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Dune

Kritik Details Trailer News
Ohne Fortsetzung unvollständig

Dune Kritik

Dune Kritik
8 Kommentare - 30.09.2021 von luhp92
In dieser Userkritik verrät euch luhp92, wie gut "Dune" ist.
Dune

Bewertung: 2.5 / 5

Stand jetzt lässt sich "Dune" eigentlich gar nicht bewerten. Der Film besteht zu 150 Minuten aus (oberflächlicher) Exposition für Kommendes und schließt dann mit einem offenen Ende ab, welches an "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" erinnert. Mit dem Unterschied, dass damals bereits alle drei Teile zum Großteil schon im Kasten waren, und "Die Gefährten" mit dem Gründen und Zerbrechen der Ringgemeinschaft separat eine in sich geschlossene Geschichte erzählt. "Dune" dagegen fühlt sich unfertig und unvöllständig an.

Das Traurige beim Ansehen von "Dune", man merkt dem Film ständig an, welches Potential unter der Oberfläche und in der Vorlage schlummert, welchen Einfluss Frank Herberts Werk auf die Genres der Science Fiction und Fantasy der letzten 60 Jahre ausübte. "Star Wars" als das populärste Beispiel, aber gemessen an dieser Verfilmung liegt zum Beispiel auch die Vermutung nahe, dass die Dune-Reihe ihren Anteil am Entstehungsprozess von "A Song of Ice and Fire" und "The Witcher" hatte. Daher ist es ziemlich schade, dass dann ausgerechnet eine direkte Adaption dieses Potential (noch) nicht abrufen kann.

Trailer zu Dune

Die verschiedenen gesellschaftlichen Fraktionen (das Imperium, die feudal-monarchistischen Häuser, der religiös-magische Orden der Bene Gesserit) werden unzureichend erläutert und verbleiben zu großen Teilen auf einem eindimensionalen Niveau. Die meisten Charaktere ebenso, von Interesse sind bisher nur Paul Atreides als Messiasfigur und dessen Bene-Gesserit-Mutter Lady Jessica, dementsprechend sind hier auch lediglich Timothée Chalamet und Rebecca Ferguson wirklich als Schauspieler gefordert. Oscar Isaac verfügt zumindest über die Routine, um den vom Imperium ausgebooteten Duke und Familienvater Leto Atreides gekonnt aus dem Ärmel zu schütteln, Stellan Skarsgard ist witzig als Jabba the Harkonne und Jason Momoa spielt sich selbst als cooler und sympathischer Cowboy/Pilot. Die Vorlage für Han Solo? Dave Bautista overacted sich durch den Film, Josh Brolin, Zendaya und Javier Bardem füllen den Cast immerhin noch ansehnlich auf.

Hans Zimmers nahöstlich-nordafrikanischer Ethno-Score tendiert zwischen atmosphärischer Unterstützung und unfreiwillig komischer Übertreibung. Worauf man sich jedoch unterm Strich von vorne herein verlassen kann, ist Denis Villeneuves Talent für das Visuelle, die Welt von Dune bringt er in epischem, bildgewaltigem und eigenständigem Format auf die Leinwand. "Dune" sollte definitiv im Kino gesehen werden, zum einen wegen des Erlebnisses, zum Anderen um die Finanzierung der Fortsetzung sicherzustellen!

Aktuell würde ich "Dune" mit 5 von 10 Punkten bewerten, das gilt allerdings nur als Übergangslösung. Sollte tatsächlich keine Fortsetzung gedreht werden, schlägt die Bewertung Richtung 4 von 10 Punkten aus, falls die Fortsetzung erscheint und dann auch abzuliefern vermag, sehe ich Part One bei 6 von 10 Punkten. Für eine höhere Bewertung müsste mich der Film in der Zukunft jedoch schon auf eine Weise abholen, die ich Stand heute nicht vorhersehen kann.

Dune Bewertung
Bewertung des Films
510

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8 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
18.02.2024 21:25 Uhr | Editiert am 18.02.2024 - 21:28 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Rewatch im Kino mit einem 10-Minuten-Extra bestehend aus einer Featurette und einer exklusiven Szene aus Part Two.

