Bewertung: 4 / 5
Was erlaubt sich diese Schulbehörde eigentlich? Alle kleinen Schulen sollen auf einmal zugemacht werden und die Kinder müssen alle zusammen in die große Schule gehen. Ella und ihre Freunde finden das gar nicht gut. Sie haben ihre Schule nämlich gern. Ihr Klassenzimmer, ihre Direktorin und ihren Lehrer. Doch eines Tages müssen auch sie, aufgrund eines dummen Missverständnisses, in die neue Schule. Dort finden sie ihr Zimmer nicht, alles ist kalt und unpersönlich und außerdem finden die Kinder heraus, dass der reiche Herr Yksi ihre alte Schule abreißen möchte, um eine Formel 1-Rennstrecke zu bauen. Jetzt muss ein Plan her. Und zwar rasend schnell.
Die Bücher rund um Ella und ihre Klassenkameraden sind auch in Deutschland ein Riesenerfolg. Und ähnlich abenteuerlich und einfallsreich kommt die erste Verfilmung daher. Natürlich sind die Kinder die Helden, dabei spielt sich Ella als Anführerin keinesfalls in den Vordergrund. Jedes Kind hat seine besonderen Talente und Fähigkeiten, jeder kommt zum Zug und darf zur gelungenen Rettungsmission für die Schule und den Lehrer etwas beitragen. Auch schauspielerisch begeistern ausnahmslos alle kleinen und großen Darsteller. Die Einfälle der Kinder sind kreativ, der Humor ist kindgerecht, die Action nicht zu rasant und es gibt immer wieder Ruhephasen, in denen der nächste Schritt geplant wird, sodass auch junge Zuschauer nicht überfordert werden. Die Schulfreunde als kleine Familie, die zusammenhält und alles füreinander tut - eine positive Botschaft, die glaubhaft vermittelt wird. Gelungenes, überraschendes Kinderkino aus Finnland, das schon die Jüngsten begeistern wird.
Trailer zu Ella und das große Rennen
Wie Ella und ihre Freunde sich in der Erwachsenenwelt durchsetzen, wird originell und kindgerecht inszeniert: Wenn die Kinder als Präsidenten verkleidet mit Bärten und künstlichen Zöpfen bei der Polizei vorsprechen und dort scheinbar ganz ernst genommen werden mit ihrem Anliegen, dann bringt das Jung und Alt zum Schmunzeln. Komische Momente bietet auch die Bildsprache, wenn Batman zitiert oder die Allgewalt der Erwachsenen in Frage gestellt wird, wie etwa bei der Befreiung des Lehrers, der in Ketten am Baum gefesselt ist und es nicht schafft, sich selbst zu befreien. Eine Jagd durch das riesig dimensionierte Schulhaus in der Stadt wird mit Slapstickelementen ebenfalls überzeugend in Szene gesetzt.
Ein großer Spaß für Kinder, der mit Tempo und viel Witz kindgerecht inszeniert ist. Besonders sehenswert sind dabei die Jungdarsteller, die mit angemessenem Ernst die Geschichte vorantreiben.
Prädikat: besonders wertvoll
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung