Bewertung: 5 / 5
Mit [i]Die Tribute von Panem[/i] wird eine der erfolgreichsten Jugendroman-serien erstmals verfilmt. Der Hype der Buchfans war schon gewiß, doch kann [b]The Hunger Games[/b] dem gerechtwerden und einer der grossen Buchverfilmungen werden wie gar [b]Harry Potter[/b] oder [b]Twilight[/b], mit denen einen Vergleich zu ziehen schon eine Faß wäre, denn unterscheidet sich Panem so sehr wie kaum möglich. Zum Inhalt halte ich mich mal kurz, denn sollte der mittlerweile bekannt sein: [b]Im fiktiven Land Panem gab es Krieg. Als Zeichen seiner Macht ordnete das herrschende Kapitol die Hungerspiele an, bei denen ein Junge und ein Mächen aus jedem der 12 Bereiche Panems, der Distrikte, ausgewählt werden, um in einer Arena im Fernsehen bis auf den Tod zu kämpfen. So wird auch die 16-Jährige [i]Katniss Everdeen[/i] ausgewählt, bei den bestialischen Spielen mitzumachen.[/b] Auf [i]Tribute von Panem[/i] lastete ein hoher Druck, dem Lionsgate und Gary Ross gerecht werden mussten. Viel zu oft wurden schon im Vorfeld Vergleiche mit anderen verfilmten Buchserien gemacht, dabei ist Panem einzigartig, ob es der Stil, das Thema, oder allein der psychologische Kompenent ist, der den Film ausmacht. Von der Story her ist der Film sehr gut: Es passt einfach alles toll zusammen mit der düsteren, verzweifelten und in der Arena sehr brutalen Atmosphäre, welche mit jeder Szene, jedem Gespräch vermittelt wird. So ist man nicht mehr bloß Zuschauer, sondern man identifiziert sich richtig mit den Figuren, stellt man sich doch nähmlich permanent Fragen, wie man selbst handeln würde, ob man wirklich jemanden töten könnte, um selbst zu überleben, ob man sich weigert, und das schafft [i]Tribute von Panem[/i] besser als jeder von der Idee her ähnliche Film wie zum Beispiel [i]Saw[/i], bei dem einen die Protagonisten eigentlich egal sind. Doch die psychologische Gewalt ist nicht das einzige heftige. Spätestens in der Arena, wenn Kinder Kinder gnadenlos umbringen, das teilweise sehr genießen, dann bekommt man schon das Grauen. Da reichen schon "relativ" harmlose Elemente wie eine blutige Klinge, Blut, das an die Wand spritzt, oder ein bis dato noch schönen, aber jetzt von Giftwespen zerstochenen Frauenkörper. Man sieht nie wirklich Gewalt, aber dennoch ist sie da, jederzeit, überall in der Arena, ist sie in der Atmosphäre vorhanden. Daher würde ich trotz der FSK 12 dringends davon abhalten, mit Kindern darein zu gehen. Die Schauspieler sind allesamt Top, sie meistern ihre Rolle extrem gut, so gelingt es auch, das Schicksal des in den Büchern sehr vernachlässigen [i]Seneca Crane[/i] nahezubringen. Die Schauspieler decken alles ab, von schrill, absurd bis Trunkenbold oder gnadenloser Killer. So hat mich sogar Sänger Lenny Kravitz als Tribut-Stylist [i]Cinna[/i] sehr gut überzeugt. Am meisten hat mich aber Jennifer Lawrence als Katniss überzeugt. Schon sehr gut in [i]X-Men - Erste Entscheidung[/i] als Mystique, meistert sie die sehr komplexe Rolle der Katniss mit Bravour. Sie kann alles in der Rolle: Ob verzweifelt, trauernd, mitfühlend, freundlich, und sogar "liebend", alles kauft man ihr ab. Das sind jetzt schon Gründe für viele Auszeichnungen in Sachen bester (Neben)Darsteller im nächsten Jahr, man kann auf jedenfall da schon mit [i]Tribute von Panem[/i] rechnen. Der Sprung vom Buch zum Film ist sehr gelungen: Die Atmosphäre ist, wie schon gesagt, sehr gut übernommen worden, was unter anderem dem tollen Soundtrack und den Schauspielern geschuldet ist. Die Erzählung aus Katniss Perspektive konnte schlecht verfilmt werden, daher werden viele Dinge teilweise von den Spielmachern oder Kommentatoren erklärt. Die Szenen im Kapitol wurden ein bisschen gekürzt und einiges ausgelassen, aber alles wichtige wurde dringelassen. Man kann alles verstehen, selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat, und es gibt für die Leser doch noch genügend Insider. Die Sachen aus der Arena wurden aber glücklicherweise komplett übernommen, es fehlen keine wichtigen Szenen, die einzige Szene, die verändert wurde, ist das Finale, welches schon sehr schwer zu verfilmen gewesen wäre, dies ändert aber jedoch rein gar nichts an der Spannung. [i]Die Tribute von Panem[/i] ist dem Hype gerecht geworden. Es ist super stimmig, überzeugt mit einer tollen, verzweifelten Atmosphäre, tollen Darstellern mit einer brillianten Lawrence, einer unglaublichen Präsenz an Gewalt, die nicht zu wenig, nicht zu viel ist und einer guten Handlung, bei der einige Wendungen vorprogrammiert sind. Selbst Leuten, die nicht vorhaben, [i]Die Tribute von Panem[/i] zu sehen, den lege ich dies nur ans Herz, denn jetzt schon ist er einer der besten Filme 2012, trotz der grossen Konkurrenz dieses Jahr. Daher verleihe ich 10/10 Punkte.
Die Tribute von Panem - The Hunger Games Bewertung