Im Gegensatz zur Erstsichtung 2021 im Kino fand ich hier wesentlich besser in den Film. Die meisten der negativ empfundenen Wogen wurden geglättet (Filmmusik, Schauspieler, Einführung in die Welt, die ich damals noch als zu oberflächlich empfand).

Der große Liebhaber des Films bin ich aber weiterhin nicht geworden, dafür ist er visuell zu eintönig, dunkel, grau und matschig. Gerade als Wüstenfilm, wenn man "Dune" mit "Lawrence von Arabien" oder entsprechenden Kapiteln aus "Star Wars" vergleicht, dazwischen liegen in der filmisch atmosphärischen und berauschenden Darstellung der Wüste einfach Welten.

Zudem kann man "Dune" im vollen Umfang eben weiterhin noch nicht bewerten, weil Vieles (speziell der Einfluss des Imperiums) auf eine Vertiefung oder einen Abschluss in der Fortsetzung wartet.

Erhöhung auf 7 von 10 Punkten.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MB80 : : Black Lodge Su
20.10.2021 17:07 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.904 | Reviews: 44 | Hüte: 261

@luhp92

Sehr gut, hoffe du findest (fandest) das interessant...

"Meine 5/10 sind nicht in Stein gemeißelt, sondern eine Übergangslösung."

Du, nichts ist mir egaler als die Punktevergabe, da bin ich bewusst nicht drauf eingegangen. Ich kann deine Argumentation halt nicht nachvollziehen. Un dum direkt den ersten Absatz wieder aufzugreifen: ich verstehe, dass es sich komisch anfühlt, wenn Teil zwei in der Schwebe hängt, aber stell dir mal vor, Das Imperium schlägt zurück wäre gefloppt... wäre trotzdem ein starker Film gewesen.

" "Die Gefährten" fängt dagegen klein an, konzentriert sich auf die Gefährten, der große Krieg zwischen den Völkern kommt erst in den Fortsetzungen."

Naja, also zum einen ist der Film schon deutlcih actionlastiger als das Buch, um es einfach für ein großes Publikum unterhaltsamer zu machen. Plus, und jetzt muss ich wieder von "ich hab das Buch aber gelesen" Richtung kommen: Wenn du meinst der Film verschießt sein Pulver schon, dass ist auch nur set-up. Es ist nicht so, dass die Action zuerst kommt und dann nix mehr. Das Drama ist ja eigentlich, dass wir erwarten, dass die "Guten" gewinnen, und dass sie bei der ersten Chance quasi ausgelöscht werden ist schon ein harter sucker punch. (Im Buch passiert die Schlacht übrigens quasi im off, da ist null große Action)

"Man hätte aber sehr wohl eine Serie aus "Dune" machen können."

Haben sie aber nicht, ich gehe auch nicht hin und sage, ich hätte "Game of Thrones" lieber auf der großen Leinwand und kompakter gesehen, und gebe der Serie Minuspunkte.

"Beispielsweise wird im Film überhaupt nicht klar, wofür die Raumschiffe das Spice überhaupt benötigen (und daran hängt ja ein langer Rattenschwanz, was Informationen über die Vergangenheit und Zukunft betrifft), ich dachte die ganze Zeit, das wird als Treibstoff genutzt."

Ja, er lässt einiges weg, aber das ist ja die Kunst: die Quintessenz des Buches (wieder, z.B. der Baron) ist visuell auf der Leinwand. Dass das Spice die essentiellste Ressource im Weltraum ist, ist etabliert, und wofür sie benötigt wird. Details sind dann eher Ballast.

Viel Erfolg beim Umzug, und den Hut gibt es natürlich zurück ;)

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
15.10.2021 17:51 Uhr | Editiert am 15.10.2021 - 17:52 Uhr
1
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MB80

So, jetzt komme ich endlich mal dazu.. Danke für die Antwort und den Link zum Cuts-Podcast. Ich nehme das nicht persönlich^^

Meine 5/10 sind nicht in Stein gemeißelt, sondern eine Übergangslösung. Bei "Der Herr der Ringe" wusste man, dass alle drei Filme erscheinen, da konnte man sich entspannt zurücklehnen, bei "Dune" muss man auf Part Two hoffen, solange befindet sich Part One allerdings in der Schwebe. Es ist auch irgendwie ein Paradoxon, einerseits sollte man sich Part One ansehen, um Part Two zu finanzieren, andererseits lohnt sich Part One in meinen Augen erst, wenn Part Two dann auch wirklich erschienen ist.

