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Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

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Unerwartete Reise - ohne Überraschungen

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise Kritik

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise Kritik
37 Kommentare - 30.12.2012 von eli4s
In dieser Userkritik verrät euch eli4s, wie gut "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" ist.
Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

Bewertung: 3 / 5

Auf ihrer ersten Etappe schickt Regisseur Peter Jackson seinen Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und ein gutes Dutzend Zwerge auf den Weg ihre einstige Heimat im Einsamen Berg zurückzuerobern. All zu weit kommen sie im ersten Teil der Trilogie trotz fast drei Stunden Laufzeit allerdings nicht voran, sodass sich schon jetzt Zweifel an der Dreiteilung ergeben. Kompakter und kürzer mit mehr Konzentration auf das Wesentliche wäre für den Auftakt der Saga vielleicht vorteilhafter gewesen. "Der Hobbit" ist entgegen mancher Schwarzmalerei aber keineswegs zum Pendant zu "Star Wars Episode I" geworden - der "Herr der Ringe" ist er aber auch nicht ... und dann leider doch. Der Vorgeschichte zur vielfach oscargekrönten Fantasyreihe fehlt es an entscheidenden Qualitäten was Tiefe und atmosphärische Dichte anbelangt. Langeweile kommt zwar kaum auf, aber das Vergnügen ist doch eher leichtere, oberflächliche Kost. Auf der anderen Seite fühlt sich vieles einfach zu sehr nach bereits bekanntem an. Das Set up ist dem großen Bruder all zu ähnlich, gerade im Vergleich zu "Die Gefährten". Die sicherlich immer noch toll anzusehenden Landschaften lassen schnell das Gefühl erwachsen, das selbe Unternehmen bereits zuvor mitgemacht zu haben. Der Hobbit erreicht dabei weder die Immersivität noch die Spannung, die wir an der Seite der Gefährten spürten. Ein Grund dafür sind ebenda die Teilnehmer des munteren Trotts. Abgesehen vom tapferen Zwergenanführer Thorin (Richard Armitage), der seine Pflicht und Bestimmung in der Aufgabe sieht, sein Volk wieder zu seinen Wurzeln zu führen, selbst wenn das den Tod bedeutet, gibt es keinen anderen seiner Sippe, der nicht völlig eindimensional erscheint. Er hat seine Prinzipien, seine Ehre, aber auch seinen Stolz, der ihn immer wieder auch zur Sturheit neigen lässt. Außerdem wird der Beginn seines Kampfes in Rückblenden näher beleuchtet und unterfüttert - wenngleich diese Art der Exposition oft eher zweckmäßig als elegant im Film untergebracht ist. Alle anderen Zwerge bleiben Stereotype ohne distinkte Persönlichkeiten. Daraus resultiert eine fehlende Dynamik in der Gruppe. Gerade Protagonist Bilbo (Martin Freeman) bleibt in der ersten Hälfte des Films eher blass allein unter den Zwergen. Der Hobbit schließt sich nach erstem Zögern der Expedition an, von der er mehr oder weniger überrumpelt wird. Thorin zweifelt an ihm, genauso wie er selbst. Aber er hat keinen richtigen Partner um seinen Konflikt auf der Leinwand auszutragen. Gandalf ist meist anderweitig beschäftigt und so steht Bilbo oft allein und etwas fehl am Platz da. In Frodos Fall war sein treuer Gefährte Sam nur ein Ventil das Innere des Charakters nach außen zu tragen. Auch im Zusammenspiel mit anderen Gefährten wie Boromir und Aragorn wurde Spannung aufgebaut. Hier fehlen weitestgehend starke, präsente Figuren. Im Falle Bilbos ändert sich das erstmals, wenn Andy Serkis alias Gollum auf den Plan tritt - bis dahin sind allerdings schon geschätzt gute eineinhalb Stunden investiert. Die beiden teilen