Bewertung: 5 / 5
Hallöchen in die Runde, das ist keine wirkliche Besprechung des Filmes Ferdinand, sondern des 1950er Klassikers "Roter Staub". Da Ferdinand aber zu großen Teilen auf der Dramaturgiue des alten Filmes aufbaut, Roter Staub noch nicht in der Datenbank von MJ ist, dachte ich, mache ich wieder einmal einen meiner mittlerweile häufigen Quervergleiche. Diesmal aber mit einem Haken: Nicht so sehr anlytisch sondern aus der Sicht eines Vaters (Ferdinand) und des Kindes (Roter Staub) und immer recht kurz gehalten. Hoffe es gefällt ;-)
Zunächst mal ein kurzer Exkurs: Ferdinand beruht auf einer Kurzgeschichte, die schon einmal in den 1950ern von Disney in Form eines Kurzfilms (6 Minuten oder so) veröffentlicht wurde (übrigens auch auf deutsch, einmal bei youtube mal nachschauen).
Trailer zu Ferdinand - Geht STIERisch ab!
Der Kurzfilm aus den 1950ern:
Ein wirklich charmantes kurzes und sehr lustiges Kleinod, die Kinder lieben es, es gibt keinerlei unnötige Gewalt und die Erzählende Stimme weckt Erinnerungen an früher: 8 Punkte.
Der neue Ferdinand als abendfüllender Zeichentrickfilm:
Nachdem ich die Kids erfolgreich mit dem Kurzfilm anfütterte, wollten sie natürlich auch die Langfassung sehen. Der Film ist charmant, kurzweilig, erfindet kein Rad neu, hat hier und da ein paar kritische Noten zur Tierhaltung parat, aber immer so in Massen, dass man als Elternteil nie Angst haben sollte, dass die Stimmung kippen könnte. Und wenn es dann ans Finale geht, ist es immer kurz davor, dass die Stimmung zu reißerisch werden könte, aber auch hier fängt sich der Film immer wieder im richtigen Moment, so dass er als Kinderfilm völlig in Ordnung geht. Er hat nie den Drive eines Pixar Films oder einiger neuerer Animationsfilme, aber das ist auch kein bißchen der Anspruch: irgendwo zwischen 6-7 Punkte. Ach ja, die Kinder sind natürlich Feuer und Flamme, aber genauso schnell ist der Film auch vergessen - kein zweiter König der Löwen oder Moana. Zur Handlung sage ich jetzt mal nicht viel, da dies in Roter Staub (folgt gleich) recht ähnlich zugeht.
Roter Staub:
Ein Junge findet ein Kalb, zieht es groß, der Stier wird dann für eine Stierkampfarena ausgewählt - gegen den Willen des Jungen - und mitgenommen. Es kommt zu einem wirklich dramatischen Finale in der Arena, wo der Stier eigentlich nie eine Chance hat, während der Junge verzweifelt versucht, in die Arena zu kommen, um seinen Stier zu retten.
Ich habe diesen Film als KInd gesehen und er geht (zumindest in dem Alter) ziemlich an die Nieren, denn so wie der Stier hier fertig gemacht wird, ist einfach derbe. Man/Kind sitzt wirklich Edge of the Seat und kämpft mit den Tränen.
Und als es dann am Ende zum Abspann kommt, endet der Film recht abrupt auf dem emotionalen Höhepunkt, so ähnlich höchstens noch Jahr(zehnt)e später bei Rocky 1 und Warrior gesehen.
Ob der Film heute auch noch so zieht, kann ich nicht beurteilen, da ich irgendwie der Meinung war, dass es noch zu früh die Kinder sein könnte (nach einem Desaster genannt "König der Löwen", der die KInder komplett traumatisierte), aber damals war der Film so eingänglich wie es nur geht. Daher aus der Erinnerung heraus mal 10 Kinder-Stierhörner!