Bewertung: 3.5 / 5
Die Familie Croods um Grug (Nicolas Cage), Eep (Emma Stone), Thunk (Clark Duke), Gran (Loris Leachman), Sandy (Randy Thom) und Guy (Ryan Reynolds) machen sich auf den Weg um ein neues Zuhause zu finden. Als sie vor den hohen Mauern einer von Leben bewohnten perfekten Welt stehen treffen sie auf Dawn (Kelly Marie Tran), Hope (Leslie Mann und Phil Bessermann (Peter Dinklage). Sie sind den Croods in so ziemlich allen Belangen überlegen und verfügen über technische und allgemeine neumodische Erfindungen jedweder Art. Als sich jedoch eine neue Bedrohung anbahnt, müssen die unterschiedlichen Familien zusammenarbeiten.
Als Die Croods im Frühjahr 2013 über die großen Leinwände lief, waren vermutlich die wenigsten vermutlich übermäßig überwältigt. Das Konzept ist ziemlich simpel, und hat eine klassisch amerikanische Familie in die Steinzeit befördert. Da daß Boxoffice dahingehend so ertragreich ausfiel verwundert es nicht, das mit Die Croods - Alles auf Anfang tatsächlich auch eine Fortsetzung umgesetzt wurde. Und zwar eine Fortsetzung, die in allen Belangen besser ist als sein Vorläufer.
Trailer zu Die Croods - Alles auf Anfang
Zum einen sind des die Animationen, die in den letzten zehn Jahren nochmal einen deutlichen Schwung gewonnen haben. So sehen die Texturen, Charaktere und alles andere so echt und wirksam wie möglich aus. Diesen Unterschied konnte man bereits bei der Drachenzähmen leicht gemacht-Trilogie beobachten und auch in Die Croods - Alles auf Anfang scheint sich in Bildern nur zu suhlen. Alles möglichst farbenfroh und grell, aber dafür auch umso kreativer. Die eigentliche Kunst dieser Filme liegt in der Regel in Gemälden, denn genau so sind sie gezeichnet.
Dabei stimmt auch das Drehbuch diesmal und führt unsere Charaktere alle samt an neue Herausforderungen heran. So muss Grug verstehen, daß seine Rolle als Oberhaupt eventuell vorbei ist. Seine Tochter hat Verlustängste und Liebeskummer wegen Guy. Guy sehnt sich danach zurück zu den engen Freunden seiner Familie zu gelangen und ein Teil dieser zu werden. Dawn Bessermann möchte die Welt erkunden und nicht ewig von ihr ferngehalten werden. Und Thunk gibt sich in letzter Instanz seiner eigenen Sucht hin. Dabei werden den Charakteren eben vielschichtigere Ebenen verpasst und sie müssen Hürden überkommen. Etwas Farblos dabei bleiben vor allem die weiblichen Mitglieder der beiden Gruppen, die sich dann aber mehr durch den Comicrelief auszeichnen.
Dadurch entsteht etwa auch ein klassisches und in der heutigen Zeit etwas veraltetes Rollenbild. So sind die Männer muskulös und starrsinnig, die Teenager emotional und teilweise verblödet und dann wie für Animationsfilme üblich: Die ganz alten und auch ganz jungen Mitglieder der Familie sind extrem Abweichend von ihren Alltagsstereotypen. Dadurch entstehen zwar viele urwitzige Sequenzen, auf der anderen Seite wird hier das typische Bild einer amerikanischen Familie vermittelt, die sich eben mit den nobleren und gebildeteren "Nachbarn" verzankt um dann letzten Endes zu erkennen, daß man eigentlich nicht so unterschiedlich ist.
Letzten Endes funktioniert das aber und ist auch in vielen Momenten einfach unglaublich komisch. Die Slapstickeinlagen sind dabei gekonnt souverän und werden eben durch den ein oder anderen Wortwitz noch verstärkt. Besonders hervorzuheben sind aber auch die Anspielungen auf andere Formate und Filme. Dadurch werden dem Kenner immer wieder nostalgische Gefühle vermittelt. Zu guter Letzt ist auch der Endkampf gegen einen gigantischen Affen voller kreativer Einfälle, die den Film einfach zu einem Augenschmauß machen.
Interessant ist, daß diese Fortsetzung sich deutlich von seinem Vorgänger abheben kann. Während der erste Teil noch als Dröge Steinzeitkomödie funktioniert, ist dieser Film eben in seinen besten Momenten viel mehr und einfach eine bessere Unterhaltung. Das Pacing ist gut und der Film schaut sich dabei locker weg, während man die ein oder andere Action-Sequenz und kreative Idee loben darf.