die beste Szene des Films; vielleicht der einzige tiefschürfendere emotionale Moment. Gerade zu Anfang des Films schleicht sich die ein oder andere Länge ein. Nach der angemessenen Backstory um das Schicksal des Zwergenvolkes sammelt sich die Gruppe im Auenland. Nach ausgiebiger Begrüßung und zwei musikalischen Einlagen, von denen eine in jedem Fall verzichtbar gewesen wäre, geht das Abenteuer los. Anders als beim Herr der Ringe fehlt aber in der gesamten ersten Hälfte des Films das Gefühl wahrer Bedrohung und Anspannung. Erste Hindernisse wie drei (zu) trottelige Trolle werden überwunden. Bald schon sind den Reisenden Orks auf den Fersen. Einen kurzen Auftritt erhält auch ein zweiter Zauberer namens Radagast, der im Vorfeld von wenigen mit Jar Jar Binks aus dem ersten Star Wars Prequel verglichen wurde. Er ist glücklicherweise keineswegs so nervtötend und kann sich vor einer Auslöschung durch besorgte Fans in Sicherheit wiegen. Das Problem mit seiner Figur ist, dass er einen Subplot einleitet, der in diesem ersten Part gar nicht weiter behandelt wird. Das allerdings ist schlicht unvermeidbar. Vermeidbar wäre aber sicher gewesen, die Wanderung etwas eintönig zu gestalten. Von einer kurzen Ruhepause in Bruchtal, wo es ein paar alte Freunde zu treffen gibt, abgesehen, wirken die Ereignisse zunächst eher aneinandergereiht und wenig fesselnd. Klare Gegenspieler treten zunächst nicht (aktiv) in Erscheinung und so sind die Actionszenen auf Dauer eher ermüdend und befinden sich in mindestens einem Fall vollkommen zusammenhangslos als reiner Schauwert im Film. Auch hier hätte gekürzt oder gar auf ein oder zwei der Begegnungen verzichtet werden können, aber sei es drum. Die beste Sequenz des Films beginnt mit dem Auftritt der dürren, schizophrenen Kreatur Gollum, dem aktuellen Besitzer des Ringes. Parallel zu dieser kleinen Therapiesitzung gibt es die unterhaltsamste Action des Films serviert. In einer furiosen Achterbahnfahrt durch Scharen von Orks lässt Peter Jackson seinem Einfallsreichtum und seiner Verspieltheit freien Lauf ohne dabei lächerlich zu wirken. Hier macht es Spaß zuzusehen. Dennoch ist der Film nicht ganz frei vom Kitsch, wenn auch weit weniger albern als befürchtet. Ein oder zwei Stimmungskiller sind allerdings wie schon im den letzen beiden Herr der Ringe-Filmen dabei. Einmal ist es Gandalfs Schuld. Seine Rolle in der ganzen Geschichte ist darüberhinaus problematisch. Ohne zuviel verraten zu wollen, wirkte Gandalf in seiner Funktion bis zum Ende hin mehrmals fast wie eine Art "Deus Ex Machina". Er ist wiederholt für entscheidende Wendungen verantwortlich und fördert so unbefriedigende Entwicklungen des Konflikts - wie es so ein Deus Ex Machina oft an sich hat. Das hat doch sehr gestört. [b]Kleiner SPOILER[/b] Er ist es auch, der den Zuschauern so einen ersten Höhepunkt verweigert. Dem lange mangelnden Konfliktpotenzial folgt, dass es am Ende des Films selbst für den Auftakt einer Reihe zu wenig Pay-off gibt. Während sich die Gefährten an einem ersten emotionalen Höhepunkt ihrer Geschichte trennten, findet der Hobbit einen weit weniger bewegenden und markanten Schluss. [b]SPOILER-ENDE[/b] Richtig entführt wird man vom Hobbit also (bisher) nicht. Er bietet zwar über die meiste Zeit nette Popcornunterhaltung, die aber einfach über weite Strecken zu bekannt und zu unbedeutend daherkommt und große Erinnerungsmomente vermissen lässt. Und so endet die Reise dann vorerst auch - mit einer Einstellung, die sich bereits lange vorher erahnen lässt und mit dem Gefühl, dass man sich zumindest bisher eher im Kreis bewegt.

