Bewertung: 3 / 5
1971 wird Idi Amin (Forrest Whitaker) zum Regierungschef Ugandas erklärt. Der charismatische Führer hat jedoch seine Schattenseiten und so errichtet er ein Schreckensregime, in welchem unzählige Menschen ums Leben kommen. Der junge Arzt Nicholas Garrigan (James McAvoy) kommt nach Unganda um die große Welt zu sehen und dem Trott in Schottland zu entgehen. Bei einer Mission unter der Führung von Dr. Merrit (Adam Kotz) und dessen Frau Sarah (Gillian Anderon) findet er Arbeit und wird Zeuge wie Amin durch einen Militärputsch sich zum Diktaor Ungandas erklärt. Durch einen Zufall wird Nicholas zum Leibarzt von Amin und verliert sich in den Privilegien der Macht.
Regisseur Kevin Macdonald inszenierte diesen Thriller und gibt dem Zuschauer mit dem von McAvoy gespielten Nicholas Garrigan einen Fish-Out-Of-Water-Enblick in die fremde Welt. Dieser Blick ist in sofern wichtig, als das wir die Struktur, aber auch die Präsenz des Idi Amin wahrnehmen können. Forrest Whitaker spielt diesen charismatischen Diktator mit viel Witz und manipulativem Know-How, daß es nicht wundert, daß er seiner Zeit den Oscar gewann. Auch den langsamen pyschischen Verfall in Form von Verfolgungswahn spielt Whitaker großartig.
Darüberhinaus lernt der Zuschauer die Machtverhältnisse und Problematik um Uganda der 1970er Jahre kennen. Einer Welt, die primär von Korruption und Verrat geprägt ist. Dabei setzt der Regisseur zum einen auf die schönen Bilder des fremden Afrikas, aber auf der anderen Seite auch immer auf eine aufkeimende Unruhe in Amin selber. Wir bekommen einen Einblick in die Psyche des Charakters und können immer nur erahnen, daß der Schein trügt, jedoch nicht, wann das ganze zu Kippen droht.
Allgemein lässt sich sagen, daß der Regisseur dem Zuschauer hier immer nur genügend Informationen gibt, sodass der Plot gut strukturiert voran gebracht wird. In der Zwischenzeit sehen wir wie Garrigan sich der Dekadenz der Macht hingibt und nach und nach Blind für die Taten des Diktators Amin wird. Dieses luxoriöse Leben, daß er nun pflegt sorgt auch dafür, daß der Zuschauer zwar Verständnis für seine Situation aufbringt, sich aber immer wieder in der moralischen Ambivalenz um diesen Nicholas Garrgian befindet.
Da kommt es dann hier zu einer Liaison und dort zu einer vermeintlich wahren Romanze. Dabie ist es erstaunlich wie sich das Pacing des Films ausdrückt. Denn einerseits schauen sich einige Szenen unglaublich schnell weg, während wiederum andere sich ziehen und wiederholt werden.
Dabei ist es ebenso erstaunlich, daß man von Amin und seiner Schreckensherrschaft selbst nicht so viel sieht. Die Frage dabei bleibt, warum der Regisseur sich dazu entscheiden hat, den Zuschauer hier im Dunkeln stochern zu lassen. Denn eigentlich ist doch jedem klar der diesen Film schaut, um wen es sich bei Amin handelt.
Und so ist Der letzte König von Schottland vor allem eines: Nämlich ein Actor-Piece. Der Zuschauer kann sich an Whitaker gar nicht satt sehen, docvh wiederum muss er sich fragen, warum er sich mit der Geschichte von Nicholas Garrgian so lange aufhalten muss. Denn wenn man ehrlich ist, ist diese nicht besonders spannend, oder originell geschrieben. Wenngeöich McAvoy auch punkten kann, so ist es vor allem das Drehbuch das hier einfach nicht funktionieren willl und nicht in den Gang kommt.