erschaffen hat, sind die Amerikaner echte Menschen und werden so gezeigt wie sie wirklich sind und reagiert haben und genau das ist schockierend an dem Film. Die Schwulenfeindlichkeit die dort herrscht ist wirklich erschreckend. Die Waldszene (die sogar Lebens bedrohlich wurde für Cohen) und die Szene am Ende des Filmes in dem Kampf-Käfig zeigen deutlich wie Konservativ die Amerikaner sind.

Es gibt viele Szenen die einen wirklich schockieren. Aber auch sehr witzige Momente. Sein Baby O.J. Ist sicherlich eines der kleinen Highlights des Filmes, sowohl wie er es bekommt (am Flughafen per Karton) als auch die Talkshow in der er offenbart das er das Baby auf einem Tauschmarkt gegen einen Ipod eingetauscht hat.
Und was die Eltern alles machen damit ihr Baby an dem Fotoshooting mit O.J. teilnehmen können...also eine Mutter war sogar damit einverstanden ihrem Baby eine Fettabsaugung zu unterziehen damit ihr 14 Kilo schweres Baby 4 Kilo abnimmt. Hier sei nochmal gesagt: Das sind echte Menschen die nicht wissen das sie an einem Film teilnehmen und das alles nur ein „Spaß“ ist. Die meinen das ernst.

Man kann gar nicht alles aufzählen was in dem Film alles schockiert und unter die Gürtellinie geht. Es ist eine Menge. Und das es in den USA deswegen keinen Aufschrei gab Überrascht mich schon. Im Gegensatz zu den Österreichern hätten die einen Grund gehabt. Wobei, wer sich so verhält hat es auch nicht anders Verdient.

Es gibt aber auch einige kleine versteckte Highlights im Film. So hat selbst Harrison Ford einen kleinen, etwa 2 Sekunden langen Gastauftritt. Und das Ende möchte ich hier nicht verraten, aber Bono (ja, Bono. Der Irische Sänger von U2) wird nicht nur auf einem Foto im Film zu sehen sein. Es erinnert fast schon an 'We are The World'...einfach Traumhaft. Allein für dieses Ende lohnt sich der Film.

Also wer so einiges vertragen kann und kein Problem damit hat das Amerikaner bloßgestellt werden und wir deutschen mal wieder nur dank Hitler vorkommen kann sich den Film in ruhe ansehen und genießen.


Wertung: 70%

Wieso nicht mindestens 90%? Nun ein Kino-Juwel ist es ja nun auch wieder nicht, und ich persönlich fand Borat noch um eine Ecke besser.