Bewertung: 5 / 5
Das ist meine erste Kritik über die Buchverfilmung von "Die Tribute von Panem- Tödliche Spiele". Eine Verfilmung, welche sich des Buches wirklich annimmt und vom Anfang bis zum Ende überzeugt. InhaltNordamerika existiert nicht mehr. Es gibt nur noch Panem, ein Land bestehend aus 12 Distrikten und einer Haupstadt. Jeder Distrikt muss jedes Jahr einen männlichen und weiblichen Tribut stellen, der an den jährlichen Hungerspielen teilnimmt. Sie bekämpfen einander bis zum Tod, nur einer kommt als Sieger lebend heraus. Es ist die jährliche Erinnerung an einen Krieg mit dem nun mehr nicht mehr existierenden 13. Distrikt. Es ist das Jahr der 74. Hungerspiele und Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) geht mit Angst zu der Ernte, der Auswahl für die Spiele. Ihre kleine Schwester Primrose Everdeen ist zum ersten Mal dabei, ihr Name ist nur ein einziges Mal in der Lostrommel. Als ihr Name gezogen wird, nimmt Katniss als Freiwillige ihren Platz ein und muss nun in die Haupstadt und dann in die Arena. An ihrer Seite ist Peeta Mellark (Josh Hutcherson), der männliche Tribut. Katniss hat ihrer Schwester versprochen zu gewinnen, doch kann sie sich gegen die anderen Tribute und Peeta durchsetzten? Der Countdown beginnt, in einem Spiel auf Leben und Tod: "Möge das Glück stets bei euch sein!" Kritik
Bei Buchverfilmungen können so viele Fehler gemacht werden, von einer lieblosen Gestaltung bis zu einer für Nichtleser unverständlichen Handlung und Geschichte. Die "Tribute von Panem" überzeugt aber in ganzer Linie. Die Romanverfilmung bietet auch für Nichtleser eine interessante und durchdachte Handlung und um eine Freundin zu zitieren: "man versteht alles und doch merkt man, dass hinter allem eine etwas tiefere Geschichte ist, so dass man Lust hat das Buch zu lesen". Doch der Fim mag nicht nur Nichtleser, sondern auch eingestandene Fans zu begeistern. Das Buch wurde mit seiner Seele übernommen und um Szenen erweitert, welche dem Zuschauer einen noch tieferen Blick in das Grauen der Spiele und vor allem der Spielemacher gibt. Außerdem wird durch einige Szenen eine gute Grundlage für die Fortsetzung geschaffen, ohne dass in der Handlung zu weit vorgegriffen wird. Die neuen Szenen fügen sich perfekt ein und bieten einen Ersatz für die filmisch schwer umzusetzende Ich-Erzählung von Katniss im Buch. Doch auch das wird in den Szenen mit Katniss gemeistert. Es ist sowohl das grandiose Schauspiel von Jennifer Lawrence als auch die intelligente Kameraführung, welche den Zuschauer an Katniss Ängsten und Sorgen teilhaben lässt. Die leichte Wackelkamera, welche in diesen Szenen verwandt wurde, fällt nur einmal leicht zu Anfang auf und verstärkt den Eindruck die Welt aus Katniss Perspektive zu sehen.Die Umgebung wurde detailliert gestaltet und lässt vor allem im Kapitol, der Haupstadt, keine Wünsche übrig. So stellen auch die schrillen Kostüme der Bewohner und der schrillen Effie Trinket (Elizabeth Banks) einen Kontrast zu den armen äußeren Distrikten dar. Der Medienwahn um das Ereignis des Jahres, der Wahnsinn dieser tödlichen "Spiele" wird gut hervorgehoben. Das führt nun zu dem nächsten wichtigen Punkt: der Altersfreigabe ab 12. Man wollte ein möglichstes breites Zielpublikum gewinnen und das wird auch gelingen. Im Buch wird die Gewalt deutlich, so auch im Film. Das Massaker zu Beginn der Spiele spart an