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Fast & Furious Five

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Fast & Furious Five Kritik

Fast & Furious Five Kritik

Fast & Furious Five Kritik
0 Kommentare - 14.05.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Fast & Furious Five" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Nach einem waghalsigen Gefängnisausbruch flüchten Brian (Paul Walker), Mia (Jordana Breweser) und Dominic Toretto (Vin Diesel) nach Brasilien. Dummerweise ist die Polizei ihnen weiter auf den Fersen. Nun stellen sie in Rio de Janeiro ein neues Team zusammen, um den Drogenbaron Hernan Reyes (Joaquim de Almeida) zu berauben. Unterdessen wird das Team von dem DEA-Agent Luke Hobbs (Dwayne Johnson) verfolgt.

Man nehme ein Franchise, daß sich eigentlich mal dadurch ausgezeichnet hat, ein absolutes Kind seiner Zeit zu sein. Es ging, wohlgemerkt, um den illegalen Handel von DVD-Playern und aufgemotzte Karren, die Straßenrennen fuhren. Zehn Jahre funktionierte das, wenngleich der direkte Vorgänger zu Fast & Furious Five schon einen Stilbruch bedeutete. Weniger Autorennen, dafür mehr Pseudo-Thriller-Aspekte. Im Falle dieses Werkes, daß nun endlich die Kerngruppe um Paul Walker, Vin Diesel und Jordana Brewster komplett agieren lässt, ohne, daß sie einander Hass und Allerlei entgegenbringen, handelt man sich rein ideologisch schon Probleme ein. Wahnwitzig zum Finale, wenn man einen Tresor durch die Stadt schleift. Jetzt könnte man moralisch argumentieren, daß da ja auch eine Menge Zivilisten ums Leben kommen, wenn man einen Tresor mit Autos durch die Stadt schleppt. Doch das ist gar nicht so sehr das Problem. Gut, zugegeben, so ein wenig habe ich auf die falsche Fährte geführt. Denn was Pate Dom und seine Familie da machen, ist eigentlich Diebstahl an einer korrupten Polizei, die sich einem brasilianischen Drogenboss untergeordnet hat. Natürlich ist da ein systemischer Komplex zu finden, nach welchem es aufzudröseln gilt, wer nun die Moral gepachtet hat und wer eben doch das pure Böse darstellt. Doch das ist eben für einen solchen Film auch zu viel des Guten. Vielleicht stiehlt man von der Zivilbevölkerung, um sich selber zu bereichern, vielleicht auch nicht.

Trailer zu Fast & Furious Five

Alles in allem hat auch dieser Teil der Saga nicht wirklich viel mit Autos zu tun. Über weite Strecken präsentiert sich ein zweiteiliger Film, der einmal wie ein Thriller anmutet, indem die Familie vor den Behören flieht. Interessant ist ja, daß gerade das Verständnis amerikanischer Außenpolitik da Einzug in den Film erhält. So sind aus unerfindlichen Gründen irgendwelche DEA-Agenten in Brasilien zu finden, die Jagd auf den Drogenbaron Hernan Reyes und auf Dominic Toretto und Familie machen. Schon bei seinem ersten Auftritt wird klar, daß Dwayne Johnson hier eine gewisse Präsenz aufweist. Wenn seine öligen Arme durch einen Flughafen kreuzen, dann ist das herrlich bescheuert. Nicht, weil Johnson das schlecht spiele, sondern weil das Franchise einfach derart bekloppt ist. Und diese Szene ist durchaus berichtenswert, weil es aufzeigt, wie auf diese Figuren geblickt wird. Da wird dann erzählt, daß der eine ein ehemaliger FBI-Agent war, der mal Undercover war und der andere, ein professioneller Verbrecher, der schon zwei Mal ausgebrochen sei und höchst gewalttätig wäre. Nun fragt man sich als Zuschauer, der tatsächlich etwas Aufmerksamkeit in diese Filme investiert, von welchen Figuren da gesprochen wird. Man kann es auch so übersetzen: Irgend so ein Vorstadtdulli, der einen auf Bling Bling macht, hat mal DVD-Player geklaut und jemandem das Gesicht poliert. Dann ist er durch maßlose Inkompetenz zweimal ausgebrochen. Der andere, ein ebenso prolliger Cop, der irgendwie dann beim FBI war. Fertig. Interessant ist ja ohnehin, daß man in den Staaten durchaus recht einfach Bulle wird, aber schwieriger bleibt.

Man macht also sofort klar, daß es sich hier um die Absoluttesten Profis handelt, die man jemals finden wird. Ganz Nebenei sammelt diese Gruppe überbewerteter Prols dann ebenso überbewertete Prols um sich, um die Mission durchzuführen. Ab diesem Punkt handelt es sich um einen Ensemble-Film, indem durchaus die Zeitlinien durcheinander geworfen werden, wenn man da an einen gewissen Han denkt. Und alle sind eben so herrlich glücklich miteinander und versammeln sich erneut, um mit der Familie zu sein. Das ist schon herrlich schräg. Dann bekommt jeder seinen Auftrag und hat etwas zu tun, damit die Gruppe auch ja in den Tresor reinkommt. Hier gibt es dann vor allem eine interessante Szene mit Gal Gadots Gisele. Zusammen mit Han, mit dem sich so eine Art Romanze anbahnt, muss sie nämlich einen Fingerabdruck vom bösen Hernan Reyes besorgen. Dafür observieren sie ihn am Strand und Gisele läuft eben im Bikini zum Mann rüber, setzt sich kurz an dessen Seite, er fasst ihr an den Po und das Problem ist gelöst. Nun sind solche Sexualisierungen ja alles andere als konservativ, aber das eigentliche Phänomen ist ja der Griff an den Po. Und da gibt es eben die offenkundige Lösung zu sagen, der Mann habe eine gewisse Form von Macht und wird übergriffig. Tatsächlich sollte man das aber eher als feministisch betrachten. Denn erstens nimmt diese junge Frau alles in die Hand und vollführt sozusagen den Auftrag. Und zum anderen hat sie ja zu jeder Zeit die Kontrolle über die Situation, weil sie auch danach frei entscheiden kann wieder zu gehen. Ein sogenannter Male gaze wird hier natürlich irgendwo bedient, doch die Machtverhältnisse sind nicht so einfach, wie sie eben auf den ersten Blick scheinen. Auch das muss man untermauern, weil Justin Lin da schon recht billige Clubmusik abspielt, um klarzumachen, daß das nun ein besonderer Moment ist. Auch wird Gal Gadot natürlich entsprechend in Szene gesetzt. Aber es ist wie gesagt komplexer.

Insgesamt überzeugt Lin aber vor allem durch seine Action. Man wartet hier zunächst mit Verfolgungen in den Favelas auf, die tatsächlich auch rein handwerklich ganz gut gemacht sind. Rio de Janeiro als Kulisse funktioniert da sehr gut, weil auch die Welt, die da gezeigt wird, alles andere als vom Wohlstand geplagt wird. Dann wiederum findet sich natürlich in den Favelas auch eine unglaubliche Dichte, die eine Verfolgung über die Dächer und Gassen nur noch immersiver gestaltet. Gerade, auch, wenn es um eine direkte Konfrontation zwischen Vin Diesel und Dwayne Johnson geht. Letzterer ist natürlich rein physisch schon eine Gewalt, die vielleicht sogar noch imposanter ist als Diesel. Und da ist natürlich klar, daß der Kampf, den die beiden zwangsläufig auch im Film austragen, auf rein physischer Ebene schon eine Bedeutung zu sich hat. Das funktioniert eben über ganz banale Schauwerte und ist auch insgesamt wohl dem Geist eines träumenden Vierzehnjährigen entsprungen. Das allerdings mit so viel peinlichen Pathos zu paaren, beweist, wie herrlich schlecht dieser Film doch so unterhaltend sein kann. Dann wiederum beobachtet man als Zuschauer auch zunehmend einen sogenannten Heist Film. Die Gruppe um Dom plant einen großen Coup, indem es darum geht, ganz viel Geld zu stehlen, um sich finanziell unabhängig zu machen. Ob das dann den Reiz von einem Ocean’s Eleven (2001) oder auch Inception (2010) erreicht, darf bezweifelt werden. Allerdings ist es in diesem Kontext durchaus eine gelungene Abwechslung.

Vielleicht ist den Machern hier mit Fast & Furious Five ihr Meisterstück gelungen. Es ist der am wenigsten dümmste Teil einer Reihe, die in Dummheit einen Superlativ nach dem nächsten aufstellt. Das macht Spaß, wenn man ein wenig ironisch darauf blickt. Damit reiht sich dieser Film natürlich perfekt in die Saga ein. Doch auch das Wagnis, hier weniger auf Autos und mehr auf Thriller zu setzen, funktioniert eigentlich sehr gut. Thematisch ändert sich aber dann doch recht wenig.

Fast & Furious Five Bewertung
Bewertung des Films
710

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