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise Bewertung
Bewertung des Films
610

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37 Kommentare
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
08.01.2013 23:52 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.391 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@bartacuda

Schließlich ist das Buch die Grundlage, die es umzusetzen galt.

Das stimmt natürlich. Da der Film aber auf so einem hohen Niveau liegt, hat es das Buch ziemlich schwer. Ich habe halt zuerst die Filme gesehen und der erste Eindruck ist halt meistens am markantesten.
Nimm z.B. Per Anhalter durch die Galaxis. Auch hier habe ich den Film zuerst gesehen und danach das Buch gelesen. Beider Versionen unterscheiden sich ziemlich stark. Der Film ist nicht schlecht, aber das Buch ist 10mal besser. Der Humor des Buches ist im Schreibstil verankert und das kannst du nun mal nicht verfilmen. Sowas geschieht, wenn Film und Buch von der Qualität weit voneinander entfernt sind.

Du liest jetzt am besten 1-2 x den HdR und schaust dir dann 2x die SEE an und dann unterhalten wir uns weiter ^^

Mal schauen, ob ich Zeit dafür finde. Neujahr hatte ich auf jeden Fall "Heißhunger" auf Herr der Ringe und habe mir den kompletten Film am Stück gegönnt smile

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
08.01.2013 14:26 Uhr | Editiert am 08.01.2013 - 14:34 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@luhp92:
OK, ich denke zukünftig sollten wir im Vorfeld kurz abstecken, wovon wir ausgehen. -lach-
Dann ergibt sich zwar u.U. gar keine Diskussion, aber man redet auch nicht über Tage aneinander vorbei.

Du gehst von der Kinoversion und dem (anschließend) einmaligen Hören des Hörbuchs aus, ich von der SEE und dem im Vorfeld mehrfach gelesenen Buch.
Kein Wunder, dass wir nicht auf einen Nenner kommen.
Denn letztendlich geht es nicht darum, die gesehenen Filme im später gelesenen Buch wiederzufinden, sondern umgekehrt.
Schließlich ist das Buch die Grundlage, die es umzusetzen galt.

Was die Auslassungen angeht, ändert das zwar nichts, aber das was fehlte, hat für mich nicht die Bücher ausgemacht. Tom Bombadil ist nahezu unwichtig für die Geschichte und die Schlacht um das Auenland fand ich sogar bei erstmaligem Lesen etwas befremdlich. Passte doch m.M.n. dieses doch eher "rasante" Finale nicht ganz zur Geschwindigkeit der vorangegangenen Geschichte. Zumal sie im Film durch eine Traumsequenz zumindest angedeutet wird.
Faramir bekommt in der SEE deutlich mehr Tiefe. (vgl. ZSSnake) Auch der Heilungsprozess von Eowyn und die sich anbahnende Beziehung zu Faramir wird da deutlich.
Und was Aragorn o. auch Merry und Pippin angeht, hat Jackson die Figuren eben anders interpretiert. Ich persönlich mag Aragorn so, wie er vom zurückhaltenden unauffälligen Waldläufer in die Königsrolle wächst, deutlich lieber.
Das Worte o. Handlungen anderen Figuren zugeordnet werden, empfinde ich auch nicht als störend, wenn damit nicht eine gänzlich andere Geschichte erzählt wird.

Fazit:
Du liest jetzt am besten 1-2 x den HdR und schaust dir dann 2x die SEE an und dann unterhalten wir uns weiter ^^
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.01.2013 23:16 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.391 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@bartacuda
Mein erster Kontakt mit Herr der Ringe waren die Filme. Davor hatte ich noch nie etwas von Herr der Ringe gehört. Daher bin ich ziemlich voreingenommen, was die Filme (Kinoversion) betrifft. Die Extended Edition habe ich einmal gesehen - war mal interessant zu sehen, aber wirklich umgehauen hat die mich nicht.
Zu den Büchern habe ich nur eine sehr geringe Bindung. Nichts davon habe ich zu Hause, ich habe mir nur einmal das Hörbuch von meinem Cousin ausgeliehen. Auch hier war es interessant, einmal die komplette Geschichte zu hören, aber ich vermisse nur ziemlich wenig.
Das liegt vor allem daran, dass die Filme so viele Änderungen enthalten, dass man manche Handlungsstränge kaum wiedererkennt (z.B. Aragorns und Faramirs Charakter oder der Wargangriff in Teil 1). Daher kommt mir die Buchvorlage immer etwas merkwürdig vor und deshalb ziehe ich die Filme auf jeden Fall vor.
Im Buch fand ich die Beschreinung des Lebens der Hobbits am Anfang ziemlich interessant. Ich Film hätte ich noch gerne Tom Bombadil und Sarumans Tyrannei in Hobbingen gesehen.
Bei Harry Potter ziehe ich die Bücher auf jeden Fall vor. Teil 1, 2 und 7.1 kommen zwar nah dran, aber das reicht nicht.
Der Eragon-Film ist ein Verbrechen an der Literatur und der zu Wächter der Nacht ist auch nicht das wahre.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
07.01.2013 08:47 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@luhp:
Ich habe leider keine (objektive) Definition von Buchnähe. Und die u.a. Unterhaltung zeigt ja offensichtlich, dass es sich meist um eine subjektive Wahrnehmung handelt, was man bei der Umsetzung vermisst, bzw. woran man sich stört.
Ich will es mal so beschreiben. Ich bin seit Jugendtagen Fan des HdR und habe ihn mind. 3x gelesen.
Seit der HdR-verfilmung (SEE) würde ich aber immer die Filme vorziehen. Aus dem Grund, dass ich rein gar nichts in diesen Filmen vermisse, was die Geschichte für mich ausmacht.
Gänzlich anders verhält es sich z.B mit Harry Potter. Hier würde ich die Bücher den Filmen immer vorziehen. Ganz extreme Negativbeispiele sind (für mich) noch Eragon, Die unendliche Geschichte o. Wächter der Nacht. Hier käme ich noch nicht mal so weit, darüber nachzudenken. :-)
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.01.2013 23:08 Uhr | Editiert am 06.01.2013 - 23:08 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.391 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@bartacuda
Dann lass sie hören, deine Definition von Buchnähe. Ich habe nur versucht, deine Sichtweise zu verstehen, da du keine Anhaltspunkte lieferst. Daher bin ich zu diesem Ergebnis gekommen, in deinen Kopf gucken kann ich aber nicht.

@bartacuda und ION
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das mal irgendwo gelesen habe. Kann aber keine Quelle mehr finden.
Fakt ist aber, dass es viele Buchpuristen gibt, die Jacksons Version nicht mögen.

@bartacuda und ZSSnake
Es gibt viele Stellen, in denen hat Jackson auf jeden Fall nichts abgeglichen.
Der alte Bilbo sieht komplett anders aus, Gollums Höhle ebenfalls und Saruman hat einen grauen Bart. Da waren noch 2-3 Dinge, die mir aufgefallen sind, mir jetzt aber nicht mehr einfallen.

@ZSSnake
Ach, ich fand, B.Elfe.R war eigentlich eine lustige Abwechslung zur eigentlichen Story. Allein schon wegen dem Namen smile
Das war J.K. Rowling anscheinend so wichtig, dass sie es im "Extended Universe" zu Ende gebracht hat. Dort revolutioniert Hermine das Zaubereiministerium in Sachen "Rechte magischer Wesen".