Filmblut und doch spürt man den Tod jedes Einzelnen. Kinder töten Kinder vor einem Millionenpublikum, und der Tod jedes einzelnen Tributes wird verdeutlicht. Dies führt auch zu einer der emotionalsten Szenen im Film, welche mit Kameraführung, Schnitt, Schauspiel und Filmmusik einfach fantastisch umgesetzt wurde. Die Filmmusik ist nicht wie in anderen Filmen aus lieblosen Popstücken zusammengeschustert, sondern die klassische Filmmusik unterstüzt die Atmosphäre in jeder Minute. So hat man sowohl markante als auch ruhige Melodien. Auch fällt die Filmmusik teilweise durch ihre Abwesenheit auf und das nur im positiven Sinn. Die Gefühle der Einsamkeit, der Angst und der Ungewissheit werden auf diese Weise unterstrichen. Der Film ist zudem kein Effekte-Feuerwerk. Das schadet nicht, sondern wirkt viel mehr erfrischend und den Arenaszenen einfach natürlicher. Die eingesetzen Effekte im Kapitol unterstreichen nur dessen Künstlichkeit, aber auch dessen Fortschritt. So wird an manchen dieser Stellen die Zugehörigkeit zum Science-Fiction-Genre deutlich. Die wichtige Szene, in welcher Katniss einem größeren Publikum bekannt wird und die Massen zum ersten Mal begeistert, wo sie zu dem "Mädchen, das in Flammen steht " wird, ist sehr gut umgesetzt worden. So mögen sich manche kritisch zu ihrem Kostüm geäußert haben, doch im Vergleich zu den anderen Kostümen sticht Katniss Kostüm wie im Buch hervor und erreicht den gewollten Effekt. Einzig und allein gewisse Tiere in der Arena, die Mutationen, hätten noch etwas bedrohlicher dargestellt werden können. An dieser Stelle wäre der Einsatz von weiteren Effekten wünschenswert gewesen. Doch verliert die Szene dadurch keinesfalls an Spannung. Dies bleibt und ist der einzige kleine Kritikpunkt an diesem Film, der zu einem Großteil nicht von den Effekten, sondern von der schauspielerischen Leistung lebt. Jennifer Lawrence (Katniss) liefert eine wirklich grandiose Leistung ab. Auch wenn man zuerst skeptisch war, sie verkörpert Katniss perfekt, sie ist Katniss. Auch Hutcherson wird seiner Rolle gerecht, der möglicherweise negative Eindruck aus den Trailern und zu Anfang des Films täuscht. Die Rolle des Mentors Haymitch wird von Harrelson gut verkörpert, obwohl er der Figur etwas von seiner unangenehmen Art genommen hat, aber auch diese Figur hat ihre guten und vor allem wichtigen Szenen nicht verloren. Elizabeth Banks als Kapitolvertreterin Effie Trinket geht in ihrer Rolle vollkommen auf. Als schrille, aber manchmal auch etwas liebenswerte Kapitolbewohnerin macht sie der Vorlage im Buch alle Ehre. Genauso wie Liam Hemsworth als Gale, Katniss Jagdfreund in Distrikt 12. Nicht zuletzt, sollte betont werden, dass dies KEIN Mädchenfilm ist. Leider zu Unrecht am Anfang mit Twilight verglichen, ist die "junge Liebe" erst ziemlich spät und insgesamt nur einer kleiner Teil dieses Films, welcher vor allem in der Arena von einer spannenden, bedrückenden Atmosphäre und nicht von einer kitschigen Romanze gezeichnet ist. Die "Tribute von Panem-The Hunger Games" liefert schon eine Grundlage für den nächsten Teil der Trilogie. Zu Recht. Der Film überzeugt von Anfang an und bietet Spannung bis zum Schluss. Deswegen bekommt diese äußerst gelungene Romanverfilmung auch die höchste Bewertung. "Fröhliche Hungerspiele! Und möge das Glück stets mit euch sein!"
Die Tribute von Panem - The Hunger Games Bewertung