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Freitag der 13. Teil 4 - Das letzte Kapitel

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Freitag der 13. – Das letzte Kapitel Kritik

Freitag der 13. Teil 4 - Das letzte Kapitel Kritik

Freitag der 13. Teil 4 - Das letzte Kapitel Kritik
0 Kommentare - 05.03.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Freitag der 13. Teil 4 - Das letzte Kapitel" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Nach den schauderhaften Ereignissen im Crystal Lake wird Jason Voorhees (Ted White) für tot gehalten und zunächst in ein Krankenhaus gebracht. Doch eine Gruppe Jugendlicher macht sich zum See und Jason scheint überlebt zu haben.

Um alle auf den gleichen Stand zu kommen und uns sicher zu sein, daß wir auch wirklich vom gleichen Film reden, sollte uns bewusst werden, daß man in Freitag der 13. – Das letzte Kapitel, keinerlei interessante Neuerungen zu erwarten hat. Das Spiel aus Gewalt und Sexualität, welches im Original noch eine interessante Komponente beizusteuern hatte, ist hier eben, was es ist. Weiterhin sind die Figuren alle Notgeil, fahren von A nach B und haben eigentlich keinen Charakter. Auffallend dabei ist vielleicht nur, daß man hier nicht so bemüht ist, die üblichen Highschool-Stereotypen in Personen zu zeichnen, sondern die Menschen eigentlich divers dargestellt werden, ohne Klischees zurate zu ziehen. Weiter geht es also dann mit dem Morden. Eine Zusammenfassung des ebenso unglaubliche komplexen Vorgängers folgt und wir können uns hier wohl sicher sein, daß wirklich so gar nichts mehr mit dieser Reihe angestellt werden soll. Nun ja, Sex und Gewalt, ein ewiges Thema für den Jigsaw der 1980er Jahre. Gut, damit ist er nicht gerade originell, aber wer erwartet das bei einem solchen Film auch.

Man kann das gar nicht so richtig greifen, zunächst, denn man hat schon den Eindruck, als sei gerade dieser Teil hier wieder wesentlich besser gelungen und reiche in Sachen Unterhaltungswert fast an das Original heran. Warum dem so ist? Nun, daß ist eine gute Frage. Eigentlich gibt es da inhaltlich keine größeren Neuerungen oder irgendwas, was den Film auf einer offenkundigen Ebene unterhaltsam machte. Tatsächlich ist es wie gesagt der gleiche Film, wie auch schon die Male zuvor. Vielleicht liegt aber die Stärke des Films in seinem gelungenen Pacing. Denn ja, es dauert nicht lange, bis was passiert und dann ist der Film auch schon wieder vorbei. Natürlich muss man sich nicht von diesem Thema beeinflussen lassen, aber irgendwie kommt das Werk vielleicht auch nicht zuletzt deshalb so gut weg, weil es zuvor schon sehr viel schlimmer war. So richtig erklärt jedenfalls wird nichts. Teens fahren von A nach B und ein seltsamer Wanderer taucht auf. Seine Figur zwar nie so richtig erläutert, aber ja, sie hatte eine Verwandte, die er nun rächen möchte. Für das Franchise ist das Thema Rache zumindest Neuland und ja, es ist ja eigentlich auch logisch, daß sich die Zivilbevölkerung irgendwann wehren wird. Immerhin ist auch Selbstjustiz ein riesiges Thema im heutigen politischen Diskurs. Man schaue sich dafür gerne nochmal Halloween Kills (2021) an.

Die Welt, die Freitag der 13. – Das letzte Kapitel zeichnet, ist an Minimalismus kaum zu übertreffen. Nackte Haut, Gewalt und der verdiente Tod? Nun, wie auch immer. Es gelingt aber auch diesem Film ganz gut, den Figuren ein gewisses Leben einzuhauchen und auch da kann man kaum sagen, woran es liegt. Denn offenkundig hat auch dieser Film erhebliche Probleme damit, Figuren überhaupt zu haben. Das sind ja keine echten Filmfiguren, die ein Bedürfnis haben oder etwas, was sie in diesem Film legitimiert, die eine Aufgabe zu meistern haben. Wenn man raten müsste, käme man vermutlich nicht einmal darauf, wie die Hauptfigur im Film heißt. Und dennoch, irgendwie hegt man da gewisse Sympathien, sodass man zumindest mal zuckt, wenn einige Figuren über den Jordan gehen. Dabei kann das natürlich darin begründet liegen, daß man schon deutlich schlechtere Gore-Filme gesehen hat. Ich werde es mir hier verkneifen den Namen jenes Franchises niederzuschreiben. Es dürfte ja ohnehin bekannt sein, was gemeint ist. Nicht wahr Herr Wan?

Vielleicht gibt es aber insgesamt doch eine Entwicklung innerhalb der Reihe. So sieht man als Zuschauer vielleicht zum ersten Mal, eine richtige Familie im Zentrum. Mutter, Tochter und Sohn. Das Spießbürgertum sozusagen, daß hier gegen Jason vorgehen muss. Sie beziehen ein Ferienhaus und es kommt eben, wie es kommen muss. Irgendwann taucht Jason auf, und ist ein wenig gereizt. Nun ja, aber was bedeutet das? Die Familie ist ja immer die letzte Bastion des Konservatismus, doch in den 1980er Jahren ist das ja eigentlich anders als heute. Denn wenn man bedenkt, wie groß das Thema der Sexualität innerhalb der Reihe ist, dann ist es schon erstaunlich, daß man hier eine Familie so zentral zeichnet und nicht einmal der Vater eine Rolle spielt. Man kann das einen Generationenkonflikt nennen, allerdings gibt es ja kein Potential dafür. Also was zum Teufel macht die Familie da? Klar ist, sie wird für ihr Handeln in dem Sinne nicht endgültig bestraft. Also macht sie ja rein aus filmanalytischer Logik heraus etwas richtig. Nun, so bumbst schlicht und ergreifend nicht und steht ja auch symbolisch für das, was Sexualität letzten Endes nach der Storch. Logik auslösen sollte. Insofern ist Jason ein Konservativer Mörder geworden. Wer dann eine Bestätigung sucht, wird sie im Beginn des Films suchen, wenn die Krankenhausangestellten eben miteinander verkehren wollen. Auch das ist im Sinne der Me Too-Debatte durchaus eine interessante Szene. Aber das führt jetzt auch zu weit. Jedenfalls müssen sie sterben und sind offenkundig nicht verheiratet. Und dann wiederum zitiert der Film natürlich im Sinne der Franchise-Logik noch einmal die großen drei Rosemaries Baby (1968), Der Exorzist (1973) und Das Omen (1976). Vielleicht gibt es dadurch sogar eine ironische Brechung der Prüderie, weil das Produkt der Liebe, eben das wahre Böse darstellen könnte.

Machen wir uns nichts vor, inhaltlich ist Freitag der 13. – Das letzte Kapitel absolut keine Neuerung. Der Film wiederholt altbekanntes, kann aber durch ein straffes Pacing und eine unfreiwillige Ironie durchaus gefallen. Weiterhin entwickelt sich da durchaus zum Ende hin die Idee einer neuen These, die wirklich Potential birgt. Alles in allem macht das Hoffnung.

Freitag der 13. Teil 4 - Das letzte Kapitel Bewertung
Bewertung des Films
510

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