
Bewertung: 2.5 / 5
Wo soll man hier nur anfangen? Da der Film von Anfang bis Ende die anderen Filme der Reihe durchgehend zitiert, beginne auch ich mit einem Zitat: „Dumm ist der, der dummes tut.“
Für mich fast dies Jurassic World 2 – Das gefallene Königreich sehr gut zusammen. Wer Originalität oder eine durchdachte Geschichte sucht, ist hier definitiv fehl am Platz. Dies wird schon zu Beginn des Filmes sehr schnell deutlich. So spricht es beinahe schon für sich, dass mit dem Vulkanausbruch auf der Insel die einzige wirklich Originelle Komponente des Filmes sogleich auch eine wenig durchdachte ist, welche vorne und hinten nicht mit dem Rest der Filmreihe übereinstimmen vermag. Oder kann sich irgendjemand an einen Vulkan auf der Insel in den letzten 4 Filmen erinnern? Nicht ein einziges mal wurde dieser erwähnt und es macht auch rückblickend zum aller ersten Jurassic Park keinen sein, dass der so durchdachte John Hammond seinen Freizeitpark ausgerechnet auf einer Insel mit einem Vulkan errichtet. Zugegeben, darüber könnte man noch hinwegsehen. Eventuell war es ja ein inaktiver Vulkan, welcher plötzlich überraschend aktiv wurde? Aber wenigstens dies hätte man dann auch mal erwähnen können.
Trailer zu Jurassic World 2 - Das gefallene Königreich
Leider ist dies nicht das einzige Problem des Filmes, im Gegenteil: Hier geht es erst los! So verschwinden plötzlich per Filmschnitt Pistolen aus den Händen, ein ganz bestimmter Dinosaurier rennt in eine ganz bestimmte Richtung und taucht am Ende wie durch ein Wunder komplett woanders auf. Anhand dieses Beispieles merkt man vielleicht schon: Es ist schwer über die Fehler des Filmes zu sprechen, ohne diesen zu sehr zu Spoilern. Fängt man an über das gesehene Nachzudenken, finden sich fast durchgehend überall Ungereimtheiten. Selbst die Rettungsaktion der Dinosaurier zu Beginn des Filmes, der Aufhänger der ganzen Geschichte, hätte so nie stattfinden können. Eine ganze Armee schafft es unbemerkt von allen auf die wohl meist überwachte Insel der Welt und sie haben nicht einmal versucht dies heimlich zu tun. Dafür reicht kurze Zeit später bereits eine einfache Kappe aus, um sich unbemerkt unter die feindlichen Soldaten zu mischen und nicht erkannt zu werden. Ja, vieles von dem mögen Kleinigkeiten sein, aber sie häufen sich. Und wir sind erst bei etwa 30 Minuten des Filmes! Es ist alles einfach so unfassbar dumm. Natürlich verhalten sich auch die Menschen im Verlauf des Filmes nicht gerade Intelligent und natürlich gibt es auch jemanden der es offenbar für eine sehr gute Idee hält den Käfig eines sehr gefährliches Dinosauriers zu öffnen und hinein zu gehen. Diese Liste könnte endlos fortgesetzt werden.
Wenn ihr alle vier Filme der Reihe bisher gesehen habt, so kann euch dies versprochen werden: Ihr werdet sie alle in diesem Film wiederfinden! Es ist beinahe schon ermüdend, wie oft hier ganze Szenen zitiert und kopiert werden. Und mal vom Vulkanausbruch abgesehen, ist die restliche Story selbst beinahe eine erneute Umsetzung von Vergessene Welt – Jurassic Park. Nur das dieses mal die Dinosaurier noch mehr von ihrer magischen Ausstrahlung verloren haben. War man vor allem im ersten Teil noch gefesselt von ihrem teils majestätischen Auftreten, enden die Dinosaurier nun endgültig als einfache Ware, als ein simples Ding. Selbst das Massensterben beim Vulkanausbruch passiert einfach und wird überwiegend unterhaltsam und sogar witzig dargestellt. Spätestens mit diesem Teil der Filmreihe haben die Dinosaurier ihre Magie verloren und selbst der T-Rex mutiert endgültig zum reinen Maskottchen.
Es ist aber nicht alles Negativ. Der Film bietet einem teils spektakuläre und auch schöne Bilder. Die Effekte sind toll und es wurde auch wieder verstärkt auf Animatronics gesetzt, was dem Film deutlich zugute kommt. Man merkt dem Film auch die Handschrift von Regisseur Juan Antonio Bayona an. Viele Szenen sind spannend und beinahe schon gruselig inszeniert. Vor allem im Vergleich zu seinem Vorgänger steckt hier viel mehr Horror drin und die Altersfreigabe (FSK 12) wird stark ausgereizt. So gut der Regisseur aber auch sein mag, ist er am Ende doch gefangener eines sehr schlechten und sehr dummen Drehbuches. Colin Trevorrow hat sich hier erneut wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Man kann schon jetzt ganz böses für Jurassic World 3 erahnen, bei dem er zusätzlich auch noch erneut die Regie führen wird.
Die Musik stammte erneut von Michael Giacchino und auch hier kann ich leider nicht viel positives zu sagen. Langweilig und einfallslos trifft es wohl am ehesten.
Nein, dieser Film ist in seiner Gesamtheit schlicht kein guter Film. Über einige Mängel könnte man sicherlich hinwegsehen, doch es sind einfach zu viele. Und wenn dann auch noch der restliche Film und seine Geschichte einfach nicht zu überzeugen vermag, bleibt am Ende nicht viel gutes übrig. So ist Jurassic World 2 – Das gefallene Königreich am Ende leider einer der schlechtesten Einträge in diese Reihe.