Denn Part One geht direkt in die Vollen, steigt mit dem großen Krieg zwischen den Atreides, den Fremen und den Harkonnen im Verbund mit dem Imperium ein und bricht den Konflikt irgendwo ab, sodass dies alles nun erstmal im Raum steht. "Die Gefährten" fängt dagegen klein an, konzentriert sich auf die Gefährten, der große Krieg zwischen den Völkern kommt erst in den Fortsetzungen.

"falls an der Stelle die Frage kommt, ob man nicht einfach einen Film hätte machen können: nein, Verweis an Lynch"

Man hätte aber sehr wohl eine Serie aus "Dune" machen können.

"Zum inhaltlichen, ich empfehle dazu folgenden Podcast: #79 Dune"

In der Tat sehr aufschlussreich, was den Inhalt betrifft, Hintergründe werden nähergebracht, ein Ausblick in die Zukunft gegeben, Symboliken und Bildsprache erläutert, die mir nicht aufgefallen sind. Gleichzeitig bestätigt der Podcast aber auch meine Vermutung, dass Villeneuve sehr viele Infomationen weglässt, die für das World Building wichtig gewesen wären und dass eine Serie in meinen Augen die sinnvollere Adaptionsherangehensweise gewesen wäre. Beispielsweise wird im Film überhaupt nicht klar, wofür die Raumschiffe das Spice überhaupt benötigen (und daran hängt ja ein langer Rattenschwanz, was Informationen über die Vergangenheit und Zukunft betrifft), ich dachte die ganze Zeit, das wird als Treibstoff genutzt.

"Dass der Film gut funktioniert sieht man ja allein daran, wie viele ihm folgen können ohne die Bücher gelesen zu haben"

Was meiner Einschätzung nach daran liegt, dass die verschiedenen Fraktionen auf einzelne Charakteristiken heruntergebrochen werden. Die guten und edlen Atreides, die bösen und degenerierten Harkonnen, ein paar einfache Machtspiele und Intrigen unter Einfluss des Imperiums.

"Nehmen wir den Baron, den du hier als "witzig" (what?!) beschrieben hast."

Das war für mich schon eine angetrashte Vorstellung. Die übertriebene Fettmaske, das Gefresse und Gegrunze und Skarsgard hängt sich da als Schauspieler voll rein.

"Overacting bei Rabban, bin ich an Bord, aber im Bcuh beschreibt der Baron seinen Neffen selber als "einen Muskelprotz ohne Gehirn". Nuancen wären hier falsch am Platz gewesen."

Das mag sein und wäre allgemein gesehen auch passend. Wenn durch dieses Overacting dann aber eigentlich als dramatisch gedachte Szenen untergraben werden, ist das nicht so schön.


@ZSSnake
Ja, eine 5/10 ist für mich keine negative Bewertung. Und "Dune" - Part One hat auch noch Potential aufzusteigen, mal schauen, was die Zukunft bringt.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
03.10.2021 11:16 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

Ich denke man sollte nicht vergessen, dass eine 5/10 keine "schlechte" Bewertung ist, sondern genau die Mitte. Sie sagt letztlich aus, dass der Film nichts ausnehmen gut und nichts ausnehmend schlecht gemacht hat. ODER: Dass sich die schlechten und guten Sachen so sehr aufwiegen, dass kein Film herauskommt, der in eine der Richtungen besonders ausschlägt.

Für mich waren die optische Wucht und das Interesse an der Geschichte dann doch noch groß genug, um am Ende bei der "guten" 7/10 zu landen. Meiner Wertung für Filme, die mich zwar auf einigen Ebenen ansprachen und für Genrefans den Blick auf jeden Fall wert sind, aber nicht an die Ebene eines "tollen" Films oder gar Meisterwerks herankommen.

