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Frankenstein - Immer Ärger mit den Monstern

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Frankenstein - Immer Ärger mit den Monstern Kritik

Frankenstein - Immer Ärger mit den Monstern Kritik
1 Kommentar - 21.06.2019 von CINEAST
In dieser Userkritik verrät euch CINEAST, wie gut "Frankenstein - Immer Ärger mit den Monstern" ist.

Bewertung: 4 / 5

Frankenstein & Me ist ein kanadischer Spielfilm aus dem Jahre 1996 und gleichzeitig das Schauspieldebüt von Ryan Gosling.

Inhalt

Earl ist ein elfjähriger Teenager der eine starke Passion für Monster und Gruselwesen aller Art hegt. Er verliert sich zudem, zum Leidwesen seiner Lehrerin und Mutter, regelmäßig in seinen Tagträumen in denen er die Grusel- und Horrorgeschichten seiner Comics und alter Universal-Monsterfilme zum Leben erwecken lässt. Angetrieben durch ein unerwartetes Ereignis in seinem Leben schmiedet er zusammen mit seinem Bruder und seinen Freunden einen riskanten Plan, um unvollendete Träume zum Leben zu erwecken und die Fantasie real werden zu lassen…

Kritik

Frankenstein: Immer Ärger mit den Monstern oder Frankestein & Me, wie er im Original heißt, ist der erste abendfüllende Spielfilm und das Leinwanddebüt des damals 16 jährigen Kanadiers und heutigen Hollywoodstars Ryan Gosling. Auch wenn er hier nur eine Nebenrolle innehat, ist sein Part dennoch ausreichend groß, um ihn als vollwertigen Film seiner Vita anzuerkennen. Es war lange Zeit allerdings ein schweres Unterfangen diesen Film überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Unter anderem dadurch begünstigt, dass ihm damals kein breiter Kinorelease zuteil wurde, hielt sich auch die digitale Nachbereitung des Filmes in Grenzen. Außer einer alten Videokassette, die hierzulande nicht mehr zu bekommen ist, gibt es keinerlei vorzeigbare deutsche Version dieses Filmes auf DVD, BluRay oder Stream. So bin ich als alter Gosling-Anhänger nach jahrelanger Suche zufällig und unerwartet auf der größten aller Videoplattformen fündig geworden, wo sich in der Zwischenzeit tatsächlich jemand die Mühe gemacht hat, die alte Videokassette aus dem Schrank zu holen und die angestaubte Version des Filmes zu digitalisieren und im englischen Originalton für alle Menschen frei zur Verfügung zu stellen.

Kaum hatte ich diese Version entdeckt, habe ich mir die kurzweiligen 91 Minuten direkt zu Gemüte geführt und war tatsächlich überrascht welch hohen Unterhaltungswert der Film mir, gemessen an meinen Erwartungen, die nicht sehr hoch waren, bieten konnte. Zuerst einmal muss man sagen, dass das Marketing des Film damals wohl mit ein Grund dafür gewesen sein muss, dass der Film an den Kassen und in der Aufmerksamkeit der Zuschauer komplett baden gegangen ist. Wahrscheinlich wäre er sogar komplett in der Versenkung verschwunden und hätte niemals wieder Erwähnung gefunden, wenn nicht ein gewisser Mr.Gosling hier mitgespielt hätte. Allem voran suggerieren einem der Titel und ein Blick auf das offizielle Filmplakat einen Film, in dem es augenscheinlich vor bekannten Monstern nur so wimmelt, werden doch Frankenstein’s Monster, Die Mumie und der Wolfman sehr präsent positioniert, dazu der Schriftzug “Thunder & Frightening“ und darunter prankt – als einzige Schauspielererwähnung – der Name Burt Reynolds. Bitte was, Burt Reynolds spielt hier die Hauptrolle, warum nur findet sich kein älterer Herr in der Inhaltsangabe dieses Films, fragt man sich unweigerlich. Richtig, weil auch er nur eine – wenn auch nicht ganz unwichtige – Nebenrolle in diesem Film innehat und seine Leinwandzeit sich nur unerheblich von der Goslings unterscheidet. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass Frankenstein & Me in seiner Filmografie im gleichen Jahr wie der Edel-Trash-Film Striptease und ein Jahr vor dem hochgelobten Boogie Nights auszumachen ist.

