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Der rosarote Panther kehrt zurück

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Der rosarote Panther kehrt zurück Kritik

Der rosarote Panther kehrt zurück Kritik

Der rosarote Panther kehrt zurück Kritik
0 Kommentare - 01.03.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Der rosarote Panther kehrt zurück" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

In der fernöstlichen Stadt Lugash wird der größte Diamant der Welt aufbewahrt. Der sagenumwobene rosarote Panther. Dieser ist durch irrsinnige Sicherheitsmaßnahmen quasi unerreichbar für Diebe. Doch eines Tages gelingt es einer schwarz maskierten Person den Stein zu stehlen. Schnell verdächtigt Clouseau (Peter Sellers) den ehemaligen Dieb Sir Charles Litton (Christopher Plummer). Dieser begibt sich nach dem Vorwurf selbst auf die Suche nach dem Dieb.

Erfolg macht einen manchmal recht blind. Natürlich weil man sich bestätigt fühlt und den Eindruck hat, man müsse nichts weiteres Leisten, als den Leuten das zu geben, was sie scheinbar wollen. Der rosarote Panther kehrt zurück ist ein Film, dessen Titel gleich offenbart, was passieren wird. Natürlich ist das irgendwo metaphorisch, denn immerhin handelt es sich beim rosaroten Panther nicht um eine tatsächliche Person. Davon abgesehen kann man sagen, daß das Werk sich sehr stark am Original Der rosarote Panther (1963) orientiert, nur halt dessen Originalität vermissen lässt. Ebenso kann man sagen, daß der Minimalismus des Ursprungsfilms natürlich hier ebenso wenig vorhanden scheint. Einzelne, globale Stationen werden abgeklappert und man prahlt förmlich damit, daß man sich hier keineswegs neu erfinden wird. Denn die Konfrontation zwischen Gut und Böse und das, was die Figuren hier ausmacht, wirkt eben sehr cartoonesk und wenig dramatisch. Zugegeben, das waren auch andere Teile der Reihe schon und es hat auch ehrlich gesagt dann etwas mit Authentizität zu tun. Man bleibt sich also treu und es ist klar, daß man hier eigentlich den gleichen Film serviert bekommt.

Nun ist aber die Frage, wo denn der Reiz darin liegt, wenn Clouseau zum vierten Mal voller Selbstbewusstsein durch die Szenarien schreitet und dabei am laufenden Band Mist baut. Zugegeben, seine Figur wird dafür auch abgestraft, gefürchtet und irgendwo verachtet. Aber das ist ja weit weg von jedweder Charakterisierung. Das, was Der rosarote Panther kehrt zurück also vor allem propagiert ist das Thema Nonsens. Und Nonsens ist spätestens seit dem zweiten Teil ohnehin das Kernthema der gesamten Reihe. Vielleicht zufällig, vielleicht auch bewusst werden die Figuren in ein wildes und voller Wirrungen steckendes Werk gebracht, in dem es eigentlich nur darum geht, daß man die nächste Pointe platziert und dann entlädt. Es ist ein Film, der ähnlich wie viele Komödien moderner Tage eigentlich nur noch auf Aufbau und Entladung fußt. Nichts davon erscheint sinnig, doch hat eben in den Händen von Sellers und Edwards auch keineswegs den Anspruch so zu sein. Denn der Film ist Nonsens und der Film ist vor allem darauf aus, nicht wirklich vorhersehbar zu sein. Vieles davon wird wohl auch einfach am Set entstanden sein. Doch man hat hier eben auch zwei Herren, die es irgendwo so wirken lassen, als wäre etwas ganz anderes der Fall. Denn stringent und irgendwie sinnig ist es dennoch, was da am Ende im Film vonstattengeht.

Der Unterschied zwischen dem und was moderne Komödien gerne machen, ist ganz einfach die Ernsthaftigkeit im Spiel. Heute sind alle Figuren ironisch und super lustig, oder so etwas. Ganz anders ist das in Der rosarote Panther kehrt zurück. Denn der Film hat eigentlich nur einem wirklichen Comicrelief. Alle anderen Witze werden aus ihm geboren und sind eigentlich seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung geschuldet. Und das heißt dennoch nicht, daß die anderen Figuren nicht ihren Reiz hätten. Etwas wehleidig mag vielleicht die Rolle von Christopher Plummer sein. Der hat nämlich leider die Aufgabe, die Rolle von David Niven zu übernehmen. Das macht er zugegebenermaßen auch ganz gut, doch an einen Niven reicht er eben dann doch nicht ganz heran. Weil da der Charme fehlt, weil da diese Naturgewalt von einem Schauspieler steht. Und das ist Plummer wohl einfach nicht gewesen. Wenngleich er natürlich auch über grandioser Schauspieler war. Nun wirkt der Film indes aber dadurch, daß man auf die gleiche Geschichte setzt und ebenso die gleichen Figuren vielleicht auch etwas zu sehr wie ein Déjà-vu. Natürlich kann man sagen, daß es so etwas wie wahrhaftige Originalität ja ohnehin nicht gibt. Und dennoch hätte man hier wirklich noch etwas anderes wagen können. Schließlich bewies Edwards auch mit Frühstück bei Tiffany (1961) oder Das große Rennen rund um die Welt (1965) seine Vielseitigkeit.

Wen das allerdings keineswegs stört, der wird sich mit Der rosarote Panther kehrt zurück bestens unterhalten fühlen. Es ist ein Werk, daß eben keinen besonders hohen Anspruch hat und dadurch an hohem Anspruch gewinnt. Denn in seinem Kernsegment ist der Film, wie auch die nachfolgenden Teile, einfach ein Werk einer inzwischen verloren gegangenen Tradition. Es ist grandioser Slapstick, den Sellers hier transportiert. Da mag man dem Gesamtwerk gerne mal verziehen, daß es nicht allzu tiefsinnig ist. Zumal das bei anderen ja auch eher aufgesetzt wirkt. Hier jedoch nicht und so empfindet man einfach große Freude daran.

Ja, der Name ist Programm. Der rosarote Panther kehrt zurück handelt von nichts und ist dennoch so grandios. Es ist fast wie eine Clipshow, die aber trotzdem ein übergeordnetes Narrativ verfolgt. Ein toll aufgelegter Hauptdarsteller, mitsamt charmanten Cast wird hier serviert. Es ist einfach, aber unglaublich effektiv.

Der rosarote Panther kehrt zurück Bewertung
Bewertung des Films
710

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