Ich kann Luphs Wertung und auch seine Punkte voll nachvollziehen, bin ja im Grunde in meiner Review verbal weitestgehend zu den gleichen Punkten gekommen und habe vieles sehr ähnlich empfunden. Ich war auch drauf und dran, die Review einfach Wertungsfrei zu lassen, weil die Worte doch recht klar widerspiegeln, was man eigentlich meint. Und bei Luhp kommt ich an eine ähnliches Feeling wie bei meiner eigenen Empfindung: Der Film hat sehr viele tolle Ansätze - schafft es aber leider nur sehr bedingt zu Begeistern. Und ob man dann am Ende da ne 5/10 für klares Mittelmaß dranschreibt, oder ne 7/10 für "gut, aber nicht toll" - das is ganz subjektiv.

Ich sage es seit langem: Nicht an der Wertung aufhängen - immer die Worte wirken lassen und im Kopf genau daraus die Wertung bilden. Denn letztlich sind das ja nur arbiträre Nummern, die wir dranschreiben, damit jemand, der das Ding nicht lesen will, ne grobe Richtung hat, wie der Film vom jeweiligen Schreiber einzuordnen wäre.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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MB80 : : Black Lodge Su
02.10.2021 17:43 Uhr | Editiert am 02.10.2021 - 17:47 Uhr
1
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.904 | Reviews: 44 | Hüte: 261

luhp92:

Ufff... ich fürchte, du verkaufst den Film stark unter Wert und hast auch einige Stärken nicht gesehen. Zudem kann ich entgegen von Paul und TiiN deiner Argumentation nicht zustimmen (außer vielleicht, dass Zimmer halt immer Zimmer sein wird, teilweise). Meine Meinung, nimm es nicht persönlich bitte:

"Der Film besteht zu 150 Minuten aus (oberflächlicher) Exposition für Kommendes und schließt dann mit einem offenen Ende ab, welches an "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" erinnert. Mit dem Unterschied, dass damals bereits alle drei Teile zum Großteil schon im Kasten waren, und "Die Gefährten" mit dem Gründen und Zerbrechen der Ringgemeinschaft separat eine in sich geschlossene Geschichte erzählt. "Dune" dagegen fühlt sich unfertig und unvöllständig an."

Dass das alles hier nicht oberflächlich ist, darauf komme ich noch. Mein Problem ist, wieso du den Film hier negativ zu Die Gefährten vergleichst. Beide Filme enden quasi auf der selben Note, die "Guten" sind verbrochen, nach einem kurzen Action-Intermezzo (schon hier ist in dem kurzen Duell von Dune aber schon viel mehr Subtext als bei Jackson..) geht die Reise in eine (angedeutet Hoffnungsvolle) Zukunft. Und deshalb ist Dune schlechter, weil Produktionsgeschichte?! Nein, Jackson hatte hier die lockere Kugel und konnte einfach sich an der Struktur der Bücher bedienen, Villeneuve musste den passenden Punkte selber finden (falls an der Stelle die Frage kommt, ob man nicht einfach einen Film hätte machen können: nein, Verweis an Lynch). Und ich denke das hat er, oder sagen wir es mal so: das Jackson hier eher versagt hätte, dafür gibt es ein Beispiel. Gut, Guillermo wollte wohl ursprünglich nur zwei Filme aus dem Hobbit machen, aber Jackson musste dann aus einem Buch drei pressen, und die Filme sind als eigene Filme und von den Übergängen her dramaturgisch verkorkst.

Zum inhaltlichen, ich empfehle dazu folgenden Podcast: #79 Dune
V
illeneuve hat nicht nur die Themen des Filmes verankert, er hat darüber hinaus, und das ist jetzt echt Kunst, diese größtenteils visuell verankert und dabei sogar die kommenden Bücher vorausgenommen. Nur als Beispiel, in zwei Szenen nimmt der Film das Ende und sogar das zweite Buch schon vorweg, ohne es auszubuchstabieren: in der Vision, in der Paul sich als möglichen Mörder/Feldherrn sieht , und in dem Duell am Ende. In dieser Szene, und anderen, ist dabei das Zentrale Motiv der Bücher verankert: der Wiederspruch oder ständige Kampf der Menschheit zwischen Veränderung und Stasis. Und das ist alles andere als Oberflächlich UND wird ohne Lynch-Adaption Erklärbär aus dem Off erzählt.

"Daher ist es ziemlich schade, dass dann ausgerechnet eine direkte Adaption dieses Potential (noch) nicht abrufen kann."

Die "literarische" Adaption wäre die von Lynch, in der er die Präambeln der Kapitel, wo immer quasi aus irgendeiner Enzeklopädie vorgelesen wird, in dem Film genommen hat. Und der Film ist God-awfull. Ehrlich, die Themen des Buches sind in dem Film, du musst sie nur sehen.

"Die verschiedenen gesellschaftlichen Fraktionen (das Imperium, die feudal-monarchistischen Häuser, der religiös-magische Orden der Bene Gesserit) werden unzureichend erläutert und verbleiben zu großen Teilen auf einem eindimensionalen Niveau."

Star Wars - A New Hope hat doch auch funktioniert, ohne dass die inneren Abläufe der Jedi erklärt wurden. Dass der Film gut funktioniert sieht man ja allein daran, wie viele ihm folgen können ohne die Bücher gelesen zu haben (was alleine schon eine Mammutsaufgabe war).

"Die meisten Charaktere ebenso, von Interesse sind bisher nur Paul Atreides als Messiasfigur und dessen Bene-Gesserit-Mutter Lady Jessica, dementsprechend sind hier auch lediglich Timothée Chalamet und Rebecca Ferguson wirklich als Schauspieler gefordert."

Das kann ich so semi sogar nachvollziehen, aber auch hier: das Buch hat einfach den Platz, so viele Charaktere zu entwickeln, der Film hat das nicht. Aber Abkürzungen zu nehmen ist nicht "underwritten". Nehmen wir den Baron, den du hier als "witzig" (what?!) beschrieben hast. Das ist tatsächlich ein Beispiel für eine richtig gute Adaption für das Medium Film. Der Baron hat im Buch riesige Redeanteile, aber im Kern ist er eins: eine abstoßende, völlig gnadenlose und boshafte Gefahr. Und das haben Villeneuve und Skarsgard so perfekt eingefangen, das ist eine 11/10 von mir. Overacting bei Rabban, bin ich an Bord, aber im Bcuh beschreibt der Baron seinen Neffen selber als "einen Muskelprotz ohne Gehirn". Nuancen wären hier falsch am Platz gewesen.

"Worauf man sich jedoch unterm Strich von vorne herein verlassen kann, ist Denis Villeneuves Talent für das Visuelle, die Welt von Dune bringt er in epischem, bildgewaltigem und eigenständigem Format auf die Leinwand."

Da stimme ich dir zu, aber es tut mir fast ein bissl Leid, dass dir außer den offensichtlichen Bildern nicht noch so viel mehr aufgefallen ist.

Und sorry, dass ich mich jetzt unter deiner Kritik so ausgekotzt habe statt einfach selber eine zu schreiben -)

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
02.10.2021 10:09 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.975 | Reviews: 173 | Hüte: 604

Deine textuelle Bewertung kann ich gut nachvollziehen. Die Schlussfolgerung in Sachen Punkte finde ich überraschend. 5 von 10 ist für mich ein Ergebnis wo ein Film etwas total verbockt hat und man das Sehen fast schon bereuen möchte.


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
01.10.2021 20:56 Uhr
1
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@PaulLeger

Vielleicht hätte es einfach eine High-Budget-Serie werden müssen..

Villeneuve hätte da auch gut als Executive Producer fungieren können, für den Showrunner als Fulltime-Job würde seine Zeit aber wohl nicht ausreichen. Zumindest würde er dann aber sicherlich die Pilotepisode drehen, vielleicht auch weitere Episoden, wenn das wichtige oder großangelegte Episoden sind.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
30.09.2021 21:34 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.331 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ luhp92

Alles nachvollziehbar was du schreibst. Bei mir landet er am Ende zwar bei 7,5/10, aber gemessen an dem was eigentlich möglich wäre ist das auch schon eine kleine Enttäuschung.

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