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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eli4s : : Moviejones-Fan
06.01.2013 18:57 Uhr | Editiert am 06.01.2013 - 18:59 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115
@davinator

laughing ...
schon okay... in diesem Fall kenne ich einfach keinen anderen Ausdruck dafür, der das aus dramaturgisch-literarischer Sicht genau so trifft. Also gerade in dem Kontext ist es eigentlich - würde ich behaupten - nicht sonderlich unbekannt. Ich hätte es natürlich irgendwie umschreiben und den Begriff einfach weglassen können, aber dann wäre die "Fundierung", wenn man es mal so betiteln will, aus der Dramentheorie nicht rausgekommen ... nicht, dass das jetzt sonderlich tiefgründig gewesen wäre ... aber wo wir uns doch mit dem Medium Film beschäftigen, fand und finde ich es gut, sachbezogene "Fachbegriffe" nach Möglichkeit einzubringen ...
sie sollten natürlich verständlich sein, oder im zweifel verständlich gemacht werden.

dass sich der term an sich etwas holprig liest, stimmt wohl ... da kann man halt nichts machen ^^...

danke für deinen kommentar.

Gruß
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Davinator : : Moviejones-Fan
06.01.2013 18:34 Uhr | Editiert am 06.01.2013 - 18:42 Uhr
0
Dabei seit: 02.08.12 | Posts: 736 | Reviews: 0 | Hüte: 8
Wie immer sehr gute Kritik von dir, vielleicht etwas zu analytisch, aber sehr gut.

Es gibt allerdings eine Sache die mich "stört": In meiner Dark Knightkritik hast das Wort "Triumvirat" als stockent empfunden, hier benutzt jedoch "Deus ex Machina", dass ich trotz der Erklärung für stockent halte. Also warum "kritisierst" du ein Fremdwort, dass ich benutze, aber verwendest in deiner Kritik eins was auch nicht in aller Munde ist?

Das soll nicht angepisst oder verärgert klingen, aber das interressiert mich.
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
06.01.2013 14:50 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@ZSSnake
Wie gesagt, ohne es geprüft zu haben, ist bei einem Pedant wie Jackson stark davon auszugehen.
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MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
06.01.2013 14:48 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.947 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ Bartacuda:

Es würde mich einfach interessieren, ob sich Jackson da tatsächlich die Mühe gemacht hat den Hobbit mit seinen SEE-Gefährten abzugleichen.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
06.01.2013 14:40 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@ZSSnake
Btw. Hast du mal nachgesehen ob sich die Positionen der Trolle in die Gefährten mit denen im Hobbit-Film halbwegs decken? -lach-
NEIN!
Man kann mir gerne ein wenig "Nerd-sein" nachsagen, aber auch das hat seine Grenzen.
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
06.01.2013 14:22 Uhr | Editiert am 06.01.2013 - 14:26 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.947 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ Bartacuda:

Okay, das hättest du erwähnen sollen. Ich habe die SEE selbst alle nur einmal mit nem Freund gesehen, weiß aber noch dass sie mir weit besser gefielen als die ohnehin sehr genialen Kinofassungen. Derzeit überlege ich mir die BluRay-Box zuzulegen. Aber das liebe Geld...

Naja, ansonsten sind die Filme aber auch in den Kinofassungen nach wie vor sehenswert und ebenfalls recht nah an den Büchern. Die SEE sind dann natürlich noch viel näher an den Büchern mit all ihren zusätzlichen Details und Szenen (ich sag nur drei Trolle in die Gefährten wink). Btw. Hast du mal nachgesehen ob sich die Positionen der Trolle in die Gefährten mit denen im Hobbit-Film halbwegs decken?

@ ArneDias:

Soweit ich den Hobbit noch im Kopf hatte fand ich ihn auch recht Buchtreu, für alles weitergehende hätte ich ihn nochmal lesen müssen.

Was zumindest Tom Bombadil angeht: Ich denke Peter Jackson hatte gute Gründe ihn eben nicht in den Film zu packen. Die Figur ist ja selbst bei Tolkien eine Art Mysterium mit fast gottgleichen Kräften. Ich glaube die Figur wäre ohne ausreichenden Hintergrund im Kontext der Filme einfach viel zu seltsam rübergekommen und hätte ansonsten ja nicht besonders viel zur Geschichte hinzugefügt. Ich mochte soweit ich mich erinnere die Begegnung mit Bombadil im Buch schon, aber im Film hätte ich sie nicht unbedingt haben müssen.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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ArneDias : : Mr. Wick
06.01.2013 14:20 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255
@eli4s

Gestört haben mich nur wieder so Ausrutscher wie beispielsweise Gandalf und sein Witz über die Erfindung des Golfspielens ... sowas passt einfach nicht in diese Welt, ganz abgesehen davon, dass es nicht lustig ist.

Ob es einem gefällt oder nicht ist ja eine Sache, aber das wurde fast wörtlich 1:1 vom Erzähler (also Tolkien) so im Hobbit geschildert:

"[...] und schlug ihrem König Golfimbul mit einer hölzernen Keule glatt den Kopf ab. Der Kopf aber segelte hundert Meter weit durch die Luft und fiel in ein Kaninchenloch. Und auf diese Weise wurde im selben Augenblick sowohl die Schlacht gewonnen als auch das Golfspiel erfunden."

Ähnliches gilt auch die Problematik mit Gandalf im Film betreffend, das er mehr als Deus Ex Machina eingesetzt wird. Das ist keine Problematik des Filmes und kann daher auch nicht wirklich kritisiert werden, das ist wenn eine Problematik des Buches da es hier genauso ist.

Damit komme ich zur Buchtreue und @ZSSnake

Der Hobbit ist überraschend Buchtreu. Anders als im Herr der Ringe wurde bisher nichts ausgelassen im Hobbit. Der erste Teil umspannt etwa die ersten 100 Seiten und alles was im Buch vorkommt, kam bisher auch im Film gut umgesetzt vor. Der Einzige unterschied zwischen Buch und Film ist, das Peter Jackson die Anhänge noch mit reinbringt und daher die Geschichte des Hobbit eher erweitert.
Wobei "erweitert" vielleicht auch nicht das richtige Wort ist, da im Buch sehr wohl auch der Weiße Rat erwähnt wird und auch das es einen Geisterbeschwörer gibt wird erwähnt und Gandalf verschwindet dann im Buch öfters mal und erklärt hinterher das er sich um wichtige Angelegenheiten kümmern musste (später erfährt man von Gandalf das es um den Geisterbeschwörer ging). Diese Passagen hat Jackson also mit Hilfe der Anhäge eigentlich nur genauer verdeutlicht.

Der Hobbit ist (bis jetzt) wesentlich Buchtreuer als es die Herr der Ringe Filme waren. Ich sage nicht das ich es schlecht fand wie Jackson die Bücher umgesetzt hat, aber mit dem Buch vergleichen kann man diese teilweise nicht wirklich. Dafür wurde wahrlich zu vieles weggelassen oder auch geändert. Allein das gesamte erste Buch wurde radikal gekürzt (erstes Buch heißt Buch 1 von die Gefährten welches aus zwei Büchern besteht wie auch jeder andere Teil). Zeitangaben und auch das Alter vieler Figuren wurde völlig geändert. Fordo ist nicht mehr jung und so hilflos wie im Film dargestellt, der ist bereits 50 Jahre alt als er seine Reise beginnt.
Die Rolle die einige Figuren spielen wurde teilweise sogar mit anderen Fiuren ausgetauscht, so ist es nicht Eomer der in die Zwei Türme vom Hof verbannt wurde und später zur Rettung kam. Andere Figuren wurden einfach völlig weggelassen (Tom Bombadil!!!)

Das sind nur einige wenige Beispiele. Die Herr der Ringe Filme sind tolle Filme und eine tolle Umsetzung der Welt die Tolkien erschaffen hat. Aber Buchgetreu sind sie absolut nicht. Ich differenziere auch stark zwischen Buch und Film. Die Filme sind für mich einfach Geschichten welche auf den Büchern basieren, aber nicht mehr.
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
06.01.2013 14:20 Uhr | Editiert am 06.01.2013 - 14:20 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@ZSSnake
Vll. hätte ich das klarstellen müssen/sollen. Wenn ich von HdR spreche, dann immer nur von der SEE. Ich hab die Kinofassungen jeweils nur ein bzw zweimal gesehen. Und seit dem Erscheinen immer nur die SEE (x mal) :-)
Die Kinofassungen und ihr gekürzter Inhalt sind mir gar nicht mehr geläufig.

Daher bezieht sich meine "Buchtreu-Sicht" natürlich auch auf die SEE.
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MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
06.01.2013 13:34 Uhr | Editiert am 06.01.2013 - 13:38 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.947 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ Kleine Diskussion zur Buchtreue:

Ich denke auch, dass Herr der Ringe ziemlich buchtreu ist, insbesondere die Gefährten. Der Rest sind vor allem Abwandlungen zugunsten der Story und der filmischen Umsetzung, die in Teil 2+3 sehr davon profitiert hat, dass man manches außen vor lies.

Wirklich störend empfand ich vor allem die in der Kinofassung doch sehr verfälschte Sichtweise auf Faramir, der im Film eher wie ein mieser, eigensinniger Drecksack rüberkommt. In der Special Extendet sind dann die Boromir-Flashbacks und die Gespräche mit Denethor wieder drin, die sein Handeln nachvollziehbar machen. Im Buch war Faramir eine meiner Lieblingsfiguren dank seines starken Backgrounds, im Film (zumindest der Kinofassung) konnte ich ihn dagegen nicht wirklich leiden.

Aber nimmt man die SEE als Maßstab dann sind die HdR-Filme doch ein Beispiel für eine Buchgerechte Umsetzung was sowohl Detailtreue als auch die Umsetzung des "Feelings" aus den Büchern angeht.

Und das gnadenlose Buchtreue nicht immer der beste Weg ist beweist doch Harry Potter - die wirklich starken Filme sind vor allem die nach den sehr buchtreuen ersten beiden Filmen. Die sind zwar von der Stimmung her echt zauberhaft und schön, aber der eigenständige und düstere Grundton im Gefangenen von Askaban schlägt dann doch filmisch gesehen eher ein. Und die späteren Filme, insbesondere das doch teils sehr buchferne Doppelfinale, wissen mit diesem Element der Buchferne dem Film zugunsten ja ebenfalls viel anzufangen. Denn mal im Ernst - Würde hier jemand ne SEE sehen wollen in der Szenen mit Hermines B.ELFE.R-Vereinigung eingefügt werden? - Das interessierte doch schon in den Büchern keinen wirklich...
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
06.01.2013 13:25 Uhr | Editiert am 06.01.2013 - 13:28 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@Luhp92

Und diese Abstufung ist aus dem international anerkannten Luhpschen Lexikon über die Definition buchtreuer Adaption in Filmen, oder was?
wink
Du stellst einen eigenen Katalog auf, platzierst etwas da wo du es siehst und willst damit argumentieren und u.U. auch noch überzeugen?
Sorry, aber so funktioniert das leider nicht.

Wie ja bereits festgestellt wurde, gibt es unterschiedliche Auffassungen von "nah am Buch"
Und ich wiederhole mich gerne, HdR ist m.M.n. eine der buchtreuesten Verfilmungen die ich kenne.

Nachtrag:
Ohne den Artikel gelesen zu haben, sieht es nach IONs Post so aus, als ginge es den Tolkien Erben nicht um die Umsetzung, sondern um Cash.
Wenn dem so ist, löst sich dein Argument
Die mögen Jacksons Filme auch nicht und wollten verhindern, dass er Der Hobbit auch versaut.
leider auch in Luft auf.
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
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