So viel zum fehlgeleiteten Marketing des Films, kommen wir zum Film an sich. Wenn man diesen Film also völlig unbefangen schaut, kommt man nicht umhin, deutliche Parallelen zu den typischen Kinder-Abenteuer-Filmen der 80er Jahre auszumachen. Angefangen beim sehr starken Soundtrack von Normand Corbeil (Heavy Rain, Napola - Elite für den Führer), über die Kamerafahrten, bis hin zu den kultigen Bonanza-Rädern, hat man hier durchaus häufiger das Gefühl, dass der Film mindestens 10 Jahre zu spät erschienen ist. Wer hier allerdings den Vergleich zu großen Genre-Vertretern ala Die Goonies oder E.T.- Der Ausserirdische zieht, wird schwerlich enttäuscht werden. Frankenstein & Me ist ein viel kleinerer persönlicherer Film geworden, den man fast ausschließlich auf seine Hauptfigur Earl beschränken könnte. Es werden hier unter anderem die immer wieder kehrenden Themen aufgegriffen, die Jugendliche, die langsam dem Kindesalter entwachsen eben umgeben. Wenn die Mutter ihrem Kind nahelegt sich mehr auf die Schule zu konzentrieren und weniger sinnlosen Fantastereien nachzuhängen, wenn Earl sich von allen Menschen in seinem unverstanden fühlt, wo er doch selbst so für seine Sache brennt, dann kommt vielleicht in jedem ein wehmütiger Gedanke an die eigene Kindheit hoch und man kann sich gut in seine Lage versetzen. Natürlich reißt der Film storytechnisch keine Bäume aus und hier wird auch nicht das Genre-Rad neu erfunden, als kleine aber feine Fantasy-Familendramödie macht er aber aufjedenfall eine Menge richtig und hat das Herz am rechten Fleck. Schön anzusehen sind außerdem die jeweils unterschiedlichen Tagträume von Earl, die aussehen als wenn sich ein paar ambitionierte Kinder an die Arbeit gemacht hätten einen kleinen Abenteurfilm zu drehen. Nicht nur einmal habe ich mich daran erinnert gefühlt, wie wir früher als Kinder ebenfalls Szenen aus unseren Lieblingsfilmen nachgespielt haben. Regisseur Robert Tinnell (Alex und das Zauberschwert), der bis heute insgesamt nur fünf Filme gedreht hat und für den Frankenstein & Me erst die zweite Regiearbeit darstellte, versteht sein Handwerk hier durchaus und verleiht dem ganzen Film durch seine Inszenierung ein angenehmes Abenteuerflair, was sich jedoch mehr auf die Atmosphäre an sich als auf eine tatsächlich stattfindende Abenteuerreise im klassischen Sinne bezieht.

Das Setdesign, die Dialoge und vor allem die Verkörperung der fiktiven Figuren durch die Kinder sind mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und vor allem der kleine Bruder ist für den einen oder anderen Lacher gut. Überhaupt ist der Enthusiasmus der beiden Brüder ansteckend und das Zusammenspiel der beiden macht eine Menge Spaß, auch weil sie sehr glaubwürdig als Geschwisterpaar agieren. Wo wir auch schon bei den Darstellern wären, wie bereits erwähnt spielt Burt Reynolds seine Rolle als verständnisvoller Vater grundsolide und mit der nötigen Wärme. Auch die Kinderdarsteller, allen voran Jamieson Boulanger als Earl, Ricky Mabe als immer treu an seiner Seite stehender kleiner Burder, sowie Beki Lantos als beste Freundin Karen machen ihre Sache sehr gut. Bei Ryan Gosling als Kumpel Kenny, sieht man einige seiner später bekannter gewordenen Gestiken und Mimiken auch hier schon in Ansätzen. Nicht unerwähnt bleiben soll die Teilnahme von Louise Fletcher als Earls fiese Lehrerin Mrs. Perdue, die allerdings handzahm wirkt im Vergleich zu ihrer allseits bekannten Rolle in Einer flog über’s Kuckucksnest. Einzig Myriam Cyr als Mutter fällt mit ihrem teilweise harten Overacting etwas aus dem Rahmen und versetzt dem ansonsten sehr solide aufspielenden Cast einen kleinen Dämpfer. In einer weiteren kleinen Nebenrolle als örtlicher Polizist zu sehen ist Roc LaFortune, den man aus einigen Serien oder den Les Boys Filmen kennen könnte. Abschließend sei noch erwähnt, dass das Ende des Films gekonnt mit der Erwartungshaltung der Zuschauer spielt und spätestens mit dem ultracheesigen Abspannsong für ein breites Grinsen sorgen dürfte.

Fazit

Zusammengefasst ist Frankenstein & Me ein sympathischer Familienfilm mit 80er-Fantasyeinschlag geworden ist, in dem es hauptsächlich darum geht, dass Kind in sich selbst nicht zu verlieren, an seine Träume zu glauben und allen Hindernissen zum Trotz für sie zu kämpfen. Wer einen netten kleinen Genrevertreter mit zahlreichen Referenzen für Filmnerds sucht, hat hier vielleicht eine kleine Perle gefunden. Dies ist ein Film, der zeigt, dass man eine einfache Botschaft und sympathische Geschichte mit viel Liebe zum Details und einfachen, aber handwerklich sehr gekonnten Mitteln in 90 Minuten sehr rund erzählen kann.

Frankenstein - Immer Ärger mit den Monstern Bewertung
Bewertung des Films
810

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1 Kommentar
MJ-Pat
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CINEAST : : ReReleaser
21.06.2019 22:18 Uhr | Editiert am 21.06.2019 - 22:22 Uhr
0
Dabei seit: 17.11.09 | Posts: 2.095 | Reviews: 7 | Hüte: 121

Ein kleiner aber feiner Tipp heute mal von mir...

...für alle die früher als 8jähriger Sonntagmorgens um 5.00 Uhr aufgestanden sind und im halbdunkel mitten in einen spannenden Jugendfantasy-Abenteurstreifen geklickt haben, von dem sie weder Titel noch Inhalt kannten, der sie aber trotzdem bis zum Frühstück bei der Stange gehalten hat.

Im Zuge meines geplanten Projektes, alle 25 Ryan Gosling-Filme nochmal chronologisch zu schauen, bin ich zufällig auf den einzig mir bisher leider nicht zugänglichen Titel gestoßen und musste dazu gleich mal meine Gedanken zu Papier bringen, um diesem zu Unrecht vergessenen Stück Film, das kleine bisschen Aufmerksamkeit zu verleihen, dass ich ihm ermöglichen kann.

Viel Spaß damit!

- CINEAST -

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