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Die Mumie kehrt zurück

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Die Mumie kehrt zurück Kritik

Die Mumie kehrt zurück Kritik

Die Mumie kehrt zurück Kritik
0 Kommentare - 29.10.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Mumie kehrt zurück" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der Abenteurer Rick OConnell (Brendan Fraser) und die Archäologin Eve Carnahan (Rachel Weisz) haben geheiratet und einen Sohn namens Alex (Frieddie Boath) zur Welt gebracht. Doch sie sehen sich weiterhin nach Abenteuern und erfahren bald von der sagenumwobenen Geschichte des Skorpionkönigs (Dwayne Johnson).

Wann immer große Helden die Liebe finden, sieht man den Untergang. Freigeister, teils Chauvinisten und Menschen oder generell Menschen, die sich den sozialen Stigmen von einem erfüllten Leben lange entzogen, nur um dann doch einem eher altgedienten Weltbild ihren Dienst zu erweisen. So etwas ist auch mit Rick OConnell passiert. Einige Jahre, nachdem er auf die Archäologin Evelyn Carnahan getroffen ist, ist er natürlich sesshaft geworden, natürlich Vater und natürlich sind seine ehemaligen Werte nun ersetzt durch den starken Drang, seine Familie beschützen zu wollen und einfach zu Lieben. Es ist ja alles so romantisch. In dieser Fortsetzung wird zudem auf ein weiteres Klischee gesetzt, nach welchem nun ein Kind in die Geschichte etabliert wird, welches eben kein wirklicher Mensch ist. Aus irgendeinem Grund fiel es Autoren in Hollywood schon immer schwer, Kinder zu schreiben. Es gibt da ganz wenige Ausnahmen, die etwa durch Richard Donner, Rob Reiner oder John Hughes in die Welt entlassen wurden. Dieser Sohn von Rick und Evelyn hingegen ist so, wie sich ein Erwachsener wohl ein Kind vorstellt. Sehr laut, sehr neunmalklug, rhetorisch viel zu eloquent und wenn Mami und Papi mal knutschen macht er eben das, was man annimmt, was Kinder wohl in solchen Situationen täten. Es wird veräußert, daß das ja ekelhaft sei. Nun ja, eben ganz typische Kinder, also wenn man sie von Außen betrachtet.

Trailer zu Die Mumie kehrt zurück

Wer nun aber auf inhaltlicher Ebene von Die Mumie kehrt zurück erwartet, daß der Film sich zumindest dort abgrenzen kann und eine weitere, spannende Abenteuergeschichte erzählen würde, der irrt. Im Prinzip wiederholt der Film nämlich nur den Plot aus dem ersten Teil und erweitert dabei vielleicht den Abenteueraspekt und einen wahnsinnigen Gigantismus. Noch bevor Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001) die Leinwand eroberte, sorgte Stephen Sommers mit seiner Fortsetzung für einen nahezu peinlichen und dennoch ebenso unterhaltsamen Gigantismus. Das zeigt sich gleich zu Beginn, wenn Dwayne Johnson als Skorpionkönig im Jahr 3067 vor Christus in den Kampf zieht, um die Welt zu erobern. Was hier so peinlich und einfach Gesichtsnerven aufhebend vonstattengeht, ist einfach nur herrlich. Natürlich sieht das Albern aus. Und natürlich sorgt auch die Zeit, aus der der Film auf rein technischer Ebene stammt, dafür, daß die Effekte in solchen Sequenzen herrlich schlecht aussehen. Gerade der Skorpionkönig, der hier in zwei bis drei Szenen einen Auftritt hat, ist davon betroffen. Doch das macht Spaß, weil es sich auch mit der ansonsten eher auf B-Movie getrimmten Geschichte gut kombiniert. Der Film versucht irgendwie seine eigens kreierte Mythologie aus dem Vorgänger auszubauen, ist aber gerade in dieser Hinsicht bedingt durch die Zeit und das zu geringe Budget wohl beschränkt. Der Traum einer in sich stimmigen Welt wird da nie so ganz erreicht. Wenngleich das auch nicht schlimm ist, denn das Werk hat andere Schauwerte.

Ansonsten merkt man dem Film vor allem an, wie unbeschwert er ist. Da gibt es keine Tiefe und die wird auch gar nicht erst gesucht. Brendan Fraser und seine Co-Stars wirken allesamt charismatisch und können durch eine gute Chemie überzeugen. Dann ist es auch völlig egal, ob man nun eine Geschichte zu erzählen hat, oder möglichst mit dem höheren Budget und den besten Effekten, die die frühen 2000er Jahre zu bieten hatten, protzen möchte. Denn der Film funktioniert definitiv nach dem Motto „Hoher, schneller, weiter“. Aus irgendeinem Grund treibt es die Figuren um den halben Globus. Dabei fällt besonders auf, daß der Film sogar neue Charaktere etabliert, die an Figuren, die den ersten Teil nicht überlebten, erinnern sollen. So eine Inkonsistenz in der eigenen Reihe ist dann schon etwas blöd. Wenngleich das hier nie das Level der X-Men-Filme erreicht. Es ist zugleich doch sehr spannend zu beobachten, wie sehr sich der Film doch an bestimmte Rollenmuster klammert. Daß Figuren hier mehr Karikaturen sind, daß stößt dabei aber keineswegs sauer auf. So etwa, wenn sich das routinierte Ehepaar mit Kind zu einer Ausgrabung macht. Oder auch, wenn der sehr viel redende Jonathan natürlich eine hübsche Frau abschleppt. Ja, im Prinzip wird hier ein klarer Male-Gaze bedient. Sowohl in Rollenmustern, als auch im Humor. Und daher kommt man auch immer wieder an den Punkt, wo man sich fragt, wie sähe so ein Film heute aus. Dieses kleine Spiel taugt ganz gut, um sich tiefer mit dem Werk zu befassen, während die Geschichte eben im Leerlauf bleibt.

Häufig ist es dann bei Blockbustern auch so, daß man gar nicht so recht weiß, wie man den Umstand jetzt in Worte fassen soll. „Das war krass“ oder „Bor ey, Digga“ wären so Phrasen, nach welchen man gerne mal einen inhaltsleeren Film zusammenfasst. Und das muss nicht zwingend immer etwas Schlechtes bedeuten. Mit Die Mumie kehrt zurück werden zwar keine Fragen beantwortet, die man sich nach dem ersten Teil noch gestellt hat. Auf der anderen Seite ist allerdings auch die Frage, ob er das muss. Schließlich hat der Vorgänger jetzt auch keine tiefergehenden Fragen gestellt, welche es zu beantworten galt.

So generisch sein Titel ist, so generisch ist auch die vermeintliche Geschichte von Die Mumie kehrt zurück. Der Film bietet mehr vom Gleichen und ist dabei vielleicht etwas zu sehr in typische Rollenmuster verliebt. Auf der anderen Seite ist das retrospektiv durchaus spannend, weil es dabei so lächerlich anmutet. Nicht nur auf inhaltlicher Ebene, auch im Segment der Effekte bietet der Film einige Lacher, die sehr wohl intendiert waren und andere, die unfreiwillig komisch sind. Dabei sind die Schauspieler allesamt sympathisch und sorgen für ein kurzweiliges Seherlebnis.

Die Mumie kehrt zurück Bewertung
Bewertung des Films
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